Haustex/B+L-Kundenbarometer – Teil 2

Ein Titelverteidiger und ein Neueinsteiger


Hamburg. Traumina bleibt auch nach der dritten Umfrage für unseren Kundenbarometer Bettwaren im Bettenfachhandel das am besten benotete Unternehmen. Insofern konnte das Unternehmen seine Erfolge aus den letzten beiden Jahren wiederholen. Allerdings schlafen die Mitbewerber auch nicht und können dem Unternehmen in einigen Kategorien den Erfolg des letzten Jahres streitig machen. Es bewegt sich etwas im Markt für Bettwaren, nix ist fix.

Wie immer untersucht die Haustex die Performance der wichtigsten Bettwaren-Lieferanten in 16 Einzelkategorien. Im vergangenen Jahr konnte Traumina davon elf als bester Lieferant für sich entscheiden. Die Firma erreichte darüber hinaus in sämtlichen Kategorien einen der ersten drei Plätze. "Traumina nähert sich der Idealpunktzahl" übertitelte die Haustex darum die Detailanalyse der damals sieben näher betrachteten Unternehmen.

Das ist in diesem Jahr etwas anders, denn diesmal gehen neun Firmen in das Rennen um die Gunst der Bettenfachhändler. Dank einer höheren Zahl an Nennungen durch den Fachhandel können wir diesmal Brinkhaus und Waldenburger zusätzlich untersuchen lassen. Und mehr Wettbewerb in der Umfrage bedeutet mehr Konkurrenz im Ranking der 16 Einzelkategorien, die wir für jeden Lieferanten haben abfragen lassen.

Für Traumina bedeutet dies, dass man diesmal in acht Kategorien als bester Lieferant abschneiden konnte, drei weniger als in der letzten Umfrage. In 14 Kategorien kam das Unternehmen auf das Siegertreppchen, nach allen 16 vor Jahresfrist. Die Gesamtnote über alle 16 Einzeldisziplinen bleibt davon aber nahezu unverändert, mit einer 1,80 nach 1,79 bestätigt man den insgesamt mehr als guten Eindruck im Handel.

Auf Platz zwei im Ranking nach der Durchschnittsnote kommen diesmal zwei Firmen: Im Pferderennsport würde man sagen, es gibt ein totes Rennen zwischen Sanders und Centa Star mit der identischen Gesamtnote 2,08. Dass sich die beiden in der Tausendstel-Note etwas unterscheiden, soll hier vernachlässigt werden. Die Bramscher können ihre Gesamtwertung um eine Hundertstel-Note gegenüber dem letzten Jahr verbessern, Centa Star sogar um eine Zehntel-Note. Während Sanders damit seine Position halten kann, verbessert sich Centa Star dadurch locker um drei Plätze. Das Unternehmen kommt nach den wirtschaftlichen Turbulenzen unter dem neuen Eigentümer offenbar wieder in Tritt. Sanders gelingt in fünf Disziplinen der Sprung unter die Top-Drei: Es gibt einen ersten Platz (Qualität des Außendienstes) und je zwei zweite und dritte Plätze. Centa Star kann sogar drei Einzelkategorien für sich entscheiden, kommt außerdem zweimal auf Rang zwei und einmal auf den dritten Platz. Macht insgesamt sechs Platzierungen auf dem Stockerl.

Mit der Gesamtnote 2,09 liegt Waldenburger Bettwaren als Newcomer in unserem Kundenbarometer nur einen Hauch dahinter auf dem vierten Platz. Zwar ist die Verbreitung der Marke Walburga mit 16 Prozent im Handel noch ausbaufähig, aber die Häuser, die diese Marke führen, sind mit ihr offenbar sehr zufrieden (mit kleinen Ausnahmen, wie die Einzelbetrachtung noch zeigen wird). Drei Kategorien-Siege kann das Unternehmen aus Waldenburg bei seiner ersten Teilnahme erringen, dazu kommen fünf zweite und zwei dritte Plätze. Nur Traumina ist öfter unter den Top-Drei in den Einzeldisziplinen zu finden.

