Caparol vergibt Architekturpreis

Sieger-Projekt ist ein islamischer Friedhof


Mit dem Architekturpreis "Farbe - Struktur - Oberfläche 2014" geht Caparol auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen ein. Auch im zehnten Jahr des Bestehens wurde er an Projekte verliehen, die auf drängende Themen aufmerksam machen - sei es im Umgang mit der demografischen Entwicklung, der urbanen Verdichtung oder der kulturellen Vielfalt. "Der Wettbewerb gibt einen spannenden Einblick in das, was originäre Architektur auszeichnet. Er zeigt, dass es nicht die eine Idee, sondern eine große Bandbreite an konzeptionellen Ansätzen und Lösungen gibt", meint Juror Maic Auschrat, Leiter Objektmanagement der Caparol-Firmengruppe.

Den ersten Preis erhielten diesmal Bernardo Bader Architekten aus Dornbirn. Sie konzipierten in Abstimmung mit der islamischen Gemeinschaft einen Friedhof für das vorarlbergische Altach, der sich in seiner Schlichtheit wie selbstverständlich in die Landschaft integriert. Damit zeigen sie, wie sich zwei kulturelle Welten harmonisch verbinden lassen.

Das Audimax der Technischen Universität in Garching ist zwar nur eine wirtschaftliche Interimslösung. Doch der Hörsaal überzeugte die Jury, weil der geschlossene Kubus trotz seiner Strenge erfrischend und beschwingt wirkt. Zu verdanken ist dies der freundlichen Fassade mit ihren schwarz lasierten Fichtenholzleisten. Dafür bekamen die Architekten Deubzer König +Rimmel aus München den zweiten Preis.

Platz drei ging an das Büro Konstrukt aus Luzern, das für die Erweiterung des Luzerner Betagtenzentrums Staffelnhof verantwortlich zeichnet. Dafür wurde der Bestand aus den 1960er Jahren fortgeschrieben, alt und neu verschmelzen miteinander. Künstler Jörg Niederberger gestaltete mit kräftigen Tönen den sehr grobkörnigen Kellenwurfputz, der die Farben immer wieder anders wirken lässt.

Weiter sprach die Jury lobende Anerkennungen für drei Objekte aus: das genossenschaftlich erstellte Wohnhaus Avellana in Zürich-Schwammendingen (Edelaar Mosayebi Inderbitzin, Zürich), die Wohnanlage "Am Lokdepot" am Berliner Gleisdreieck (Robertneun Architekten, Berlin) und das Forschungsinstitut ":envihab" des Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin in Köln (Glass Kamer Löbbert Architekten mit Uta Graff, Berlin).
aus BTH Heimtex 11/14 (Marketing)