Peter und Schaffart: Mit Laminat Depots bundesweit expandieren

Erfolgreiches Geschäftsmodell jetzt als Franchise-System

Innerhalb weniger Jahre ist es Frank Peter und Brigitte Schaffart gelungen, ein erfolgreiches Vermarktungskonzept für Bodenbeläge zu etablieren: Das Laminat Depot gibt es mittlerweile an sechs Standorten in Nordrhein-Westfalen - und weitere sollen bundesweit hinzukommen. Um die Erfolgsgeschichte fortzusetzen, wurde ein ausgefeiltes Franchise-System entwickelt.

Der Grundstein für das Laminat Depot wurde im Jahr 2005 gelegt. Damals beschlossen die beiden Geschäftspartner Frank Peter und Brigitte Schaffart in einem ihrer Fachhandelsgeschäfte, der Tapeten Halle in Velbert, Laminat anzubieten - und zwar mit einem entscheidenden Alleinstellungsmerkmal: Beim Kauf der Böden erhält der Kunde immer die passenden Sockelleisten sowie die Dämmung kostenlos dazu. Das kam an. 2010 wurde in Bochum-Wattenscheid das erste "reine" Laminat Depot eröffnet. Inzwischen gibt es Niederlassungen in Mühlheim/Ruhr, Wuppertal, Gelsenkirchen, Essen und Solingen mit Verkaufsflächen zwischen 800 und 2.000 m2.

Einkaufsvorteile als Großabnehmer

Die Belieferung der einzelnen Standorte erfolgt mit eigenem Fuhrpark ab Zentrallager Bochum. Hier lagern über 1.000 Paletten der Hauptsortimente Laminat, Parkett, Klickvinyl sowie Zubehör. Im Zusammenspiel mit den Lieferanten sind als Mengenangaben "Lkw-Ladungen" oder "Container" vorherrschend, denn die Peter und Schaffart GmbH ist bestrebt, sich als Großabnehmer Einkaufsvorteile zu verschaffen.

Mit jedem Standort wurden das Vermarktungskonzept und die Serviceleistungen verfeinert: Vom Aufmaß über die schnelle Lieferung bis zur perfekten Montage durch eigene Verleger geht auf Wunsch alles.

Beim Laminat ist es nicht geblieben. Parkett, Kork- und Textilbeläge runden das Portfolio ab, ebenso Designböden zum Klicken, die sich in einer beeindruckenden Vielfalt zum zweitwichtigsten Sortimentsbaustein entwickelt haben.

Dass dadurch die Vorherrschaft des Laminats beendet werden könnte, hält Frank Peter für unwahrscheinlich, "da die Hersteller immer einfallsreicher und die Produkte immer besser werden". Das Angebotsspektrum bei den Laminatböden reicht von 3,99 EUR bis zur Luxusausführung für rund 25 EUR, woraus sich ein Durchschnittspreis zwischen 9,99 und 11,99 EUR errechnet, wie der Geschäftsführer darlegt.

Trotz scharfer Preiskalkulation - mit einem "Billiganbieter" hat dieses Unternehmen nichts gemein, was bei einem Blick in die Verkaufsausstellungen deutlich wird: Die Laminat Depots haben Fachmarkt-Charakter. Ausgefallene und hochwertige Dekore werden großflächig auf Mustertafeln und Präsentationsständern gezeigt, während Aktionsware - je nach Platzangebot - auf Paletten zur Verfügung steht.

Um nicht vergleichbar zu sein, ist auch für diesen Anbieter ein eigenes Label vorteilhaft. Für Brigitte Schaffart gibt es noch einen weiteren Aspekt: "Die Eigenaufmachung stärkt die Marke Laminat Depot." Namhafte Lieferanten wie Parador, Haro, Wicanders, Kaindl, Windmöller, Kronotex oder Vorwerk werden jedoch nicht verschwiegen und verdeutlichen den hohen Qualitätsanspruch bei Peter und Schaffart sowie die enorme Angebotsvielfalt.

Werbung ist das A & O

Von elementarer Bedeutung für einen wirkungsvollen Marktauftritt der Laminat Depots ist die Öffentlichkeitsarbeit. "Printwerbung in Tages- und Wochenzeitungen ist immer noch das wichtigste Instrument", sagt Frank Peter. "Je mehr Geld man für Werbung in die Hand nimmt, desto größer ist der Erfolg im Einzelhandel", lehrt seine Erfahrung. "Die Anzeigen müssen pfiffig, gut platziert und nicht zuletzt auch bezahlbar sein", so der Geschäftsführer, der sich inzwischen als routinierter Verhandlungsführer in diesem Metier sieht. "Bei einem moderat steigenden Budget haben wir ein Werbekonzept entwickelt, das unsere Präsenz bei den Kunden um 30 % steigert", berichtet er.

"Von diesen Kenntnissen sollen auch unsere Franchise-Nehmer profitieren", so Peter, dessen Sohn Kevin inzwischen zum Führungsteam gehört. Denn während das Unternehmen im Umkreis des Stammhauses in Velbert aus eigener Kraft wachsen will, soll die bundesweite Filialisierung über Franchising erfolgen.

Welches Anforderungsprofil sollte ein Interessent erfüllen? "Das könnte jemand aus der Branche sein, der auf der Suche nach einem zukunftsträchtigen Geschäftsmodell ist und 800 bis 1.000 m2 für das Konzept Laminat Depot bereitstellt. Aber auch kaufmännisch erprobte Quereinsteiger, die den Willen haben, unternehmerisch tätig zu werden, kommen infrage", erläutert Kevin Peter, der sich mit dieser Distributionsform bereits in seiner Bachelor-Arbeit befasst hat. Unter seiner Federführung ist ein vorbildliches Handbuch für künftige Franchise-Nehmer entstanden.

Interessenten sollen über mehrere Wochen in das Tagesgeschäft eines Laminat Depots eingebunden werden - nicht nur, um sich selbst ein Bild von den Abläufen zu machen. Auch der Franchise-Geber möchte sich Klarheit verschaffen, ob es sich hier um einen geeigneten Partner handelt. "Denn man muss das Geschäftsmodell leben, um Erfolg zu haben", so die Geschäftsführung unisono.
aus BTH Heimtex 04/14 (Wirtschaft)