So eng wie zwischen den Plätzen zwei bis vier ist es auch zwischen Platz fünf bis acht. Sie trennt die Winzigkeit von drei Hundertstel in der Note. Auf Platz fünf läuft Brinkhaus ein, mit der Gesamtnote 2,16 auch dicht dran an den Top-Platzierungen. Je ein erster und zweiter Platz sowie zweimal Dritter stehen am Ende zu Buche.

Gerade mal eine Hunderstel-Note weniger gut, denn von schlecht kann man bei der Gesamtnote 2,17 wirklich nicht reden, ist Garanta auf Platz sechs. Die Hofer können diesmal vier dritte Plätze gewinnen.

Weitere zwei Hundertstel dahinter liegen einträchtig Spessarttraum und Kauffmann mit Note 2,19 auf Platz sieben. Während Spessarttraum die Note des letzten Jahres nicht ganz halten konnte (2,16), verbesserte sich Kauffmann in der Endabrechnung um eine Zehntel-Note, keine Kleinigkeit, und kann damit Anschluss finden an die vor ihm liegenden Mitbewerber. Im letzten Jahr gab es für die Österreicher keine Platzierung unter den ersten drei, in der aktuellen Umfrage sind es jetzt schon mal drei dritte Plätze. Die Richtung stimmt.

Badenia und Irisette erreichen gemeinsam mit der Gesamtnote 2,41 zwar noch gerade so die Note 2-, was für sich gesehen nicht schlecht ist. Aber in der Gunst des Bettenfachhandels kommt man trotzdem nicht so recht voran. Im letzten Jahr gab es immerhin noch die Gesamtnote 2,36.

Eine etwas andere Rangfolge erhalten wir nach der Punkte-Rechnung. Da wir diesmal neun Firmen in der Analyse haben, bekommt die am besten benotete Firma in einer Einzelkategorie neun Punkte, das Unternehmen auf Platz zwei erhält acht Punkte und so weiter bis zum Letztplatzierten, der nur einen Punkt einsammeln kann. Es sind in diesem Kundenbarometer also maximal 144 Punkte erreichbar und mindestens 16 Punkte.

Bei den hervorragenden Platzierungen in den Einzelwertungen ist klar, dass Traumina mit insgesamt 130 Punkten auch in dieser Wertung weit vor den anderen liegt. Etwas überraschend ist das gute punktemäßige Abschneiden von Waldenburger - oder auch nicht, wenn man die zehn Platzierungen unter den besten drei betrachtet. Jedenfalls bedeuten 101 Punkte über alles ganz klar Platz zwei. Damit überholt das sächsische Unternehmen die Kollegen von Sanders und Centa Star, die nach Durchschnittsnoten besser abgeschnitten haben. Sanders kommt zwar "nur" auf fünf Plätze auf dem Treppchen, gegenüber sechs bei Centa Star. Aber insgesamt sind die Platzierungen von Sanders etwas höher angesiedelt, sodass man mit 92 Punkten gegenüber 86 bei Centa Star die Nase vorn hat. Dennoch ist auch unter diesem Gesichtspunkt eine Steigerung der Gesamtperformance der Stuttgarter nicht zu verleugnen: Im letzten Jahr lag Centa Star deutlich unter dem Punktedurchschnitt. Jetzt hat man den Durchschnitt von 81 Punkten klar hinter sich gelassen.

Auf Rang fünf liegt Brinkhaus mit 79 Punkten, gefolgt von Garanta mit 76 Punkten. Auf den Plätzen sieben und acht hat sich im Vergleich zur Gesamtnote wieder eine Platzverschiebung ergeben. Kauffmann konnte in Relation zum Punktedurchschnitt erheblich gegenüber dem Vorjahr zulegen und schaffte mit 67 Punkten Platz sieben. Man konnte damit Spessarttraum um einen Punkt auf Platz acht verweisen. Dem Markenduo Badenia/Irisette bleibt mit 31 Punkten nur der letzte Platz.

