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TBSL-Jahrestagung
Haslach/A. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen und schwacher Konsumnachfrage in Europa hat sich die Textilbranche in Österreich gut behauptet. Zur Jahrestagung des Fachverbandes der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie waren 120 Vertreter Teilnehmer ins Textile Zentrum Haslach gekommen.
In seinem Eröffnungsreferat ging der neue Vorsitzende des Fachverbandes, Manfred Kern, auf die aktuelle Situation der Branche ein. Die 511 Unternehmen aller vier Sparten des Gesamtverbandes hatten im ersten Halbjahr 2013 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro und 23.500 Beschäftigte. Die Exporte des Halbjahres betrugen 2,6 Milliarden Euro. Sowohl Umsatz als auch Exporte waren damit fast gleich hoch wie im guten Vorjahreszeitraum.
Kern forderte eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Branche, die überwiegend aus Klein- und Mittelbetrieben besteht. Die Firmen litten unter der überbordenden Bürokratie, insbesondere auch im Umweltbereich. Die vielen neuen Melde- und Aufzeichnungspflichten kosteten immer mehr Zeit, die für produktive Arbeit verloren gehe. "Es ist auch nicht notwendig, für alle möglichen Bereiche einen eigenen Beauftragten vorzusehen. Es gilt, sich auf die wesentlichen Umweltziele zu konzentrieren und nicht möglichst viele Vorschriften zu erlassen", so Kern.
Der Vorsitzende sprach sich für eine rasche Senkung der Steuerquote aus, wo Österreich im europäischen Spitzenfeld liege. Gerade kleine und mittlere Einkommen müssten steuerlich entlastet werden, damit den Mitarbeitern von den Lohn- und Gehaltserhöhungen netto mehr bleibe. "Auch die Grenzen für die Progressionsstufen sind der Geldentwertung anzupassen, weil die heutigen Steuersätze für Einkommen gelten, für die sie ursprünglich nicht gedacht waren", betonte der Verbandschef. Im Bereich der Handelspolitik forderte Kern die EU auf, entschiedener gegen den zunehmenden Protektionismus in Drittmärkten vorzugehen.
Neben dem Bericht über die Konjunktursituation der Branche standen mehrere Referate auf dem Programm, die sich unter anderem mit den wirtschaftlichen Perspektiven für 2014 beschäftigten. Abschließend wurden zwei "Unternehmen des Jahres" ausgezeichnet: Aus dem Bereich der Textilindustrie die Firma Alge Elastic aus Vorarlberg. Alge beliefert die namhaften Wäschehersteller im In- und Ausland mit elastischen Bändern, ist Weltmarktführer bei Bändern für Skibrillen und hat vor einigen Jahren begonnen, Produkte für die Autoindustrie, Flugzeugindustrie, für den Medizinbereich und andere technische Anwendungen zu entwickeln. Das Familienunternehmen Alge sei ein Beispiel für leistungsstarke und zukunftsorientierte Textilunternehmen, die sich mit ständigen Innovationen am internationalen Markt behaupten, hieß es in der Begründung zur Preisverleihung. Dank der Expansion konnte auch die Zahl der Mitarbeiter deutlich erhöht werden.
Aus dem Bereich der Bekleidungsindustrie wurde die Firma Giesswein Walkwaren AG aus Tirol zum Unternehmen des Jahres 2013 geehrt. Die Firma wurde vor etwa 60 Jahren gegründet und wurde in der Folgezeit durch Walkjanker und spezielle Walkhausschuhe berühmt. Später kam Damen- und Kinderbekleidung dazu, und die Firma expandierte international. Im letzten Jahrzehnt verbreiterte man die Produktbasis und nahm die "Home Kollektionen" als dritte Produktlinie auf. Die Firma hat derzeit 18 Stores im anspruchsvollen russischen Markt und 9 Stores in Taiwan. Besonderes Anliegen ist die umweltschonende Produktion. So wird das Walkwasser durch ein komplexes System von Wiederaufbereitungsanlagen bis zu sieben Mal wiederverwendet.
Der Tagungsort, das Textile Zentrum Haslach, ist eine Kombination aus einem Fortbildungsbereich für die Weberei, einem Kurszentrum für textiles Handwerk, einem Webereimuseum und ein kreativer Ort für die Kleinserienproduktion hochwertiger Gewebe. Anwesend waren 120 Vertreter der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie aus ganz Österreich, Repräsentanten von Textilschulen, ausländischer Verbände, Gewerkschaft und Behörden.
Textilindustrie
im Überblick
Die Berufsgruppe Textilindustrie im TBSL-Verband versteht sich als Servicestelle, Lobbying-Plattform und Informationsnetzwerk für die überwiegend klein- und mittelständische Unternehmen der österreichischen Textilindustrie.
Mitglieder: 327 Unternehmen
Beschäftigte: 12.404
(Stand Juni 2013; - 1,0%)
Auszubildende: 198
(Stand November 2012)
Textilschüler: 571
(Stand Schuljahr 2012/2013)
Umsatz I-VI 2013: 1.222 Mio. EUR (lt. Konjunkturerhebung; +3,4 %). Davon Bekleidungstextilien und Heimtextilien 541 Mio.EUR (-1,1 %) und Technische Textilien 681 Mio. EUR (+7,2 %)
Exporte I-VI 2013: 1,1 Mrd. EUR (+1,4%). Anteil EU 77,06%, Anteil Europa 87,95%, davon Deutschland 31,7%.
Exortquote: 88%
Importe I-VI 2013: 1,5 Mrd. EUR (+1,8%), Anteil EU 60,05%, Anteil Europa 70,46 %, davon Deutschland 29,09 %. Anteil Asien 26,98 %, davon China 12,57 %. aus Haustex 12/13 (Wirtschaft)
Branche hat sich gut behauptet
Haslach/A. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen und schwacher Konsumnachfrage in Europa hat sich die Textilbranche in Österreich gut behauptet. Zur Jahrestagung des Fachverbandes der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie waren 120 Vertreter Teilnehmer ins Textile Zentrum Haslach gekommen.
