Project Floors: Interview mit Geschäftsführer Markus Dünkelmann und Marketingleiter Marco Knop

Los(e) legen – aber richtig


Project Floors hat auf der Domotex 2014 seine erste Loose-Lay-Kollektion vorgestellt. Zwar geben die Hürther grundsätzlich verklebten Designbelägen den Vorzug, aber den Anforderungen des Marktes wollen sie sich natürlich nicht verschließen. Man hat sich Zeit genommen, um ein wirklich formstabiles Produkt anbieten zu können. Den Handel dürfte freuen, dass man auch dieses Produkt nicht über Baumärkte vertreiben wird.

BTH Heimtex: Herr Dünkelmann, die neue Loose-Lay-Kollektion geht weg von der vollflächigen Verklebung, hin zu einem lose liegenden Designbelag. Braucht der Markt einen solchen Belag?

Markus Dünkelmann: Vor zwei Jahren hätten wir auch Zweifel gehabt. Designbeläge wurden traditionell vollflächig verklebt. Wir halten das nach wie vor für die optimale Lösung. Dennoch gibt es Alternativen. Der Markt kennt beispielsweise Varianten mit einer magnetischen Schicht. Und dann sind da natürlich Beläge zum Klicken und lose liegend. Letzteres ist eigentlich schon ein alter Hut. Das wurde schon vor fünf Jahren auf der Domotex diskutiert.

BTH Heimtex: Warum kommt Loose-Lay dann - erst - jetzt?

Dünkelmann: Vor fünf Jahren waren die Beläge von Wettbewerbern nicht ausgereift und es gab viele Reklamationen. Wir haben gesagt: Wir kommen erst mit einer Loose-Lay-Variante, wenn wir sicher sind, dass das Produkt technisch funktioniert.

Marco Knop: Wir wollten nicht mit einem weiteren Klickbelag auf den Markt kommen, sondern unser Ziel war es, eine Alternative zum Klickbelag zu liefern, die ebenfalls ohne Verklebung verarbeitet werden kann, aber im Vergleich zu Klickbelägen auch noch einen Mehrwert bringt.

BTH Heimtex: Was zeichnet Loose-Lay aus?

Knop: Wir machen nur eine Randfixierung, d.h. wir legen einen Rahmen mit einem speziellen Klebeband, aber in der Fläche kann man Loose-Lay lose verlegen. Dann kann man auch die einzelnen Planken jederzeit wieder hochnehmen, um sie beispielsweise auszutauschen. Das unkomplizierte Austauschen ist ein echter Produktvorteil.

BTH Heimtex: Geht das bei anderen lose liegenden Belägen nicht?

Dünkelmann: Wenn Sie in der Fläche mit einer Fixierung arbeiten müssen, dann nicht. Bei Klick-Belägen ist das ebenfalls nicht möglich.

BTH Heimtex: Wie schaffen Sie es, dass der Belag formstabil bleibt?

Dünkelmann: Das hat etwas mit der Rezeptur und der Formulierung zu tun. Wir setzen auf ein Polyestergewebe (Ultramesh), während andere ein Glasfasergewebe einsetzen.

Knop: Glasfasern sind immer schwierig. Da wir sie nicht einsetzen, werden unsere Mitarbeiter in der Produktion und der Bodenleger bei der Verlegung nicht gesundheitlich belastet. In der Entsorgung sind die Beläge außerdem kein Mischprodukt, sondern ein Kunststoffprodukt, was das Recycling einfacher macht.

BTH Heimtex: Wie sind Sie auf den Namen Loose-Lay gekommen?

Dünkelmann: Er ist nicht besonders einfallsreich, aber er beschreibt klipp und klar unser Sortiment. Den Namen Loose Lay können wir uns zwar nicht schützen lassen, aber wenn wir mit dem Handwerker oder dem Handel sprechen, wissen beide sofort, was gemeint ist.
Mit den beiden Qualitäten Loose-Lay/30 und Loose-Lay/55 haben wir außerdem ein Unterscheidungskriterium bei den Nutzschichten.

BTH Heimtex: Wie lange ist die Laufzeit der Kollektion?

Dünkelmann: Es gibt keine, das haben wir nie gemacht. Wenn wir den Eindruck haben, dass wir immer noch eine aktuelle Kollektion haben, dann machen wir keine neue. Und wenn wir sehen, dass wir nach zwei Jahren aktiv werden müssen, dann machen wir das genauso. Bei Listungen im Großhandel müssen wir uns an gewisse Laufzeiten halten. Das Geschäft ist sehr schnelllebig geworden. Wir wollen uns die Freiheit nehmen, spontan und schnell darauf reagieren zu können.

BTH Heimtex: Besteht nicht die Gefahr, dass Sie mit Loose-Lay einen Schritt in Richtung DIY machen? Wer klicken kann, kann auch lose verlegen.

Dünkelmann: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es in den Baumärkten einen lose liegenden Belag geben wird. Die Frage ist nur, wie stellen wir uns dabei auf. Wir beliefern den DIY-Bereich grundsätzlich nicht, sondern halten Handel und Handwerk die Treue. Denn wir sind überzeugt, dass die Verlegung mit einem Handwerkspartner besser zu realisieren ist. Das hat auch etwas mit der Wertschöpfungskette zu tun.


Project Floors Daten und Fakten


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Geschäftsführer: Markus Dünkelmann
Prokurist / Technischer Leiter: Zoran Stopar
Marketingleiter: Marco Knop
Vertriebsleiter Nord: Bernd Greve
Vertriebsleiter Süd: Michael Beis
Anwendungstechnik: Rainer Mees

Gründungsjahr: 1999
Mitarbeiter: 43, davon 18 Außendienst/Key Account
Produkte: Kunststoff-Designbodenbeläge
Kollektionen: Light Collection, Medium Collection und Premium Collection
aus BTH Heimtex 03/14 (Wirtschaft)