Im Folgenden gehen wir detailliert auf das Abschneiden der Unternehmen in den 16 Einzelkategorien ein.

Traumina
Bestes Unternehmen mit einer Durchschnittsnote von 1,80, also einer 2+ als Schulnote; bestes Unternehmen im Punkteranking mit 130 Punkten. In der Hälfte der 16 Kategorien ist Traumina das Maß aller Dinge. Also Position im Ansehen des Bettenfachhandels ganz klar bestätigt. In der Produktqualität gelingt Traumina mit 1,30 die beste Bewertung von allen Firmen, nicht nur in dieser Kategorie, sondern in sämtlichen 16 Einzelkriterien. Auch beim Sympathiewert und der Freundlichkeit als Anbieter, in der Vertriebspolitik, der Verkäuflichkeit der Ware, der Kulanz, Verkaufsförderung und bei den Zukunftsperspektiven wird kein anderes Unternehmen so gut benotet wie Traumina. Aber wo viel Licht ist, ist auch Schatten, ein wenig zumindest. Denn per saldo hat Traumina drei Kategorie-Titel weniger erringen können als vor einem Jahr. In Sachen Kulanz konnte man diesmal zwar Sanders den Titel entreißen, aber dafür musste man bei der Lieferzuverlässigkeit, der Qualität des Innen- und Außendienstes sowie den Konditionen anderen Firmen den Vortritt lassen, wenn auch manchmal sehr knapp, aber knappe Ergebnisse und Differenzen gibt es in der Umfrage viele. Insofern sind diese Veränderungen praktisch unvermeidlich, auch für Traumina.

Etwas abgehängt wurde Traumina in Sachen Lieferschnelligkeit und Lieferzuverlässigkeit. In beiden Kategorien ist man aus Sicht der Händler nur noch auf Platz fünf einzuordnen, Platzierungen, die für das Unternehmen gänzlich untypisch sind. Im letzten Jahr erreichte man in diesen Kategorien Platz zwei beziehungsweise Platz eins. Allerdings ist Traumina bei der Lieferzuverlässigkeit nicht wesentlich schlechter geworden, vielmehr konnten sich drei Mitbewerber in den Augen des Handels deutlich verbessern. Es ist davon auszugehen, dass die Perfektionisten aus Renchen der Sache akribisch nachgehen werden.


Sanders
Das Unternehmen aus Bramsche konnte seinen zweiten Platz nach Durchschnittsnote souverän bestätigen, die Gesamtnote sogar ganz leicht auf 2,08 verbessern. Der Bettenhandel bescheinigt Sanders also eine rundum gute Performance. Der Außendienst wird mit 2,07 besser benotet als bei den übrigen acht Mitspielern, und obendrein klar besser als noch vor einem Jahr, als man in dieser Kategorie doch etwas Federn lassen musste. Allerdings auf hohem Niveau, das muss man bei einer Vorjahresnote von 2,24 und Platz zwei betonen. Bei der Qualität der Ware und der Kulanz kommt Sanders auf den zweiten Platz. Für Platz drei reichte es bei der Lieferschnelligkeit und der Reklamationsbearbeitung.

Bei der Bewertung der Produktqualität hat Sanders das Pech, mit Traumina einen Wettbewerber vor der Nase zu haben, der eine Fabelnote erhalten hat. So reicht sogar eine 1,69 nur zum zweiten Platz. Man kann sich wenigstens die Hände mit Centa Star reichen, wo man die gleiche Note erhalten hat. Bis auf drei Kategorien rangieren die Noten bei Sanders zwischen 2+ und 2-. Am schlechtesten benotet wird die Verkaufsförderung mit 2,65, aber das Schicksal teilt man mit den meisten anderen Firmen und weiß nicht unbedingt warum. Etwas besser sind Vertriebspolitik (2,56 und Platz acht) und Markenstärke (2,50 und Platz vier).

