Parkettlegermeister Stefan Mieth (33) aus Herzogenaurach

Seine Liebe zum Beruf liegt am "Wow-Effekt"

Die Meisterprüfung war für Stefan Mieth schon immer ein Wunsch. Er liebt seinen Beruf und die Herausforderung, erstklassige Parkettböden herzustellen. Daher wollte er sich mit dem Meisterkurs nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern auch handwerklich und technisch weiterentwickeln, um auf der Baustelle noch sicherer zu agieren. Als ihm Thomas Böhmler, Geschäftsführer von Böhmler Fußboden anbot, berufsbegleitend und mit Zuschuss der Firma den Meisterkurs zu belegen, nahm er seine Chance wahr.

Stefan Mieth ist Parkettlegermeister seit dem 25. Juli 2013. Der Mitarbeiter von Böhmler Fußböden in Nürnberg hat sich mit dem Meisterbrief gleichzeitig für weitere Aufstiegschancen zum Fachbauleiter oder Projektleiter qualifiziert. Die Fachpraxis Teil 1 und 2 beim Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) in Bamberg absolvierte er als Teilzeitkurs von Donnerstag bis Samstag. Für die Fachtheorie Teil 3 und 4 musste er bei der Handwerkskammer Nürnberg Vollzeitkurse belegen. Dafür wurde er von der Firma freigestellt, erhielt zudem das Material zum Üben und Erstellen seiner Meisterplatte. An dem Entwurf - ein Achteck aus Eiche, Ahorn und Räuchereiche mit zwei ineinander laufende Friese und einem Stern - tüftelte er lange vorher abends und am Wochenende auf seinem Dachboden.

Karriere mit dem Meisterbrief


Mit dieser Qualifizierung hat er bei einem Objekteur wie Böhmler gute Aufstiegschancen zum Fachbauleiter oder Projektleiter. Als Meister ist er jetzt direkt in die Kundenberatung eingebunden, wirkt bei der Planung von Baustellen mit und übernimmt aktuell seine erste Leitung einer größeren Baustelle. Zudem ist er auch Mittler zwischen dem Kunden und dem Projektleiter, wenn es die Gegebenheiten auf der Baustelle erfordern oder der Kunde Änderungen wünscht. Diese Verantwortung zu tragen macht ihm Freude, doch entscheidend ist für ihn jedoch immer noch der "Wow-Effekt", wie er es nennt, wenn der fertige Boden vor ihm liegt und der Kunde begeistert ist.

Selbstständigkeit kein Anreiz


Die Option, sich als Meister selbstständig zu machen, ist für Stefan Mieth kein Anreiz. Ihn ärgert, dass seit Wegfall des Meisterzwangs zunehmend gering qualifizierte Handwerker mit Dumpingpreisen um Aufträge kämpfen. Neben Fachwissen und Kenntnissen über Arbeitssicherheit und Untergrundvorbereitung fehle ihnen oft auch betriebswirtschaftliches Basiswissen. Er ist überzeugt, dass nur qualifizierte Handwerker Qualität im Handwerk sichern, und solche Preiskämpfe hält er für kontraproduktiv.

Stefan Mieth arbeitet gern als Teamplayer. Bei Böhmler hat er beides: Einerseits eine feste Anstellung in einem guten Team, andererseits die Genehmigung für ein Kleingewerbe, um gelegentlich auch auf eigene Rechnung arbeiten zu können. Damit ist er auch Mitglied der Innung Mittel- und Oberfranken, deren Netzwerk und Erfahrungsaustausch er sehr zu schätzen weiß.

Die Begeisterung für das Handwerk weitergeben


Nachwuchs für das Parkettlegerhandwerk zu gewinnen, liegt ihm am Herzen. Daher ist der ambitionierte Parkettleger oft mit Flyern im Auto zu Schulen unterwegs, um Interesse für dieses Berufsbild zu wecken und vielleicht so einen Lehrling für das Unternehmen zu rekrutieren. Böhmler ist Ausbildungsbetrieb und zugleich in der Initiative Zukunft Bodenhandwerk engagiert. Daher wird Aus- und Weiterbildung im Betrieb stark gefördert. So kommt auch Stefan Mieth geregelt zu zwei verpflichtenden Fortbildungen im Jahr und freiwillig auch zu weiteren. In die Jahreszielplanung und Themenwahl ist er dabei eingebunden. Diese Fortbildungsaktivitäten seines Arbeitgebers haben für ihn einen hohen Stellenwert.

Als Parkettleger in einem renommierten Unternehmen wie Böhmler Fußboden mit den Standorten München, Nürnberg und Stuttgart kommt er auf interessante Baustellen. Dazu zählen repräsentative Objekte, wie die Allianz-Arena, aber auch exklusive Privathäuser. Während im Objekt meist Partnerunternehmen eingesetzt werden, genießen die "Hausverleger" den Vorzug, im Privatbereich zu arbeiten. Einer der interessantesten Aufträge für Stefan Mieth war die Herstellung eines großzügigen Eingangsbereichs, in dem neben der Treppe auch eine schräge Holzfläche mit dem gleichen Parkett zu belegen waren. Solche Herausforderungen liegen ihm, da kann er Fachwissen und Präzision beweisen.

Wo ein Wille ist, ist ein Weg


Der Berufsstart war für Stefan Mieth nicht unbedingt geradlinig. Er musste sich die Gesellenprüfung im Ausnahmeverfahren mit viel eigenem Engagement erkämpfen, als er nach einem privaten Schicksalsschlag seine Ausbildung beendete und erstmal arbeitslos war. Von Böhmler Fußböden erhielt er dann das Angebot, als Parkettlegerhelfer zu arbeiten. Doch er wollte in seinem Beruf mehr können als nur anderen zuzuarbeiten. Böhmler akzeptierte seinen Wunsch, neben seiner Arbeit die abgebrochene Lehre fortzusetzen und abzuschließen. Um versäumtes Theoriewissen nachzuholen, investierte Mieth seinen Urlaub. Als "Außerbetrieblicher" nahm er freiwillig am dreiwöchigen Blockunterricht in der Berufsschule in Neustadt/Aisch teil und absolvierte anschließend seine Gesellenprüfung.


Böhmler Fußböden


Böhmler Einrichtungshaus GmbH
Böhmler Fußböden Nürnberg

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90431 Nürnberg
Tel: +49 (0) 911 2343-0
Internet: www.boehmler.de
E-Mail: info@boehmler.de

Geschäftsführung: Georg Böhmler, Stephan Böhmler, Thomas Böhmler
Gründungsjahr: 1875
Niederlassungen: München, Nürnberg, Stuttgart
Niederlassungsleitung Nürnberg: Thomas Ganser
Mitarbeiter: 25 gewerbliche an allen drei Standorten, insgesamt 75
Mitgliedschaften: Decor Union, Netzwerk Boden, die Objekteure, Health & HomeCare, forum baucultur
aus Parkett Magazin 01/15 (Personalien)