MZE-Partnertage

Auf Mondschein-Schiene fokussiert


Weimar - "Inspiration und Kommunikation" sollten aus Sicht des Verbandes Möbel-Zentral-Einkauf (MZE) GmbH/ Netzwerk Wohnkultur hervorgehobene Beweggründe für die Mitglieder sein, die Partnertage in Weimar (19./20.Juni) zu besuchen, die diesmal der "Mondscheinschiene" vorbehalten waren. Nahezu die Hälfte der entsprechenden rund 250 MZE-Anschlusshäuser folgte der Einladung; "eine außerordentlich positive Resonanz", so das MZE-Management. In Weimar präsentierten 74 einschlägige Industriepartner auf knapp 3.000 qm Ausstellungsfläche ihre Angebote rund ums Schlafen, darunter variantenreiche Produktinnovationen.

In einem waren sich Veranstalter, Aussteller und Besucher schnell einig: Die Offerte ließ in ihrer Gesamtheit aus Unterfederungen, Matratzen, Bettsystemen, Betten-Mobilar, Bettwaren und Wäsche sowie informativen Vorträgen keine Wünsche offen, sich als Fachhändler konzeptionell noch besser zu organisieren und für den Einkauf zweite Jahreshälfte zu sortieren bzw. bereits erste Einkäufe zu tätigen. MZE sieht sich bestätigt, mit den Mondscheinschiene-Partnertagen in die Offensive zu gehen. Verkaufsleiter Helmut Stauner: "Eine Messe ist nur dann erfolgreich, wenn sie von Industrie und Handel gleichermaßen angenommen wird. Insofern waren unsere Partnertage ein Erfolg. Die Ausstellung war bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht; wir konnten bereits einige Anfragen aus der Industrie nicht mehr befriedigen. Dies zeigt, dass es noch eine Reihe von Lieferanten gibt, die Interesse haben, den Mittelstand zu bedienen. Alle anwesenden Händler bestätigten uns, dass es keine andere Branchenmesse gibt, auf der man sich relativ unaufwendig ein so umfassendes Bild von Neuheiten, Weiterentwicklungen und Meinungen im Warenbereich Schlafen machen kann. Deshalb bieten wir unseren Händlern und Herstellern diese Plattform auch weiterhin an. Die Mondscheinschiene-Partnertage finden 2013 am 16./17.Juni wiederum in Weimar statt."

Tatsächlich erwies sich als weise Entscheidung, Schlafraumausstattung uneingeschränkt in den Fokus zu rücken. Womit sich zugleich die erklärte strategische Ausrichtung von MZE dokumentierte: In erster Linie "Nutzen stiften", der den Mitgliedsunternehmen zugute kommt. Dabei auf die differenzierte regionale Ausrichtung der Anschlusshäuser einzugehen und sie zugleich attraktiv zu machen für die Zulieferer, wurde als vorrangiges Ziel genannt. Dass Prioritäten gesetzt werden, erklärt sich gerade aus Ergebnissen der Jahres-Umsatzentwicklung. Beispielsweise bei Matratzen beläuft er sich aktuell insgesamt auf 38 Mill. Euro, Tendenz steigend. Insofern konzentriere man sich schon auf Kernbereiche in Form von Produkten, mit denen starke Marge gemacht werden könne. Benannt wurden die MZE-Eigensortimente IPNOmed und Keno Kent sowie eine Reihe gestandener Marken, die schon seitens der Hersteller stark beworben werden. Zudem seien Erzeugnisse zu favorisieren, die den Nachweis ergonomischer Kompetenz für den Kunden liefern und somit auch Abgrenzungsmerkmale zum Wettbewerb darstellen. Alles in allem müsse der jeweilige Fachhändler mit seinen Angeboten zur Schlafraumausstattung selbst zu einer unverwechselbaren "Marke" werden.

Die Konzentration hinsichtlich der Produkte, mit denen MZE im Interesse seiner Mitgliedsfirmen besondere Akzente setzt, war nicht zu übersehen. Breiten Raum nahmen die sechs Matratzensortimente der Eigenmarke IPNOmed ein: Standard, Wasserbett, Innovation by IPNOmed aus dem Hause Werkmeister, Sensation by IPNOmed (Rummel), IPNOmed-Naturschlaf in Zusammenarbeit mit Dormiente, TOUCHline und Ergo de Luxe by IPNOmed sowie ein innovatives Kissensortiment. Als Neuheiten von Keno Kent wurden Frottier-Jacquardserien in hochwertiger Supima-Baumwollqualität und eine moderne Wohndeckenqualität in Baumwolle/Polyester-Mischung (60/40 Prozent) vorgestellt. Zum Angebot gehören neuerdings wieder Naturhaardecken im Bettwarenbereich. Die Preiseinstieg-Serien bei Bettwäsche werden jetzt von Hahn Haustextilien abgedeckt. Auf Basis von Ware der Firma WTG ist für Keno Kent ein exklusives Sortiment an Bettwäsche-Eigenmustern entwickelt worden, das als Beratungsset mit insgesamt 120 Dessinvarianten zur Verfügung steht.

Auffälligstes Merkmal der die MZE-Messe dominierenden Matratzen- und Rahmenpräsentation zu den Partnertagen: Ein Großteil der 42 Aussteller dieser Sortimente war u. a. mit Boxspringbetten vertreten. Kein Wunder, dass unterschwellig die Frage im Raum stand: Ist das Boxspringbett das neue Wasserbett? Letztlich konnte sie nicht schlüssig beantwortet werden. Ziemlich einmütig war man sich aber in der Ansicht, dass Boxspring Trend ist, genauso wie die "Renaissance" von Federkern. Dazu auf den Partnertagen querbeet bei Fachbesuchern nachgefragt ergab: Der Handel hat zu Boxspring noch keine rechte Meinung; besser: Das Problem scheint erkannt. Vielfach hieß es, man sei dabei, sich eine Meinung zu bilden. Profilierte Händler gaben zu verstehen, dass sie dabei sind, "die Welle zu reiten". Zumindest in die Richtung wollen sich etliche bewegen, wie Anbieter erfahren haben wollten; z. B. Grosana: "Weil unsere neue airflex spring de luxe (Premiere) mit ihrer doppelten Lage an Spring-Schaumfedern schon ein wenig Boxspring-Feeling bietet." Ähnlich bei Hukla, wo mit Trendhaus ein MZE-Eigenkonzept vorgestellt wurde. Hier setzt ein doppelter Taschenfederkern die Boxspring-Idee mit ähnlichem Liegegefühl in der Matratze Novo Duo Sleep Perfekt um.

Die Erwartungen eines Großteils der Aussteller zu den MZE-Partnertagen 2012 wurden erfüllt. Stellvertretend dafür mag stehen, was bei der Firma Sanders als langjährigem Lieferant zu hören war: Stimmung gut, wir fühlten uns hier gut aufgehoben. Sukzessive wächst der Ordercharakter der Veranstaltung, deren Gesamtkonzept sehr publikumsfreundlich gehalten ist. Das gilt auch für das Ambiente der Messehalle, was daher rührt, dass nicht nur rein die Produkte gezeigt werden, sondern Wohn- bzw. Deko-Welten.
aus Haustex 08/12 (Marketing)