Raumtex Rhein Ruhr: Zum ersten Mal in Rheinberg

Gelungene Premiere macht Lust auf mehr

Nach den mehr oder weniger glücklosen Regionelmessen im Essener Zollverein und auf dem Messegelände Essen war die diesjährige Raumtex in Rheinberg die wohl letzte Chance, für die Region Rhein und Ruhr eine regionale Raumausstattungs-Fachmesse zu etablieren. Und der Start war viel versprechend. Angesichts des besonderen lokalen Flairs, einer Messehalle mit dem gewissen Etwas und der vielen Gespräche auf den Ständen äußerten sich Aussteller und Besucher durchweg zufrieden.

Raumausstattung erleben" - das versprach die neue Raumtex Rhein Ruhr in Rheinberg. Und über 80 Aussteller aus zehn Ländern konnten dieses Versprechen auch einlösen. Präsentiert wurde das vollständige Kernsortiment der Raumausstattung, kompetent auf die Wünsche des Fachhandels und des Handwerks abgestimmt.

Die Fachbesucher trafen auf ein attraktives Ausstellerfeld: Stoffe von Ado, Heco, Höpke, Hadler & Hollerbuhl, Indes Fuggerhaus, Porschen, Prestigious, Rasch Textil, Renz, Unland, Vriesvo und Wölfel. Sonnenschutz von Erfal, Ifasol und Kadeco. Werkzeuge, Zubehör und Technik von Diekgraefe und Bäßler, Porschen und Interstil als Lieferanten für hochwertige Gardinenstangen sowie Leder Schreyeck und Reinke mit ihrem umfassenden Lederangebot und dem gesamten Skai-Programm von Hornschuch. Neu waren hochwertige Wandbekleidungen sowie das Fußboden-Forum.

Die rund 1.100 Besucher kamen überwiegend aus der näheren Umgebung, also Nordrhein-Westfalen, aber auch aus den Niederlanden und Belgien und sogar aus Schleswig-Holstein. Über die Besucherqualität konnten sich die Aussteller nicht beklagen: Das Publikum an den Ständen war motiviert und aufgeschlossen für Neuheiten. "Ich bin überrascht von der hohen Besucherzahl, die Kunden sind sehr interessiert", so Kordula Grün vom Textil Kontor.

Besucher auch aus Belgien und den Niederlanden

Wer kam, nutzte die Messe gezielt und intensiv - auch für Neukontakte. So konnte sich Marko Feige, Heco-Außendienstler für NRW, in den zwei Tagen über 50 Kunden freuen - jeder zehnte war ein Neukunde. Die Qualität der Besucher auf der Raumtex wurde allgemein als gut bewertet.

Lob fanden die durchweg attraktiv gestalteten Messestände sowie die fast familiäre Atmosphäre. Dazu trug auch die Messehalle ihren Teil bei: Die alte Textilfabrik Herbert Reichelt mit ihrer historischen Industriearchitektur hat einfach ein besonderes Flair. Zudem war die Veranstaltung schnell über die A57 aus allen Teilen des Rheinlands zu erreichen, das Messegelände gut ausgeschildert und Parkplätze direkt gegenüber dem Haupteingang reichlich vorhanden.

Grundsätzlich waren sich Aussteller wie Besucher darüber einig, dass es einen Herbsttermin für die Heimtextilbranche im Ruhrgebiet geben muss. "Gut, dass mal wieder eine Messe im bevölkerungsreichsten Bundesland stattfindet", meinte stellvertretend Burkhard Koop, Geschäftsführer der Heco. Dirk Berhorst, Verkaufsleiter für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Teppichbodenhersteller Lano, sieht die Raumtex als zartes Pflänzchen, das gepflegt werden sollte: "Hier präsentieren sich Qualitätshersteller, die genau zum Raumausstatter passen." Auch Winfried Neukirch, ehemals Geschäftsführer bei Ado und seit gut zwei Jahren in gleicher Funktion beim britischen Textilproduzenten Swaffer, zeigte sich zufrieden: "Ich habe ein gutes Gefühl bei der Raumtex."

"Jeder mault, weil es Dortmund nicht mehr gibt und Frankfurt zu weit und zu groß ist. Wenn die Leute es jetzt hierher auch nicht schaffen, dann wollen sie nicht", machte Claus Wölfel von der Weberei Wölfel eine klare Ansage: "Man muss sehen, wie es über zwei bis drei Jahre hinweg läuft."

Die Messe hat Potential

Auf Besucherseite sprach Hannelore Eilrich von Raumausstattung Helmut Tersteegen aus Moers aus, was viele dachten: "Schön, dass es wieder eine interessante Messe im Ruhrgebiet gibt. Das Angebot ist durchaus interessant." Auffällig war die gute und freundliche Stimmung der Besucher: "Schön, klein, vollständig", "eine sehr persönliche Messe" oder "konnte alles sehen, was ich brauche" waren nur einige der vielen positiven Stimmen aus dem Publikum.
Insgesamt zeigten sich viele der Aussteller und Fachbesucher optimistisch, dass sich die Messe etabliert. Und so war schon nach der Premiere häufig zum Abschied ein "Tschüss bis zum nächsten Jahr" zu hören.

Das freute natürlich den Veranstalter Christoph Pfister, der seinerseits zufrieden ein positives Fazit zog: "Die Raumtex braucht Atmosphäre, die zu den Besuchern passt. Und hier stimmt alles." Sein Ziel ist es, für die Region Rhein-Ruhr, Belgien und die Niederlande eine grenzüberschreitende Messe zu etablieren. "Ein überraschend hoher Anteil von Besuchern aus den Niederlanden und Belgien ist der klare Beweis, dass wir hier im Kleinen den Europagedanken leben können". Rheinberg sei ein Standort mit Potential, das sich entwickeln werde.(Birgit Genz)
aus BTH Heimtex 10/14 (Wirtschaft)