Individualisierte Fertigung angestrebt

Sachsen gründen Ego-Tex

Acht sächsische Unternehmen aus dem Bereich der Heim- und Objekttextilien bündeln ihre Kräfte. Ihr neu gegründetes Netzwerk Ego-Tex hat sich auf die Fahne geschrieben, dem Hang zur Individualisierung mit einem neuen Produktionskonzept zu begegnen. Dies sieht vor, die Vorzüge der Massenfertigung mit dem Wunsch der Verbraucher nach individuellen Produkten in Einklang zu bringen. Dafür sollen nun die technischen und technologischen Weichen gestellt werden.

Individualisierung ist ein Megatrend in der Wohlstandsgesellschaft. Als Reaktion darauf haben sich in Sachsen acht kleine und mittelständische Unternehmen aus dem Bereich Heim- und Objekttextilien sowie ein Softwareanbieter zum Netzwerk Ego-Tex zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, gemeinsam hochwertige, aufeinander abgestimmte Kollektionen zu präsentieren, die nach dem Prinzip der Mass Customization (Kundenindividuelle Massenproduktion) hergestellt werden sollen.

Der zunehmende Wunsch nach Individualisierung beeinflusst Angebot und Nachfrage in den betroffenen Marktsegmenten erheblich. Davon ist Netzwerkmanagerin und Designerin Denise Lenk von Innovation Netzwerk Textil (Inntex) in Chemnitz überzeugt. Darauf müsse sich die Textilindustrie, die im vergangenen Jahrhundert auf die Fertigung großer Serien ausgerichtet gewesen sei, technisch und technologisch mit einem neuen Produktionskonzept einstellen. "Durch die Globalisierung und den Preisdruck aus Billiglohnländern sind deutsche Unternehmen in Zugzwang, ihre Marktposition zu behaupten", betont Lenk.

Die im Netzwerk zusammengeschlossenen Unternehmen beschäftigen sich thematisch mit der industriellen Fertigung von Kleinserien bis hin zur Losgröße 1. Sie entwickeln und erforschen in diesem Bereich neue Verfahren und Module, mit denen sie die verschiedenen textilen Materialien nach den Vorstellungen der Kunden kostengünstig herstellen können. Die speziellen Produkte sollen ein Alleinstellungsmerkmal werden, um damit mittel- und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wie Lenk sagt, ist die Vision des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Netzwerks die Schaffung eines Systemanbieters. Das individuelle, hochwertige Sortiment soll Heim- und Objekttextilien wie Bett- und Tischwäsche, Bad- und Küchentextilien, Teppiche, Dekorationsstoffe, Gardinen, Plaids, Kissen, Markisen und ähnliches umfassen.

Partner von Ego-Tex sind die Unternehmen Frottana Textil, Innotex Merkel +Rau, STM Sächsische Teppichmanufaktur, Uhlemann & Lantzsch, Otto Dotzauer Spitzen & Stickerei, Textilausrüstung Pfand und Vowalon Beschichtung. Zudem gehört der Softwareentwickler Nedmedia (Chemnitz) dazu.
aus BTH Heimtex 01/15 (Wirtschaft)