Keimfarben in der Grundschule Friedrichshafen-Fischbach

Sanierung in zwei Etappen


Leichtigkeit, Dynamik und Transparenz zeichnen die Architektur der Nachkriegszeit aus. Trotz geringer finanzieller Mittel sind die 50er-Jahre-Gebäude von Stil- und Materialvielfalt geprägt. Ihr Wert wurde aber lange verkannt, Instandhaltungsrückstau sowie anspruchslose An- und Umbauten waren die Folge.

Inzwischen hat sich das geändert, wie die Sanierung der 1952 erbauten Grundschule Friedrichshafen-Fischbach zeigt. Eine ausgeklügelte Farbgestaltung und ein Wärmedämm-Verbundsystem von Keimfarben trugen dazu bei, dass ein attraktives und umweltfreundliches Unterrichtsgebäude entstanden ist, das seine architektonischen Wurzeln nicht versteckt. "Sowohl im Konzept als auch in der Gestaltung sind das Engagement und der Anspruch der Erbauer heute noch spürbar", meint Architektin Christiane Staub-Koch von Staub Architekten aus Friedrichshafen.

Begonnen hatten die Arbeiten im Sommer 2008 mit der optischen und akustischen Aufwertung der Flure und Klassenzimmer sowie einem neuen Beleuchtungskonzept. Dabei musste auf die Eingangsportale zu den Klassenzimmern als architektonische Besonderheit Rücksicht genommen werden. Diese enthalten die Schächte einer Schwerkraft-Lüftung.

Für die Farbgestaltung wurde mit dem Farbstudio von Keimfarben zusammen gearbeitet. Die Entwürfe nahmen überwiegend Bezug auf die typische Farbigkeit der 50er Jahre mit ihrer Kombination aus Pastell- und hellen Grautönen. Letztlich entschied sich die Schulleitung aber für eine Akzentuierung der Portale in den Primärfarben Gelb, Rot und Blau. Zum Einsatz kam die Sol-Silikatfarbe Keim Optil mit Tönen aus dem Keim Avantgarde Farbfächer. Die Klassenräume erhielten eine Beschichtung in Weiß mit der photokatalytisch wirkenden Mineralfarbe Keim Ecosil. Sie ist auch für Allergiker geeignet.

In den Jahren 2009 und 2010 stand dann im Rahmen des Konjunkturpakets II die energetische Sanierung auf dem Plan. Wichtigster Punkt war die Wärmedämmung der Nordwest- und Südostfassaden. Der Leiter des Stadtbauamtes, Wolfgang Kübler, legte großen Wert darauf, die Formensprache der vorhandenen Originaldetails möglichst zu erhalten. Deshalb entschied sich das Planungsteam bei der Sanierung der feingliedrigen Betonskelettfassade auf der Südostseite für eine Dämmung der Wandinnenseite mit Foamglas.

Für die Mauerwerks-Lochfassade auf der Nordwestseite wählten die Verantwortlichen eine Außendämmung mit dem hydroaktiven mineralischen WDVS Aqua Royal von Keim. Der biozidfreie, dickschichtige Systemaufbau sorgt durch hohe Diffusionsfähigkeit für schnelle Rücktrocknung und ein erhöhtes Wärmespeichervermögen. Zudem reduziert der silikatische Anstrich die Verschmutzungsneigung. Seine Mattigkeit betont die Anmutung der 50er Jahre.

Die neuen Fenster wurden so in die Fassade gesetzt, dass auch auf dieser Gebäudeseite das Erscheinungsbild unverändert blieb und damit in Proportionen, Schatten- und Tiefenwirkung dem ursprünglichen Zustand entspricht. Die sorgfältige und originalgetreue Ausbildung kleiner Details wie Faschen, Kanten, Schattennutzen und Laibungen trägt zum Charakter des Gebäudes bei.

Alle Fassadenelemente aus Beton erhielten einen Schutzanstrich mit der mineralischen Betonschutzfarbe Keim Concretal in den Farbtönen Oxidrot, Weiß und Lichtgrau. Die Farbe ist wasserdampfdurchlässig und schützt vor aggressiven Schadstoffen, Karbonatisierung sowie Chloridbelastung.

Alles in allem ist die Sanierung der Grundschule Fischbach mit ihrer sorgfältigen Detailplanung ein Projekt, das Schule machen sollte. Auch mit Blick auf die Umwelt. Denn der Energieverbrauch wurde in Verbindung mit der Heizungsoptimierung um rund 40 % gesenkt. Das bedeutet nicht nur eine Verringerung des jährlichen Kohlendioxid-Ausstoßes von 90 auf 54 t, sondern auch deutlich weniger Unterhaltskosten. Nachhaltigkeit stand bei der Projektplanung im Mittelpunkt.
aus BTH Heimtex 07/14 (Referenz)