Balta-Gruppe

Investitionen in den Produktbereich Teppich


Seit August 2015 gehört die Balta-Gruppe der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Lone Star Funds (siehe Carpet XL 3/2015). Nach dem Verkauf von Europas größtem Teppichboden-Hersteller lautet die klare Botschaft an die Kunden im deutschen Handel: Es bleibt bei der gewohnten Zusammenarbeit. Viel Potenzial sieht man derzeit bei abgepassten Teppichen. Mit Gelassenheit reagiert man bei Balta auf die Frage, welche Auswirkungen die Übernahme durch die US-amerikanische Investmentgesellschaft Lone Star Funds in diesem Sommer auf die tagtägliche Vertriebsarbeit haben werde. "Wir haben uns bereits kennen gelernt. Unsere neuen Besitzer wollen - so wie die alten - nicht in das Tagesgeschäft eingreifen. Auch die Strukturen werden sich nicht ändern", antwortet Luc Jongbloet. Der Vertriebsleiter der Balta-Gruppe in Deutschland und Österreich hat in der Balta-Gruppe bereits seit vielen Jahren unter dem vorherigen Mehrheits-Besitzer Doughty Hanson gearbeitet. Die Briten waren ebenfalls Finanzinvestoren, die auch vor allem eines im Blick hatten: eine ordentliche Rendite. Insofern hat sich nichts geändert.

Bei abgepassten Teppichen wird aufgestockt

Für 2014 meldet die Gruppe einen Umsatz von 520 Mio. EUR. Der mit 69 % größte Anteil entfiel auf Tuft- und Webteppichboden/-fliesen. Davon wurde die Hälfte auf dem englischen Markt erwirtschaftet. Jeweils 25 % entfallen auf Deutschland und den Rest der rund 100 Länder, in die die Belgier vertreiben. Die Exportquote liegt bei 95 %. "Während die Geschäfte in vielen Ländern wie dem Mittleren und Fernen Osten sowie Südamerika gut laufen - was auch mit dem momentan günstigen USD/EUR-Wechselkurs zu tun hat -, wächst der deutsche Markt nicht", konstatiert Jongbloet. Wachstum sieht er hierzulande einzig im Objekt, bei abgepassten Teppichen sowie Teppichfliesen. Ihr Engagement im Produktbereich Teppiche wird die Balta-Gruppe intensivieren. Die Zahl der Mitarbeiter in den beiden türkischen Werken soll sich von 200 auf 600 verdreifachen. Die Personalkosten dort seien immer noch sehr attraktiv im Vergleich zu Flandern. Zudem erfolgen Investitionen in die Garnherstellung in der Türkei. "Die steigende Personalkapazität wird aber nicht aufgerechnet mit unseren Leuten hier in Belgien. Die Mitarbeiteranzahl von 2.600 bleibt stabil", betont Marketingleiter Geert Vanden Bossche.
aus Carpet Magazin 04/15 (Wirtschaft)