Dass man seine Stärken nicht unbedingt in der Vertriebspolitik hat, ist Sanders vermutlich nicht ganz unbekannt. Schließlich hat es in der Vergangenheit die eine oder andere Entscheidung gegeben, die im Bettenfachhandel nicht die ungeteilte Zustimmung erfahren hat. Aber jetzt gibt es ja die Sansibar-Lizenzkollektion, die dem Vernehmen nach dem qualifizierten Fachhandel vorbehalten sein und sich gut entwickeln soll.


Centa Star
Gemeinsam mit Kauffmann ist Centa Star das Unternehmen, das sich im Jahresvergleich in der Gesamtnote am stärksten verbessern konnte, von 2,18 auf 2,08. Das mag für den Außenstehenden marginal erscheinen, ist aber angesichts der Vielzahl an Interviews und Benotungen für den Kundenbarometer eine signifikante Entwicklung.

Eine weitere signifikante Entwicklung nach vorne, kann man ergänzen, wenn man betrachtet, wo Centa Star in der ersten Umfrage herkam: Note 2,25 und Gesamtplatz 5. Jetzt ist man gemeinsam mit Sanders auf Platz zwei. Diese positive Entwicklung hat natürlich ihren Grund: Kurz vor der ersten Umfrage wurde das Unternehmen aus der Insolvenz an den Frankenstolz-Inhaber Herbert Neumeyer verkauft. Dass man angesichts dieser Turbulenzen nicht die stärkste Leistung aufs Parkett legen konnte, dürfte einleuchten. Doch jetzt zeigt sich, dass das Unternehmen in Stuttgart unter neuer Inhaberschaft wieder Tritt gefasst hat und sich in den Augen des Bettenhandels leistungsmäßig permanent steigert.

In zehn der 16 Einzelkriterien konnte sich Centa Star gegenüber dem letzten Jahr verbessern, zum Teil sehr deutlich. Die Qualität des Außendienstes verbesserte sich um gut eine halbe Note von 2,95 auf 2,40, die Lieferschnelligkeit von 1,86 auf 1,46. Auch die Verkaufsförderung wurde mit 2,30 nach 2,53 deutlich besser benotet, um nur drei Beispiele zu nennen. Das alles kann kein Zufall sein, ist vielmehr ein Indiz für den neuen Schwung und die Motivation, die jetzt wieder in dem Unternehmen herrscht.

In drei Kategorien konnte Centa Star sich vor sämtliche Mitbewerber setzen: Lieferzuverlässigkeit und Lieferschnelligkeit sowie erneut Markenstärke. Bei der Produktqualität und der Verkaufsförderung erreichte das Unternehmen zweite Plätze. Die Kissenbar von Centa Star ist nur ein Beispiel dafür, welche Gedanken man sich im Unternehmen macht, um den Handel im Absatz zu unterstützen. Das wird von den Handelspartnern offenbar bemerkt und honoriert. In Sachen Kulanz landet man auf Platz drei, im letzten Jahr auf Platz fünf.

Ungeachtet aller Fortschritte sieht der Handel im Vergleich zu den Mitbewerbern noch Optimierungsbedarf. Den letzten Platz beim Preis/Leistungsverhältnis (Note 2,50) kann man eigentlich nicht auf sich sitzen lassen. Auch hinsichtlich der Verkäuflichkeit der Ware und der Konditionen (jeweils Platz acht) scheint noch Luft nach oben zu sein.

Waldenburger
Wie erwähnt, läuft mit Waldenburger ein Newcomer in der Umfrage ganz knapp hinter Sanders und Centa Star mit der Gesamtnote 2,09 ein. Zehnmal gelingt es dem sächsischen Unternehmen, in einer Disziplin unter die ersten drei zu kommen. Nur Traumina ist dort noch öfter vertreten. Drei erste Plätze konnte man erreichen: bei den Konditionen, der Reklamationsbearbeitung und, darauf wird Geschäftsführerin Birgit Mannstadt wohl besonders stolz sein, beim Preis/Leistungsverhältnis. Fünf zweite Plätze heimste das Unternehmen ein beim Sympathiewert des Unternehmens, bei der Vertriebspolitik, der Verkäuflichkeit der Ware, der Lieferzuverlässigkeit und der Lieferschnelligkeit. Zwei dritte Plätze runden das gute Abschneiden von Waldenburger ab: für Freundlichkeit und die Qualität des Innendienstes.

