Höpke baut Lagerkapazitäten aus

Textilverlag setzt auf Logistik und den Export

Viel Geld steckt Höpke derzeit in den Ausbau seiner Lagerkapazitäten und die Verbesserung der Logistik. Davon werden nicht nur die Kunden aus Handwerk und Industrie in Deutschland, sondern auch die internationalen Abnehmer des Textilverlages profitieren. Der Export ist zu einem dritten Standbein des Unternehmens geworden. Damit hofft man die Umsätze auch dann halten zu können, wenn es wie momentan auf dem heimischen Markt nicht so gut läuft.

Der Texilverlag Höpke befindet sich derzeit in einer regelrechten Umbruchphase. Mit Investitionen in Millionenhöhe wird die Logistik rationalisiert. Im bestehenden Hochpaternoster finden auf 60m2 Grundfläche 1.200 Rollen bzw. 60.000 lfm. Platz. Die Mitarbeiter können die Zuschnitte direkt an der Anlage kommissioniere, ohne die Rollen aushängen zu müssen. Das spart nicht nur Zeit sondern auch Kräfte.

Ein weiteres Paternoster-Hochregallager ist derzeit im Bau. Es wird sogar noch eine Nummer größer und kann künftig auf 120m2 1.800 Rollen bzw. 90.000 lfm. aufnehmen.

Außerdem wird mit Scannern und neuer Software aufgerüstet. "Mit der Software können wir noch gezielter arbeiten und schneller agieren", erläutert Geschäftsführer Olaf Maier.

Insgesamt lagern am Stammsitz fast 300.000 lfm. Stoffe. Aber auch das reicht nicht. Weil der Lagerraum in Niederfüllbach begrenzt ist, wird im 5 km entfernten Coburg ein ehemaliger Praktiker-Markt saniert, renoviert und mit einem Hochregal versehen. Das neue Außenlager wird knapp 5.000 m2 groß sein, hat eine Lagerkapazität von über 1.000.000lfm. und soll ab September die Rollenware für die Industriesparte beherbergen.

Leichtes Plus zur Jahresmitte

Für die Zukunft ist man bei Höpke also gut gerüstet. Aber gegenwärtig gestaltet sich die Auftragslage schwierig. Nach Jahren mit Wachstumsraten im zweistelligen Bereich musste man 2013 ein leichtes Minus von 2,5 % hinnehmen. "2014 läuft es wieder etwas besser", erklärt Olaf Maier, "obwohl die Raumausstatter derzeit ein schleppendes Geschäft haben." Das erste Quartal sei für den Textilverlag richtig gut gelaufen, dann sei das Geschäft abrupt abgerissen. "Das hatten wir früher nicht", sagt Maier. Das Industriegeschäft habe seit Mitte November 2013 massiv angezogen, aber auch da sei es im zweiten Quartal 2014 deutlich ruhiger geworden. Immerhin notiert man per Ende Juni ein kleines Plus - aber das war auch im vergangenen Jahr so.

Vor diesem Hintergrund bekommt der Export eine größere Bedeutung. Seit sechs Jahren investieren die Niederfüllenbacher in das Auslandsgeschäft, verzeichnen dort Erfolge und haben sich so neben dem deutschen Handwerk und der Möbelindustrie ein drittes Standbein geschaffen. Hier sieht Olaf Maier derzeit auch die größten Wachstumschancen. Österreich, die Schweiz und die Niederlande entwickeln sich gut, in Italien und Skandinavien gibt es viel versprechende Ansätze. Sorgenkinder sind angesichts der momentanen wirtschaftlichen Verfassung Griechenland, Spanien und Portugal.

Auch außerhalb Europas aktiv

Aber auch außerhalb Europas sucht Höpke neue Absatzmärkte. In Asien ist man mit eigenen Vertretern präsent. "In Ländern wie China oder den USA kann man aber nur mit Spezialitäten punkten", schränkt Maier ein. In denen sieht er allerdings die Zukunft: "Das Normale gibt es überall." Man müsse sich abgrenzen und Produkte zeigen, die der Mitbewerber eben nicht hat. In den USA hat der Textilverlag zweimal auf der Stoffmesse in Highpoint ausgestellt.

"Vertrauen ist im Ausland besonders wichtig - und das aufzubauen, dauert einfach", so die Einschätzung des Geschäftsführers. Deshalb hat man in den wichtigen Märkten Stützpunkte oder Außendienstler installiert. Zur Zeit gelte es, bestehende Kontakte zu pflegen, sie regelmäßig zu besuchen und dann darauf aufzubauen.

Daheim in Deutschland stellt Höpke auf den anstehenden Regionalmessen aus. Dabei wird sich der neue Messestand optisch an der großen und offenen Präsentation auf der Heimtextil orientieren. Mit einer neuen Stilkollektion, einem Wollthema und zwei Longlife-Qualitäten von Microfibres startet das Unternehmen dann in die Herbst-/Winter-Saison.
(Birgit Genz)

Höpke - Daten und Fakten

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Geschäftsführender Gesellschafter: Olaf Maier
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Gründungsjahr: 1990
Umsatz: knapp unter 30 Mio. EUR
Mitarbeiter: 70
Produkte: Möbelstoffe und -leder aus BTH Heimtex 09/14 (Wirtschaft)