VDP: Parkettproduktion weiter rückläufig

"Wertigkeit von Parkett muss besser kommuniziert werden"


Das Produktionsvolumen der Mitgliedsbetriebe im Verband der Deutschen Parkettindustrie (VDP) ist auch nach den ersten drei Quartalen des Jahres 2014 weiter gesunken. Laut einer internen Umfrage wurden nur noch 7,3 Mio. m2 gefertigt (- 8,2 %). Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch rund 8 Mio. m2. Bereits im ersten Halbjahr betrug das Minus der Parkettproduktion aller VDP-Mitgliedsbetriebe 7,8 %. Die Zahlen decken sich auch mit der Produktionsstatistik des Statistischen Bundesamtes, das für das erste Halbjahr 2014 ebenfalls ein negatives Ergebnis ausgewiesen hatte, das beinahe doppelt so hoch war wie in der VDP-Statistik.

Auffällig an der Statistik ist, dass die Massivholzdiele als ehemalige "Königsdisziplin" unter den Holzfußböden mit - 24,3 % erneut Marktanteile eingebüßt hat. In absoluten Zahlen sind das für die ersten drei Quartale gerade noch 56.059m2. Mit rund 104.000 m2 bleibt Stabparkett stabil, während sich Mosaikparkett auf Talfahrt befindet (- 11,8 %). Auch beim dreischichtigen Schiffsboden, mit 3,26 Mio. m2 das größte Parkettsegment, ist der Rückgang zweistellig (- 12,7 %). Mit einem Plus von 58,3 % ist die zweischichtige Landhausdiele der Shootingstar, was jedoch lediglich 76.269 m2 ausmacht.

Mit der für die Parkettindustrie weiterhin negativen Entwicklung will sich der VDP nicht abfinden. "Parkett ist aus mehreren Gründen hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Ein Bodenbelag aus 100 % Holz ist nachhaltig, pflegeleicht, langlebig, wertbeständig und kann als einziger Bodenbelag mehrfach renoviert werden", warb Vorsitzender Michael Schmid während eines Pressegesprächs am Rande der diesjährigen Klausurtagung in Lustenau, unweit des Bodensees, für das Produkt. Doch allein auf den positiven Eigenschaften von Parkett könnten sich die deutschen Parketthersteller nicht ausruhen. "Während derzeit die Prognosen der Wirtschaftsinstitute für die deutsche Wirtschaft von Woche zu Woche nach unten korrigiert werden, verlieren auch die Bauaktivitäten in Deutschland sichtbar an Dynamik. Der Ein- und Zweifamilienhausbau lag bis August mit knapp 67.000 Einheiten sogar um 3 % im Minus. Zudem verzögern sich derzeit viele bereits fest geplante Investitionsvorhaben wegen der allgemein unsicheren Zukunftserwartungen der Unternehmen. Der viel beachtete ifo-Geschäftsklimaindex der deutschen Wirtschaft ist zuletzt fünfmal in Folge gefallen", berichtete Michael Schmid.

In diesem unruhigen Umfeld treffe es die Hersteller gleich dreifach. Neben der nationalen Stimmungseintrübung schwächeln derzeit auch wichtige europäische Absatzmärkte wie Frankreich, die Niederlande und Italien, wodurch der Export entscheidend gebremst wird. Zudem konkurrierten deutsche Parkettproduzenten mit sehr preisaggressiver Importware aus Osteuropa und Asien, die im Inland Marktanteile gewinnen konnte, so der VDP. "Wer heute in den Fachhandel oder in die Baumärkte geht, dem präsentiert sich ein Parkettangebot mit so vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten wie noch nie - sowohl aus technischer als auch aus optischer Sicht. Die einzelnen Programme werden in punkto Formate, Oberflächenbeschichtungen, Produktvariationen, Farben und allen erdenklichen Beschaffenheiten pausenlos optimiert und auf die jeweiligen unterschiedlichen Anforderungen und Wünsche der Endverbraucher angepasst. Unser aller Antrieb war und ist es, dass Parkett die Premiumposition unter den Bodenbelägen beibehält und ausbaut. In Zukunft wird es in entscheidendem Maße darauf ankommen, dass wir die Wertigkeit unserer deutschen Qualitätsprodukte dem Kunden gegenüber noch besser kommunizieren", betonte Schmid.

Zum 65. Verbandsgeburtstag will der VDP deshalb mit einer neuen Kampagne durchstarten, die massiv für das Produkt Parkett werben soll. Am 22. April 2015 soll in Garmisch-Partenkirchen auf der Mitgliederversammlung dazu der Startschuss fallen.
aus Parkett Magazin 01/15 (Wirtschaft)