Der Häufung guter Platzierungen hat das Bettwaren-Unternehmen es zu verdanken, dass es in der Endabrechnung der Punktewertung mit 101 Punkten auf Platz zwei einläuft. Damit lässt man die nach Noten besseren Firmen Sanders und Centa Star hinter sich.

Im Mittelfeld rangiert das Unternehmen bei der Produktqualität, der Kulanz und den Zukunftsperspektiven für das Unternehmen. Dass man bei der Markenstärke (Note 3,42) nur den letzten Platz erreicht, verwundert angesichts der Marktbedeutung und der Verbreitung im Markt nicht unbedingt. Und unerschöpfliche Mittel für Verkaufsförderungsmaßnahmen hat man bei Waldenburger wohl auch nicht, sodass auch hier Platz neun (Note 3,04) fast zwangläufig erscheint. Aber an der Qualität des Außendienstes (Note 2,60) kann man auch als kleineres Unternehmen sicher Verbesserungen vornehmen. Platz acht in dieser Kategorie passt nun wirklich nicht zu dem ansonsten äußerst soliden Marktauftritt.

Brinkhaus
Auf dem Weg nach oben befindet sich Brinkhaus. Das Unternehmen legt gegenüber dem Vorjahr teilweise deutlich zu, etwa bei Sympathie und Freundlichkeit, aber auch bei der Qualität des Innendienstes - hier wurde offensichtlich gut gearbeitet. Nach Noten (2,16) und Punkten (79) landet Brinkhaus auf einem soliden Mittelplatz. Der positive Trend wird im Detail deutlich: Bei der Qualität des Innendienstes belegt man mit Note 1,79 Platz eins. Die Freundlichkeit wird mit der Note 1,58 und Platz zwei honoriert. Eine klare Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, als jeweils eine 2,04 erzielt wurde. Bei Sympathie (2,00) und Verkäuflichkeit der Ware (2,05) ordnet der Bettenfachhandel das Unternehmen auf Platz drei ein, auch dies eine Verbesserung. In 14 der 16 Einzeldisziplinen bekommt das Tochter-Unternehmen der EuroComfort-Gruppe Noten zwischen 2+ und 2-. Nur bei der Verkaufsförderung (3,00) und der Markenstärke (2,61) landet es bei der Schulnote 3 (+).

Die Bewertung der letzten beiden Punkte ist aus unserer Sicht nicht ganz nachzuvollziehen, gerade wenn man sieht, mit welcher Markenpower die Bocholter in den letzten rund 18 Monaten in den Markt gehen. Vielleicht liegt diese Einschätzung auch einfach daran, dass viele Fachhändler mit der Heimtextil und der Möbelmesse die Hauptmessen der Branche nicht besuchen und so auch nicht realisieren, was sich unter anderem in Sachen Markenbildung bei Brinkhaus getan hat.


Garanta
Garanta hatten wir im letzten Jahr erstmals in die detaillierte Analyse aufgenommen, und prompt konnte sich das Unternehmen aus dem fränkischen Hof sowohl nach der Durchschnittsnote als auch nach Punkten den dritten Platz sichern. Das sieht in diesem Jahr mit jeweils Platz sechs etwas anders aus. Dabei hat sich die Durchschnittsnote nur leicht von 2,15 auf 2,17 verschlechtert. Da es häufig sehr eng zwischen den Umfrage-Teilnehmern ausgeht, reichen schon marginale Veränderungen für eine ganz andere Platzierung im Jahresvergleich. Nicht Garanta ist wesentlich schlechter geworden, vielmehr sind andere Firmen besser geworden und haben das Unternehmen dadurch in den Ergebnissen überflügeln können.

