Dänisches Bettenlager

Hohe Investition in Ausbau des Logistikzentrums


Zarrentin. Neues Hochregallager für das Dänischen Bettenlager (DBL): Für eine Investitionssumme von 35 Millionen Euro hat Bettenwelt als der Logistikdienstleister des Unternehmens sein Logistikzentrum in Zarrentin erweitert. Mit dem Bau reagiert das Bettenlager auf die steigenden logistischen Anforderungen zur reibungslosen Versorgung der Kunden.

Die Lagerkapazität wurde dabei von 50.000 auf 130.000 Palettenplätze erhöht. Darüber hinaus steigerte das Unternehmen seinen Durchsatz um rund 46 Prozent. Mit der Konzeption und Umsetzung beauftragte Bettenwelt das Unternehmen IWL.

Das Dänische Bettenlager unterhält allein in Deutschland 880 Filialen. Die Versorgung seiner in- und ausländischen Niederlassungen realisiert DBL über die Firma Bettenwelt, nach eigenen Angaben einer der größten Logistikdienstleister der Möbelbranche. Darüber hinaus beliefert Bettenwelt täglich Bettenlager-Endkunden, die über das Internet ihre Aufträge platzieren. Um eine schnelle und reibungslose Distribution zu ermöglichen, unterhält das Unternehmen unter anderem ein Logistikzentrum im mecklenburg-vorpommerischen Zarrentin.

Vor der Erweiterung des Logistikzentrums bevorratete der Logistikdienstleister auf 48.000 Quadratmetern rund 50.000 Paletten mit Matratzen, Oberbetten und Möbeln. Die Warenbewegungen - vom Wareneingang über die Kommissionierung bis zum Versand - liefen bisher vorwiegend manuell ab. Angesichts des kontinuierlichen Wachstums des Filialnetzes des Dänischen Bettenlagers sowie des immer größer werdenden Internetgeschäftes mietete Bettenwelt zeitweise bis zu 85.000 Quadratmeter Außenlagerflächen an, um die erforderliche Lagerreichweite zu erzielen. Mit hohem logistischen Aufwand: Kurze Lieferzeiten konnten nur unter erheblichen Anstrengungen eingehalten werden.

Deshalb entschied sich Bettenwelt für die Erweiterung des Logistikzentrums. Ziele waren unter anderem die Zentralisierung der Lagerflächen, die maßgebliche Steigerung der Lagerkapazität sowie eine schnellere und bessere Versandabwicklung. "Für dieses Projekt brauchten wir einen zu hundert Prozent zuverlässigen Partner", erklärt Bettenwelt-Logistikleiter Harry Bindzus. "Wir haben bereits früher erfolgreich mit IWL zusammengearbeitet. Darüber hinaus entsprach das vorgeschlagene Logistikkonzept genau unseren Anforderungen."

Um seinem Kunden eine zukunftssichere Lösung zu bieten, erstellte IWL im Vorfeld des Projekts eine umfassende Studie. Auf Basis der Ergebnisse schlugen die Ulmer Logistikexperten die Erweiterung des Standortes durch den Anbau eines automatisierten Hochregallagers (HRL) sowie eines manuellen Blocklagers für Aktionsware an das Bestandsgebäude vor. Auf insgesamt 21.000 Quadratmetern neuer Lagerfläche stehen im Hochregallager jetzt 78.000 zusätzliche Lagerplätze zur Verfügung. Das Blocklager bietet nochmals rund 2.800 Quadratmeter Lagergrundfläche. "Um die logistischen Abläufe auch nach dem Ausbau so simpel und effizient wie möglich zu halten, war unser Konzept zudem auf die ideale Verknüpfung bestehender und neuer Prozesse ausgelegt", erklärt Ralph Ehmann, Vorstand und Gründer von IWL.

Das Konzept sah deshalb die Errichtung eines zentralisierten Wareneingangs vor, in dem, im Gegensatz zu früher, die Prozesse vollautomatisiert ablaufen. Der ehemalige Wareneingang dient heute als vergrößerter Versandbereich und ermöglicht Bettenwelt so eine verbesserte Versandabwicklung. "Ansonsten blieb das Logistikzentrum auf Wunsch von Bettenwelt mit seinen Lagerflächen und logistischen Abläufen in seiner Funktion bestehen", ergänzt Logistikexperte Ehmann.

"Ein wesentlicher Aspekt, der uns von der IWL-Lösung überzeugte, war die flexible Nutzung des Hochregallagers", berichtet Harry Bindzus. "Es übernimmt gleich zwei Funktionen: Einerseits wird es als Vorratslager mit angeschlossener Kommissionierung genutzt. Andererseits dient es als Nachschublager für den Bestand." Nach der EDV-gestützten Erfassung am Wareneingang gelangen neue Paletten über eine Elektropalettenbahn in das 14-gassige Hochregallager. Die Einlagerung der Paletten auf den doppelttiefen Lagerplätzen realisieren 14 Regalbediengeräte (RBG).

"Als europaweit agierendes Unternehmen ist man immer darauf bedacht, Prozesse zu optimieren. An unserem Standort Zarrentin haben wir das nun geschafft. Mit der Erweiterung des Logistikzentrums haben wir unsere Lagerkapazität deutlich gesteigert und die Prozesssicherheit spürbar erhöht", resümiert Harry Bindzus. "Über 500 Filialen sowie zahlreiche E-Commerce-Kunden des Dänischen Bettenlagers können wir heute dank des neuen Logistikkonzeptes schnell, flexibel und fristgerecht beliefern."

Durch die Automatisierung wurden außerdem wesentliche Abläufe im gesamten Zentrum beschleunigt. Im Vergleich zu früher entfallen heute mehrere hundert manuelle Nachschubbewegungen pro Tag. Durch die Erweiterung des Zarrentiner Logistikzentrums verfügt Bettenwelt nach eigenen Angaben nun außerdem über ausreichend Kapazitäten, um ein weiteres Unternehmenswachstum zu realisieren.
aus Haustex 01/14 (Wirtschaft)