Indonesien: Rechtssicherheit für Importeure

Legal geschlagenes Holz für den Export


Indonesien hat 2013 ein freiwilliges FLEGT-Abkommen (Forest Law Enforcement, Governance and Trade - Voluntary Partnership Agreement) mit der Europäischen Union unterzeichnet. Das soll gewährleisten, dass aus diesem Land nur legal geschlagenes Holz in den europäischen Markt eingeführt werden kann. Das Abkommen soll aus indonesischer Sicht aber auch die Bedenken einer umweltbewussten Käuferschicht in westlichen Ländern ausräumen und dem geschädigten Ruf des Wirtschaftfaktors Tropenholz ein neues Image geben. Dazu hat Indonesien ein eigenes System der Holzkontrolle eingeführt.

Das neue Kontrollsystem nennt sich VLEGAL und wurde in einem Vortrag auf der Domotex 2014 von Dr. Dwi Sudharto, dem Verhandlungsführer mit der EU vom indonesischen Forstministerium, vorgestellt. VLEGAL bezieht sich nicht nur auf die Legalität des Einschlags, sondern berücksichtigt auch nachhaltige Aspekte nach dem SFM (Sustainable Forest Management). Bei seinen Bemühungen wird Indonesien nicht allein gelassen. Das Land erhält Unterstützung vom IPD (Import Promotion Desk), einer vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanzierten Organisation, die ausgewählten Ländern bei Marktzugang und Marktausweitung in Deutschland und Europa helfen möchte. Auch die Schweiz ist mit einer ähnlichen Organisation dabei: SIPPO - Swiss Import Promotion Programme.

Mitte 2014 soll das erste FLEGT-zertifizierte Holz aus Indonesien auf dem EU-Markt verfügbar sein. Derzeit laufen die Ratifizierungen des Abkommens im EU-Parlament und beim indonesischen Präsidenten. Damit wäre Indonesien das erste asiatische Land, das ausschließlich legal geschlagenes zertifiziertes Holz in die EU liefert und damit die Vorgaben der europäischen Holzhandelsverordnung erfüllt.

Insgesamt exportierte Indonesien im Jahr 2013 Holz im Wert von rund 6 Mrd. US Dollar. Davon entfielen knapp 10 % auf die EU. Hier ist Deutschland mit 113,5 Mio. US Dollar (19,7 %) nach Großbritannien mit 133,5 Mio. US Dollar (22,4 %) der wichtigste Holzabnehmer Indonesiens. Eine Reihe von indonesischen Fußbodenherstellern suchen Kontakte, darunter Citra Fajar Utama, das Fußbodenelemente keilgezinkt aus Restholz herstellt. Oder Diraja Surya Furniture, ein FSC-zertifiziertes Unternehmen, das neben Möbeln auch Fußböden für innen und außen anbietet, und Istana Kayu Sukses Makmur, ein Hersteller von Terrassenböden aus Bangkirai und Teak.

Maike Stelter, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Freiburg, präsentierte eine Studie zur Wahrnehmung des Themas in der Holzbranche. Die Studie belegt erhebliche Informationslücken bei deutschen Importeuren und Händlern. Hier sollen die Importförderprogramme von IPD und SIPPO helfen. IPD-Holzexperte Frank Maul: "Deutsche Händler und Importeure erhalten von uns Informationen, außerdem vermitteln wir Kontakte zu Herstellern aus Indonesien. Interessenten können sich direkt an uns wenden."
aus Parkett im Holzhandel 01/14 (Holz)