Dorotheum, Wien

Ein Uschak als Spitzenlot


Im September fand parallel zur ICOC Tour Wien/Budapest die Auktion Orientteppiche, Textilien und Tapisserien des Wiener Traditionshauses Dorotheum statt. Es waren 214 Lots im Angebot, davon wurden 68 verkauft.

Das Spitzenlot war ein klassischer Medaillon Uschak (Lot 99). Auffällig ist hier das extrem große Format mit einem wuchtigen Bordürenrahmen, klassischem ovalen Medaillon mit schönen Sternanhängern und sorgfältig ausgeführten Ecklösungen. Er wurde für 32.500EUR verkauft bei einem Schätzwert 26.000 - 30.000EUR. Das Toplot bei den persischen Provenienzen war mit 11.250 EUR (Schätzwert 8.000 - 10.000 EUR) ein schlanker amerikanischer Saruk (Lot 70) in Übergröße. Begehrt sind inzwischen Teppiche der persischen Teppich-Gesellschaft (Petag). Ein schönes Exemplar dieser Herkunft (Lot 41) war der abstrakte Palmetten-Teppich, mit einer für persische Erzeugnisse unüblichen "Weinglas-Eichenlaub-Bordüre" und Petag-Signatur mit Shintamani-Muster an der rechten oberen Fondecke. Er wurde für 11.250 EUR (Schätzwert 5.500 - 7.000) verkauft. Bei den Kaukasen erzielte mit 8.750 EUR (Schätzwert 4.000 - 6.000 EUR) ein Sewan-Kasak (Lot 152) das beste Ergebnis. Das zum seltensten Typus zählende Stück dieser Mustergruppe war fast quadratisch: ein urwüchsiger Kasak mit monumentalem Schildmotiv, klassischer weißer S-Kontur und breiter Hauptbordüre mit "turkmenischen" Kartuschen.
aus Carpet Magazin 01/15 (Wirtschaft)