Sopro Bauchemie: Schnellbauprodukte im Frankfurter Hauptbahnhof

Bahnsteigsanierung 1. Klasse


Der 1888 als "Centralbahnhof Frankfurt" eröffnete Frankfurter Hauptbahnhof ist mit täglich etwa 450.000 Reisenden zusammen mit Hamburg und München der meistfrequentierte Fernbahnhof in Deutschland. Aufgrund seiner Lage in der Mitte Deutschlands bezeichnet ihn die Deutsche Bahn als wichtigste Verkehrsdrehscheibe im deutschen Zugverkehr. Bei der im laufendem Betrieb durchgeführten Sanierung der Bahnsteigbeläge kamen Schnellbauprodukte von Sopro Bauchemie zum Einsatz.

In den vergangenen Jahren wurden am Frankfurter Hauptbahnhof umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Dazu zählte auch die Instandsetzung und Erneuerung der Beläge auf einigen, der teilweise mehrere hundert Meter langen Bahnsteige. Die hier verlegten, alten Betonplatten waren rissig, teilweise schon gebrochen oder hatten den Haftverbund zum Untergrund bereits vollständig verloren. Sie sollten daher im Innenbereich durch schwarze Natursteinplatten (Padang Dark) und im Außenbereich der Bahnsteige durch einen Belag aus Betonwerkstein ersetzt werden. Im Zuge der Modernisierung sollte der neue Belag zudem mit einem Leitsystem für sehbehinderte Menschen ausgestattet werden.

Die Herausforderung: Sanierung im laufenden Betrieb

Als besondere Schwierigkeit beim Umbau erwies sich, dass die Maßnahmen im laufenden Betrieb stattfinden mussten. Da hierzu zwangsläufig eine komplette Stilllegung einzelner Bahnhofsbereiche notwendig wurde, spielte bei diesen Sanierungen der Zeitfaktor eine wichtige Rolle. So sollten die Arbeiten jeweils in nur wenigen Tagen bzw. Wochen termingerecht beendet sein. Aus diesem Grund kamen sowohl bei der Untergrundvorbereitung wie auch bei der Verlegung der neuen Beläge durchweg Schnellprodukte zum Einsatz. Ab Rohbeton wurde dabei mit einem kompletten System aus dem Hause Sopro Bauchemie gearbeitet - vom Estrich bis zum Fugenmörtel. Durchweg Produkte, die den Anforderungen hinsichtlich schneller Festigkeitsentwicklung, schneller Trocknung und hoher Druckfestigkeit besonders entsprachen.

In einem ersten Arbeitsschritt wurde der alte Plattenbelag abgebrochen und einschließlich Mörtel bis auf den vorhandenen Rohbeton entfernt. Danach wurde der Rohbeton mechanisch aufgeraut und durch Bewegungsfugenprofile in Felder eingeteilt. Anschließend erfolgte in diesen Feldern ein Höhenausgleich mit Sopro Rapidur B5 Schnell-Estrich-Binder, einem kunststoffvergüteten Spezialbindemittel zur besonders wirtschaftlichen Herstellung hochfester und früh, d.h. bereits nach rund drei Tagen, belegereifer Zementestriche. Es eignet sich daher ganz besonders für zeitsparende bzw. termingebundene Estricharbeiten. Auf der Baustelle wurde der Schnellestrichbinder mit Estrichsand im Mischungsverhältnis 1:5 gemischt. Die Anlieferung der bauchemischen Produkte und des Estrichsands erfolgte spektakulär per Bahn - was in diesem Fall ja besonders nahe lag. Auch die Estrichpumpe wurde auf einem der Wagons positioniert und ermöglichte somit einen sehr effizienten Baufortschritt.

