Ernst Feiler

Chenilleweberei: 30 Millionen in bayerischen Standort investiert


Hohenberg/Eger. Die Frottier- und Chenilleweberei Ernst Feiler investiert 30 Millionen Euro in Sicherung und Ausbau des Standortes Hohenberg an der Eger. Mitte des kommenden Jahres sollen die neuen Produktions- und Verwaltungsgebäude in Betrieb gehen.

Mit dem Bau eines weiteren Produktionsgebäudes sowie eines neuen Verwaltungsbaus mit Werksverkauf will das Unternehmen die Voraussetzungen für langfristiges Wachstum schaffen. Die hohe Investitionssumme von rund 30 Millionen Euro beinhaltet auch den weiteren Ausbau des Maschinenparks.

Die reichlich bemessenen Produktionsfläche soll den Anforderungen der nächsten 15 bis 20 Jahre genügen. Das Gebäude für Weberei und Näherei wird eine nutzbare Grundfläche von fast 14.000 Quadratmetern haben. Rund 7 Millionen Euro will Feiler in neue Maschinen investieren. Durch den Ausbau sollen die derzeit 150 Arbeitsplätze gesichert und bis 2020 rund 25 neue geschaffen werden.

Die komplexe Herstellung echter Webchenille, für die Feiler weltbekannt ist, erfordert mit ihren vielen Zwischenstufen ganz andere Voraussetzungen als in herkömmlichen Textilbetrieben. Mit den bisherigen baulichen Gegebenheiten stößt der Hersteller nach eigenen Angaben in absehbarer Zeit an seine Grenzen: Der Platz für den sehr speziellen Maschinenpark wird knapp. Ein reibungsloser Warenfluss durch den vielschichtigen Produktionsprozess sei auf Dauer nicht mehr zu gewährleisten gewesen, so Feiler.

Das Unternehmen blickt optimistisch in die Zukunft. Grund dafür ist die wachsende Nachfrage nach den exklusiven Chenilleprodukten "Made in Germany". Neben dem heimischen Markt Deutschland und EU gehen mehr als 70 Prozent der Produktion in den Export. Hauptabnehmer der luxuriösen Bad- und Wohntextilien, Taschen und Accessoires sind hier vor allem Japan, China und Russland.

Dieter Schwedt, Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, begründete die Entscheidung, trotz der Nähe zu Tschechien am bisherigen Standort zu investieren, mit dem Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften: "Wir sind auch deshalb Weltmarktführer bei der Produktion von hochwertiger Chenille, weil wir allein das Knowhow haben, dieses spezielle Gewebe auf dem hohen Qualitätsniveau zu fertigen. Diese Herstellung ist eine sehr komplexe und diffizile Angelegenheit, und verantwortungsbewusste Mitarbeiter sind hierbei unverzichtbar. Es braucht hier jahrelange Erfahrung und spezielles, handwerkliches Können der Belegschaft, um Produkte produzieren zu können, die dem hohen Anspruch an Feiler-Qualität gerecht werden."

Finanziert wird der Ausbau neben dem Einsatz von Eigenkapital sowie einem KfW-Darlehen der Sparkasse Hochfranken auch durch Fördermittel des Landes Bayern in Höhe von 4,66 Millionen Euro. Den Förderbescheid für das Bauvorhaben übergab der bayerische Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer bei einem Baustellen-Besuch in Hohenberg. Er bedankte sich bei Geschäftsführer Dieter Schwedt und dem Unternehmen ausdrücklich für dessen Standorttreue.

Der erste Spatenstich erfolgte unbeabsichtigt, aber bemerkenswerterweise exakt zum Zeitpunkt der jüngsten Sonnenfinsternis am 20. März dieses Jahres. Bei Feiler wertet man dies als gutes Omen. Laut Geschäftsführer Dieter Schwedt, der für dieses Projekt federführend ist, soll in dem neuen Gebäude bereits Ende 2016 produziert werden. Der Umzug aus den älteren Gebäuden erfolgt dann teilweise im laufenden Betrieb.
aus Haustex 07/15 (Wirtschaft)