Bei der letzten Umfrage konnte Garanta drei erste Plätze, zwei zweite und vier dritte Plätze für sich verbuchen. In diesem Jahr sind davon erneut vier dritte Plätze übrig geblieben: bei Preis-Leistungsverhältnis, Lieferzuverlässigkeit und -schnelligkeit sowie den Zukunftsperspektiven. In der oberen Tabellenhälfte rangiert Garanta außerdem noch bei den Punkten Vertriebspolitik, Verkäuflichkeit der Ware, Konditionen und Kulanz. Umgekehrt landet man aber auch in acht Kategorien in der unteren Hälfte der Tabellen.

Stärkere Veränderungen hat es unter anderem bei der Qualität des Außendienstes gegeben, die sich von 2,30 auf 2,45 verschlechterte, und bei der Bewertung der Vertriebspolitik, sie sank von 2,19 auf 2,44. Andererseits gibt es auch nur zwei Kategorien, die nicht wenigstens mit einer 2- benotet worden sind: die notorische Verkaufsförderung und die Markenstärke.

Kauffmann
In diesem Jahr kommt Kauffmann in der Gesamtwertung nach Noten und Punkten auf den siebten Platz, nach Platz sechs im letzten Jahr. Aber es gibt zwei Unterschiede: Im letzten Jahr hatte man es mit sechs Mitbewerbern zu tun, diesmal mit acht. Und in der Gesamtnote haben sich die Österreicher um eine Zehntel-Note von 2,29 auf 2,19 verbessert. Insofern hinkt der Vergleich nach Platzierungen ein wenig. Dennoch gelang es dem Unternehmen diesmal, drei dritte Plätze zu erreichen: Sympathie des Anbieters, Außendienst und Verkaufsförderung. Im letzten Jahr ging man bei den vorderen Platzierungen komplett leer aus.

In positiver Hinsicht fallen besonders drei Kategorien auf. Die Verkaufsförderungsmaßnahmen von Kauffmann wurden mit der Note 2,62 (Vorjahr 3,02) wesentlich besser beurteilt. Deutliche Verbesserungen bescheinigt der Handel dem Unternehmen außerdem hinsichtlich der Qualität von Innen- wie Außendienst. Der Innendienst kam auf die Durchschnittsnote 1,87 nach 2,25, der Außendienst auf die Note 2,13 nach 2,50.

In einer dritten Analyse fassen wir regelmäßig verschiedene Kriterien zu Oberbegriffen zusammen, die ebenfalls benotet werden: "Die Unterschiede liegen im Detail". So wird zum Beispiel der Faktor Mensch in einem Unternehmen bewertet, indem die Benotungen für Sympathie des Anbieters, seine Freundlichkeit, sowie Außen- und Innendienst zusammengefasst werden. Da Kauffmann sich in sämtlichen vier Kategorien zum Teil stark verbessern konnte, landet das Unternehmen diesmal in der Kategorie Mensch erstmals auf dem dritten Platz - hinter Traumina und Sanders.

Kauffmann würde allerdings nicht auf Platz sieben stehen, wenn es im Vergleich zu den anderen Firmen nicht auch einige verbesserungswürdige Kategorien gäbe. Der Zweiklang aus Liefergeschwindigkeit und Lieferzuverlässigkeit landet jeweils auf dem vorletzten Platz. Die gleiche Bewertung erhält das Preis-Leistungsverhältnis des Anbieters.


Spessarttraum
Einträchtig teilt sich Spessarttraum mit der Gesamtnote 2,19 den siebten Platz in der Gesamtwertung nach Noten mit Kauffmann. Allerdings kommt Spessarttraum in der Wertung nach Punkten mit 66 Punkten auf ein Pünktchen weniger als Kauff-mann. Im vergangenen Jahr sprang in beiden Wertungen noch Platz vier heraus. Eine leichte Verschlechterung um 0,03 Prozentpunkte in der Note reichen im Zusammenspiel mit den Verbesserungen anderer Mitbewerber für dieses Endergebnis.

In der Vertriebspolitik und der Lieferschnelligkeit vergeben die Umfrageteilnehmer die Bronze-Medaille an Spessarttraum, bei den Zukunftsperspektiven reicht es sogar zum zweiten Platz hinter Traumina. In der oberen Tabellenhälfte rangiert das Unternehmen außerdem beim Preis-Leistungsverhältnis, der Verkäuflichkeit und dem Außendienst.

