BEB: Europäische Zentralbank für Terrazzolandschaften ausgezeichnet

Freese Fußbodentechnik gewinnt den Deutschen Estrichpreis


Der Bundesverband Estrich und Belag (BEB) hat den Deutschen Estrichpreis an Freese Fußbodentechnik aus Remda-Teichel verliehen. Das Unternehmen hatte bei der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main anspruchsvolle Terrazzoarbeiten ausgeführt. Der von Wego Systembaustoffe gestiftete Preis ist mit 1.500 EUR für die Ausrichtung einer Betriebsfeier dotiert. Der zweite Platz ging an Wiegrink Floor Object & Design aus Bocholt, gefolgt vom Estrichfachbetrieb Heiko Bullert aus Schönebeck.

Der Deutsche Estrichpreis 2015 des Bundesverbandes Estrich und Belag (BEB) zeichnet die dreidimensionalen Terrazzoarbeiten in einem besonders bekannten Gebäude aus: der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main. Freese Fußbodentechnik erhielt den Auftrag, die sogenannten Umsteige-Plattformen auszuführen. Dabei handelt es sich um Aufenthaltsbereiche mit organisch geformten Terrazzolandschaften mit Sitzgruppen, Tischen und integrierten Pflanzflächen. Die Fußböden sind mit schrägen und gerundeten Flächen ausgeführt, wobei die Aufbauhöhen zwischen 22 und 120 cm schwanken. Auf Ausgleichsmörteln sollten ursprünglich Heizestriche auf Dämmschicht mit Terrazzovorsatzschicht eingebaut werden.

Wegen des hohen optischen Anspruchs wurde besonderer Wert auf ein gleichmäßiges Schleifbild gelegt. Insbesondere eine Vielzahl von Anschlüssen des Estrichs an bereits montierte Stehpulte, Pflanztröge und Konvektoren stellte eine große Herausforderung dar. Der Aufbau wurde schrittweise im Verbund realisiert. In kritischen Schichten kamen besonders schwindarme Mörtelrezepturen zum Einsatz. Zur baulichen Umsetzung des komplexen Höhenverlaufs mussten in einem gleichmäßigen Raster Moniereisen auf der Rohdecke verankert werden.

Das besondere Objekt: EZB


Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Neubau auf dem Areal der denkmalgeschützten ehemaligen Großmarkthalle in Frankfurt am Main errichtet. Der Entwurf des Wiener Architekturbüros Coop Himmelb(l)au für den neuen Sitz der EZB besteht aus drei Hauptelementen: der ehemaligen Großmarkthalle mit neuen baulichen Strukturen im Innenraum, einem 185 m hohen Doppel-Büroturm mit turmhohem Atrium und einem Eingangsbauwerk. Dieses verbindet den Turm mit der Großmarkthalle, markiert gleichzeitig den Haupteingang nach Norden und nimmt den Pressekonferenzbereich auf. Das Hochhaus und die Großmarkthalle bieten Platz für rund 2.900 Arbeitsplätze.

Das zwischen den Türmen angeordnete, 20 m breite Atrium erstreckt sich über die gesamte Gebäudehöhe von 185 m. Es beinhaltet Verbindungsstege in 56 m Höhe auf der 15. Etage und in 100 m Höhe auf der 27. Etage. Die Übergänge tragen die Bezeichnung Umsteige-Plattformen. Ihre Oberfläche ist organisch geformt und integriert Pflanzflächen, Stehpulte und andere Einbauteile. Sitzgruppen und Tische lassen so einen Aufenthaltsbereich und Treffpunkt entstehen.

Modifizierung in der Ausführung


Der geplante Aufbau wurde zugunsten der Umsetzbarkeit modifiziert. So wurde für die Erstellung ein Porenbetonmauerwerk vorgesehen, das mit einem Ausgleichsmörtel überzogen werden sollte, auf dem ein Spritzbeton auf einer Haftbrücke zur Herstellung der Oberflächenprofilierung aufzubringen war. Die Terrazzovorsatzschicht wurde mit einem schwindarmen Bindemittel ausgeführt und die Schichtdicke von 15 auf 20 mm erhöht.

Von Freese Fußbodentechnik wurde zunächst ein Versuchsaufbau durchgeführt, in dem die geneigten und organisch geformten Flächen der Planung baulich in einem Musterteilabschnitt im Maßstab 1:1 nachvollzogen wurden. Daraus wurde der neue Aufbau entwickelt.

So entstand der Systemaufbau in den stark geneigten und organisch geformten Flächen:
- Montage von Randabschlusswinkeln im Bereich der späteren Heizungskonvektoren und Pflanztröge
- Aufbringen eines Ausgleichsestrichs auf die Rohbetondecke
- Verlegung der Porenbetonsteine vollflächig im Mörtelbett
- Grobe Ausformung der geneigten und organisch geformten Flächen durch einen Ausgleichsmörtel
- Montage einer der Gebäudeprofilierung folgenden Bewehrungsmatte 50 x 50 x 3,5 auf Abstandhaltern
- Aufbringung einer Spezialspritzbetonschicht der Firma Pagel, schwindarm eingestellt (SB 45) auf einer 30 mm dicken Haftbrücke
- Aufbringen der Terrazzovorsatzschicht unter Verwendung eines schwindarmen Bindemittels von Rheorapid mit einer Dicke von 20 mm

Der Systemaufbau der wenig geneigten bis horizontalen Flächen folgt dem ursprünglich genannten Aufbau, sieht aber anstelle des Spritzbetons den Einsatz von Rheorapid im Verbund mit einer Dicke von 60 mm vor. Aufgrund der gewählten Produkte führte der Systemaufbau zu einem sehr geringen Wasserbedarf im Zuge der Herstellung. Die gebundene Schüttung wurde durch den Porenbeton ersetzt. Bezogen auf das Eigenschwindverhalten der einzelnen Baustoffe ist der Gesamtaufbau als Verbundsystem ausgelegt.


Deutscher Estrichpreis - Der Sieger Freese Fußbodentechnik


Freese Fußbodentechnik GmbH
In der Aue 7 • 07407 Remda-Teichel
Tel.: 0 36 72 / 42 91 0 • Fax: 0 36 72 / 41 07 82
E-Mail: fussbodentechnik@gtf-freese.de
Web: www.gtf-freese.de

Geschäftsführer: Jörg Stengel
Gründungsjahr: 1992 als Saale Fußbodentechnik GmbH, 2012 Umbenennung in Freese Fußbodentechnik GmbH
Leistungsangebot: Estriche, eingefärbte Estriche, Terrazzo, Glasterrazzo, elastischer Terrazzo, Designböden, Kunstharzbeschichtungen und geschliffene Betonböden
aus FussbodenTechnik 04/15 (Wirtschaft)