In seinem Eröffnungsreferat ging der neue Vorsitzende des Fachverbandes, Manfred Kern, auf die aktuelle Situation der Branche ein. Die 511 Unternehmen aller vier Sparten des Gesamtverbandes hatten im ersten Halbjahr 2013 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro und 23.500 Beschäftigte. Die Exporte des Halbjahres betrugen 2,6 Milliarden Euro. Sowohl Umsatz als auch Exporte waren damit fast gleich hoch wie im guten Vorjahreszeitraum.
Kern forderte eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Branche, die überwiegend aus Klein- und Mittelbetrieben besteht. Die Firmen litten unter der überbordenden Bürokratie, insbesondere auch im Umweltbereich. Die vielen neuen Melde- und Aufzeichnungspflichten kosteten immer mehr Zeit, die für produktive Arbeit verloren gehe. "Es ist auch nicht notwendig, für alle möglichen Bereiche einen eigenen Beauftragten vorzusehen. Es gilt, sich auf die wesentlichen Umweltziele zu konzentrieren und nicht möglichst viele Vorschriften zu erlassen", so Kern.
Der Vorsitzende sprach sich für eine rasche Senkung der Steuerquote aus, wo Österreich im europäischen Spitzenfeld liege. Gerade kleine und mittlere Einkommen müssten steuerlich entlastet werden, damit den Mitarbeitern von den Lohn- und Gehaltserhöhungen netto mehr bleibe. "Auch die Grenzen für die Progressionsstufen sind der Geldentwertung anzupassen, weil die heutigen Steuersätze für Einkommen gelten, für die sie ursprünglich nicht gedacht waren", betonte der Verbandschef. Im Bereich der Handelspolitik forderte Kern die EU auf, entschiedener gegen den zunehmenden Protektionismus in Drittmärkten vorzugehen.
Neben dem Bericht über die Konjunktursituation der Branche standen mehrere Referate auf dem Programm, die sich unter anderem mit den wirtschaftlichen Perspektiven für 2014 beschäftigten. Abschließend wurden zwei "Unternehmen des Jahres" ausgezeichnet: Aus dem Bereich der Textilindustrie die Firma Alge Elastic aus Vorarlberg. Alge beliefert die namhaften Wäschehersteller im In- und Ausland mit elastischen Bändern, ist Weltmarktführer bei Bändern für Skibrillen und hat vor einigen Jahren begonnen, Produkte für die Autoindustrie, Flugzeugindustrie, für den Medizinbereich und andere technische Anwendungen zu entwickeln. Das Familienunternehmen Alge sei ein Beispiel für leistungsstarke und zukunftsorientierte Textilunternehmen, die sich mit ständigen Innovationen am internationalen Markt behaupten, hieß es in der Begründung zur Preisverleihung. Dank der Expansion konnte auch die Zahl der Mitarbeiter deutlich erhöht werden.
Aus dem Bereich der Bekleidungsindustrie wurde die Firma Giesswein Walkwaren AG aus Tirol zum Unternehmen des Jahres 2013 geehrt. Die Firma wurde vor etwa 60 Jahren gegründet und wurde in der Folgezeit durch Walkjanker und spezielle Walkhausschuhe berühmt. Später kam Damen- und Kinderbekleidung dazu, und die Firma expandierte international. Im letzten Jahrzehnt verbreiterte man die Produktbasis und nahm die "Home Kollektionen" als dritte Produktlinie auf. Die Firma hat derzeit 18 Stores im anspruchsvollen russischen Markt und 9 Stores in Taiwan. Besonderes Anliegen ist die umweltschonende Produktion. So wird das Walkwasser durch ein komplexes System von Wiederaufbereitungsanlagen bis zu sieben Mal wiederverwendet.
Der Tagungsort, das Textile Zentrum Haslach, ist eine Kombination aus einem Fortbildungsbereich für die Weberei, einem Kurszentrum für textiles Handwerk, einem Webereimuseum und ein kreativer Ort für die Kleinserienproduktion hochwertiger Gewebe. Anwesend waren 120 Vertreter der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie aus ganz Österreich, Repräsentanten von Textilschulen, ausländischer Verbände, Gewerkschaft und Behörden.
Textilindustrie
im Überblick
Die Berufsgruppe Textilindustrie im TBSL-Verband versteht sich als Servicestelle, Lobbying-Plattform und Informationsnetzwerk für die überwiegend klein- und mittelständische Unternehmen der österreichischen Textilindustrie.
Mitglieder: 327 Unternehmen
Beschäftigte: 12.404
(Stand Juni 2013; - 1,0%)
Auszubildende: 198
(Stand November 2012)
Textilschüler: 571
(Stand Schuljahr 2012/2013)
Umsatz I-VI 2013: 1.222 Mio. EUR (lt. Konjunkturerhebung; +3,4 %). Davon Bekleidungstextilien und Heimtextilien 541 Mio.EUR (-1,1 %) und Technische Textilien 681 Mio. EUR (+7,2 %)
Exporte I-VI 2013: 1,1 Mrd. EUR (+1,4%). Anteil EU 77,06%, Anteil Europa 87,95%, davon Deutschland 31,7%.
Exortquote: 88%
Importe I-VI 2013: 1,5 Mrd. EUR (+1,8%), Anteil EU 60,05%, Anteil Europa 70,46 %, davon Deutschland 29,09 %. Anteil Asien 26,98 %, davon China 12,57 %. aus Haustex 12/13 (Wirtschaft)