Frühfester Schnellestrich sorgt für zeitsparende Estricharbeiten

Der Einbau des Sopro Rapidur B5 erfolgte frisch in frisch im Verbund mit der Sopro Haft-Schlämme Flex, einer einkomponentigen, hochkunststoffvergüteten, trasshaltigen Haft-und Kontaktschlämme. Auf diese Weise wurde ein schnell begehbarer (nach 6 bis 10 Stunden) und schnell belegereifer Estrich erstellt, auf den bereits nach drei Tagen der Plattenbelag verlegt wurde. Dies erleichterte den Bauablauf und verkürzte die Bauzeit, was besonders aufgrund der schmalen (aber dafür sehr langen) Grundrisse der Flächen Vorteile brachte: denn so konnten Estrich- und Verlegekolonnen effizient mit kurzem zeitlichen Abstand nacheinander getacktet werden. Aufgrund der langen offenen Verarbeitungszeit ist der Rapidur B5 darüber hinaus sehr verarbeiterfreundlich, denn der Mörtel ist ungefähr zwei Stunden verarbeitungsfähig. Last but not least entwickelt der Schnellestrich eine sehr hohe Festigkeit (bis zu CT-C60-F7) und eignet sich dadurch für Objekte mit hoher und früh stattfindender Verkehrsbelastung, was im konkreten Fall auch bereits während der Bauphase relevant war. Vor der Verlegung der Platten erfolgte zunächst noch eine sorgfältige Untergrundvorbereitung. Dazu wurden die saugfähigen, mineralischen Untergründe mit der einkomponentigen und gebrauchsfertigen Sopro-Grundierung aufgebracht. Sie benötigt lediglich eine Ablüftzeit von 10 Minuten, so dass zügig weitergearbeitet werden konnte.

Auch bei der Verlegung: Schnellbauprodukte als Problemlösung

Im Bezug auf den Belag war die Fläche in zwei Abschnitte geteilt: Während im Innenbereich Natursteinplatten eingesetzt wurden, kamen im überdachten Außenbereich speziell für die hohen Belastungen im Bahnhofsalltag entwickelte Betonwerksteinplatten der Firma Rinn Beton- und Naturstein zum Einsatz, die im Halbverband verlegt wurden. In beiden Fällen erfolgte die Verlegung mit dem schnell abbindenden Sopro Mittel-Dickbett-Mörtel.

Dank seiner speziellen Rezeptur bindet er das Anmachwasser kristallin. Somit ist er nicht nur schnell erhärtend und damit schnell belastbar, sondern weist auch noch eine schnell trocknende Mörtelmatrix auf. Dadurch kann das Anmachwasser im Mörtel nur für eine sehr kurze Zeit auf die Rückseite der Natur- und Betonwerksteinplatten einwirken: Damit wird Verschüsselungseffekten der Platten, die durch Quelleffekte entstehen können, vorgebeugt. Gleiches gilt auch für die unerwünschten Verfärbungen am Naturstein.

Die Verlegung erfolgte auf der gesamten Fläche im Buttering-Floating Verfahren. Dabei wurde dem Untergrund eine Mittelbettzahnung und auf der Rückseite der Platten eine 10 mm Zahnung aufgezogen. Die penible Einhaltung dieser Arbeitsweise ist besonders im Falle hoher Verkehrslasten - wie sie Bahnsteige darstellen - Grundvoraussetzung für die Erstellung eines schadenfreien Bodenbelags. Zu den möglichen Belastungen zählen neben dem hohen Personenaufkommen auch die Vibrationen durch den Bahnverkehr, der Einsatz von Transportwagen zur Müllentsorgung, von Gepäckwagen, Reinigungsfahrzeugen sowie von Hubsteigern.

Als Fugenmörtel kam nach einer Abbindezeit des Mörtels von mindenstens drei Stunden die zementäre, kunststoffvergütete Sopro Flex Fuge FL zum Einsatz, die sich durch das spezielle Kornband leicht reinigen lässt und durch die Kunststoffvergütung eine hohe Flankenhaftung aufweist.

Das Planungsbüro und die ausführende Firma konnten, wann immer es erforderlich war, auf die unterstützende Beratungsleistung der Sopro-Objektberatung und -Anwendungstechnik zurückgreifen, die den Projektbeteiligten auch in verschiedenen Terminen vor Ort zur Verfügung standen.
aus FussbodenTechnik 05/15 (Referenz)