Die Veränderungen in der Bewertung der Einzelkategorien liegen überwiegend innerhalb eines natürlichen Schwankungsbereichs. Etwas stärkere Ausschläge gibt es zum Positiven beispielsweise bei der Verkäuflichkeit der Ware, rauf von 2,22 auf 2,06, oder bei den Konditionen, die sich von 2,19 auf eine glatte 2,00 verbessert haben. Etwas kritischer sehen die Befragten die Vertriebspolitik, von 2,17 auf 2,38, oder die Reklamationsbearbeitung, die von 1,86 auf 2,05 gesunken ist - eigentlich ein im wahrsten Sinne guter Wert, aber bei dem leistungsfähigen Wettbewerb reicht es nur für den vorletzten Platz. Das Gleiche gilt für die Kulanz des Unternehmens und die Qualität des Innendienstes - alle drei Kategorien sollte man mit ein wenig Schulung schnell verbessern können.

Badenia/Irisette
Konnte sich das Markendoppel Badenia und Irisette im letzten Jahr leicht in der Gesamtnote verbessern, so gelang dies in diesem Jahr leider nicht: Sie sank von 2,36 auf 2,41. Dabei schaffte es das Unternehmen, die Note in acht Kategorien zu verbessern. Die Verschlechterung in den anderen acht machte dies aber wieder zunichte.

Bei der Lieferzuverlässigkeit verbesserte man sich von 2,11 auf 2,04, bei der Lieferschnelligkeit sogar von 2,42 auf 2,16. Auch in Sachen Kulanz und Reklamationsbearbeitung attestieren die befragten Händler dem Unternehmen Fortschritte. Auf der anderen Seite sehen die Händler die Vertriebspolitik deutlich kritischer als noch vor einem Jahr. Dort sank die Note von 2,50 auf 3,33. Dabei arbeitet man inzwischen schon etwas länger mit der für den Fachhandel entwickelten Schiene Irisette Premium und Xdream. Auf der anderen Seite bescheinigt der Handel dem Unternehmen nach wie vor Markenstärke. Die Note 2,25 bedeutet im Firmenvergleich Rang drei.

Die Unterschiede liegen im Detail


Wie kurz erwähnt, aggregieren wir mehrere Einzelnoten der Unternehmen unter einem Sammelbegriff wie Mensch, Geld, oder Image. Bei der Wahl eines Lieferanten kann der Handel anhand dieser Kriterien vielleicht leichter entscheiden, was ihm in der Zusammenarbeit wichtig ist.

Unter Mensch subsummieren wir den Sympathiewert eines Unternehmens, seine Freundlichkeit sowie die Qualität von Innen- und Außendienst. Hier konnten Traumina auf Platz eins und Sanders auf Platz zwei ihre Positionen im Vorjahresvergleich halten. Neu auf Platz drei ist Kauffmann.

Unter Geld fassen wir das Preis-Leistungsverhältnis, die Konditionen, Kulanz und Reklamationsbearbeitung zusammen. Hier schob sich Waldenburge auf Anhieb auf den ersten Platz und verdrängte Traumina und Garanta, die jeweils einen Platz einbüßen mussten.

Die Markenstärke und die Verkaufsförderung werden unter Image zusammengefasst. Hier kommt diesmal Traumina auf Platz eins und wechselt die Position mit Centa Star auf Platz zwei. Sanders, im letzten Jahr hier noch nicht vertreten, kommt auf Platz drei.

Beim Punkt Dienstleistung ist nichts wie im letzten Jahr. Bezüglich Lieferzuverlässigkeit und Lieferschnelligkeit konnte sich Centa Star in diesem Jahr durch deutlich bessere Bewertungen von Platz drei auf Platz eins verbessern. Neuling Waldenburger verdrängt Garanta von Platz zwei auf Platz drei.

