Nagel: Sammlerteppiche & Ethnologica

Höchster Zuschlag für den Iten-Maritz Uschak


Auf eine solide Frühjahrsauktion kann das Stuttgarter Auktionshaus Nagel zurückblicken. Viele Stücke fanden für günstige Preise einen neuen Besitzer. Unverkauft blieb der auf 30.000 - 50.000 EUR geschätzte Seiden-Khotan aus der Sammlung Hans Bidder.

Den höchsten Zuschlag mit 36.000 EUR erhielt ein Medaillon Uschak mit prominentem Vorbesitzer. Der Teppichgroßhändler und Autor der Bücher "Der Anatolische Teppich" und "Enzyklopädie des Orientteppichs", Iten Maritz, hatte den Teppich in seinem Haus in Frankreich liegen. Der 479 x 266 cm große - oder für einen Teppich dieses Typs eher kleine - Uschak stammt aus der Zeit um 1750, weist Restaurierungen und einige Stickreparaturen auf.

Einen nicht ganz so hohen Preis, aber die mit Abstand größte Steigerung vom Schätzpreis erzielte gleich das erste Lot der Auktion: ein nicht näher identifizierter kleinformatiger, kaukasischer Teppich. Ins Auge sticht die Gestaltung der gelbgrundigen Bordüre mit abwechselnd hell- und dunkelblauen Polygonen. In der äußeren weißgrundigen Begleitbordüre mit blauer Zickzack-Linie lässt sich die Datierung 1240 (= 1824 A.D.) finden. Das rotgrundige Innenfeld wird von einem blauen Rautenmuster dominiert. Vorgestellt wurde der Teppich in dem Katalog Nr. 8 im Jahr 1977 von Jean Lefevre.

Auf Seiten der persischen Teppiche sind die Lots 6 und 66 erwähnenswert. Der goldgrundige Seidensouf aus Kaschan im Format 331 x 233 cm fand für 4.500 EUR einen neuen Besitzer. Der 356 x 274 cm große amerikanische Sarough weicht mit der strahlend blauen Bordüre und dem apricotfarbenen Innenfeld mit Mustofi-Muster von der üblichen Farb- und Mustergestaltung ab und erzielte ebenfalls 4.500 EUR.
aus Carpet Magazin 03/14 (Wirtschaft)