Unter Produkt werden die Produktqualität und die Verkäuflichkeit des Produktes bewertet. Es dürfte nicht überraschen, dass Traumina in dieser Kategorie seinen ersten Platz souverän verteidigen konnte. Platz zwei kann wieder Waldenburger für sich beanspruchen, vor Sanders, die letztes Jahr noch Platz zwei eingenommen haben.

Da der Handel gerne langfristig mit seinen Lieferanten zusammenarbeiten möchte, ist die Frage der Zukunft auch ein wichtiges Entscheidungskriterium. Dazu gehören natürlich die Zukunftsperspektiven sowie die Vertriebspolitik. Hier können Traumina auf eins und Spessarttraum auf Platz zwei ihre Positionen vom letzten Jahr halten. Waldenburger verdrängt Garanta von Platz drei.

Insgesamt kommt Traumina in fünf der sechst Oberkategorien aufs Treppchen, gefolgt von Waldenburger mit vier Platzierungen. Sanders schafft dreimal das Treppchen, Garanta und Centa Star zweimal. Je einmal sind Kauff-mann und Spessarttraum vertreten.

Zusatzfrage


Im Rahmen der Bettwaren-Umfrage wollten wir diesmal außerdem wissen, welche Bedeutung die Fachmessen für den Bettenfachhandel haben, beziehungsweise, wer von den Befragten regelmäßig die Heimtextil in Frankfurt und die imm Cologne in Köln besucht, oder die noch jungen Messen ABK Open und Leitmesse Schlafen des MZE. Dabei waren selbstverständlich Mehrfachnennungen möglich.

Die größte Bedeutung hat die Heimtextil, positiv ausgedrückt. Mit 62,8 Prozent bekunden fast zwei Drittel der Bettenfachhändler, diese Weltleitmesse zu besuchen. Man kann es aber auch so sehen, dass mehr als ein Drittel des Fachhandels diese Messe außer acht lässt oder nur sporadisch besucht. Die Möbelmesse hat einen Anteil von 60,1 Prozent. Es ist davon auszugehen, dass die imm stark davon profitiert hat, dass der Matratzenverband sich vor Jahren dazu entschlossen hat, mit seinen Mitgliedern nach Köln zu gehen. Inzwischen ist zwar die Beteiligung der Firmen deutlich abgebröckelt, aber für viele ist die Messe ein Muss.

Seit vier Jahren gibt es mit den ABK Open in Halle/Westfalen eine kleine Heimtextil für die zweite Hälfte des Jahres, um nicht zu sagen, für die umsatzmäßig wichtigere Hälfte des Jahres. Zu behaupten, dass diese Messe sich in der Branche voll etabliert hat, erübrigt sich eigentlich. Ein Wert von 27,6 Prozent der Bettenfachhändler spricht für sich. Nur mit ABK-Mitgliedern wäre solch ein Wert niemals zu erreichen.

Mit einem Schwerpunkt auf das Sortiment Schlafsysteme hat der MZE mit einer ebenfalls für alle Händler offenen Messe nachgezogen. Den zeitlichen Vorsprung, den die ABK Open gegenüber der nun in Göttingen veranstalteten Messe haben, erkennt man auch im Wert von 21,5 Prozent. Während also gut jeder vierte Bettenfachhändler nach Halle fährt, ist es jeder Fünfte, der die MZE-Veranstaltung besucht.

Daneben gibt es noch reine Hausmessen anderer Verbände wie Bettenring, Garant oder Südbund, die ebenfalls noch eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

Haustex/B+L-Handelsumfrage - So lief die Befragung


1. Das Haustex/B+L-Kundenbarometer Bettwaren-Marken besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 15 am meisten verbreiteten Marken. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.

2. Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler diesmal detailliert die neun vorab ausgewählten Bettwaren-Marken. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat B+L eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.

3. Insgesamt wurden im Juli und August 2015 in ganz Deutschland 150 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm zurückgegriffen, der die Mitglieder der vier Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören. Bei der Umfrage wird auf eine Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen.
aus Haustex 09/15 (Wirtschaft)