Heimtextil 2016 in Frankfurt am Main

Die Heimtextil beginnt schon am Dienstag!

Neue Tagefolge, mehr Deko- und Möbelstoffe und eine auf 20 Hallenebenen erweiterte Ausstellungsfläche - die Heimtextil 2016 verspricht spannend zu werden.

Die Heimtextil 2016 wird eine ganze Menge Neuheiten bieten - nicht nur was die Produkte und Trends für die kommenden Monate angeht. Das fängt schon beim Termin an. Statt wie seit Jahren gewohnt von Mittwoch bis Samstag, startet die internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien ab sofort schon am Dienstag. Die Verschiebung ist eine Reaktion auf den zuletzt schwach besuchten Messesamstag. Deutsche Fachhändler sind an diesem Wochentag lieber im eigenen Laden, statt nach Frankfurt zu fahren. Wer es aus Tradition doch tut, wird also vor verschlossenen Türen stehen. Daher vormerken: Dienstag, 12. Januar, bis Freitag, 15. Januar 2016.

Eine weitere Neuerung gibt es bei der Belegung der Hallen. Aufgrund gestiegener Nachfrage wird die Ausstellungsfläche auf nunmehr 20 Hallenebenen erweitert. Das eröffnet zusätzlichen Spielraum innerhalb der Warengruppen und für die Angebote der Messe Frankfurt im Rahmenprogramm.

Mehr Flächen für Deko- und Möbelstoffe

So belegen die Produktbereiche Window und Upholstery neben den Halle 3.0 und 4.1 auch eine große Fläche in der 4.0. "Schon bei der letzten Veranstaltung äußerten namhafte Hersteller von Deko- und Möbelstoffen den Wunsch, zur Heimtextil zurückzukehren. Aus Platzgründen konnten wir diesem Wunsch nicht nachkommen", berichtet Objektleiterin Ulrike Wechsung. "Zur Heimtextil 2016 haben wir es geschafft. So können wir dem aktuellen Boom bei den Möbel- und Dekostoffen ausreichend Raum bieten." Als namhafte Rückkehrer nennt Wechsung die italienischen Firmen Enzo Degli, Luilor, Texao, Marzotto Lab, Ratti und Pozzi Arturo. Aus Belgien kommen Libeco-Lagae, Verbatex und Annabel Textiles, aus der Türkei Penelope.

Aus Deutschland haben drei prominente Firmen ihr Kommen angekündigt: Drapilux und Jordan werden in der Halle 3.0 ihre Vertriebskooperation vorstellen, über die seit April die deutschen Raumausstatter mit den Objektstoffen der Schmitz-Werke beliefert werden - und natürlich die aktuellen Kollektionen. Ebenfalls in der 3.0 feiert Geos-Geilfuß seine Heimtextil-Premiere. Der Textilverlag aus Osnabrück will in Frankfurt nationale und internationale Kunden über seine Stoffe und Serviceangebote informieren.

Auch in der 4.0 angesiedelt ist die vergrößerte Präsentationsfläche zum Thema Digitaldruck. "Print IT digital" lautet das Motto, unter dem die Druckmaschinenhersteller dem Fachpublikum den Stand der Technik und ihre neuesten Technologien vorstellen werden.

Darunter sind die bekannten Namen Hewlett Packard, Epson, Durst, Xeikon, Mimaki, MS Printing Solutions, Kornit, Reggiani und MTEX Solutions.

Im Saal Europa in der Halle 4.0 findet am ersten Messetag - richtig: Dienstag, 12. Januar - auch die European Digital Textile Conference by WTiN statt. Auf der Veranstaltung in englischer Sprache diskutieren Experten aktuelle Themen rund um den digitalen Textildruck. Ein Treffpunkt der Branche soll das neue Café "Print IT Digital" werden.

Im Zentrum der Heimtextil, in Halle 4.2, befindet sich erneut das Designer-Areal "Designlive". Hier zeigen über 200 internationale Studios ihre kreativen Entwürfe für Heim- und Haustextilien. Auch 2016 präsentiere die Heimtextil das weltweit größte Angebot an Textildesignern, verspricht die Messeleitung.

Theme Park inszeniert Wohlfühl-Trends in Halle 6.0

Möglich wird die neue Belegung in der 4.0, weil der Theme Park in die Halle 6.0 umzieht. Hier bieten sich großzügige Gestaltungsmöglichkeiten für die Designer. Außerdem ist der neue Veranstaltungsort aufgrund seiner zentralen Lage für designafine Besucher und Aussteller leicht zu erreichen. Der Theme Park feierte 2015 Premiere. "Das Konzept eines Inspirationsareals im Zentrum des Messegeländes und die Inszenierung weit gefächerter Zukunftsthemen sind voll aufgegangen. Der Theme Park war permanent sehr gut besucht und die Messeteilnehmer haben die Schau als große Bereicherung wahrgenommen", so die Einschätzung von Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt.

Für die zweite Auflage haben die Trendexperten der WGSN Group aus den USA die Leitung beim zuständigen Trendtable übernommen. Außerdem waren Vertreter von Dan Project (Japan), Carlin International (Frankreich), FranklinTill Studio (Großbritannien), Stijlinstituut Amsterdam (Niederlande) und der deutsche Textildesigner Felix Diener mit dabei.

Gemeinsam haben sie das übergreifende Trendthema "Well-Being 4.0" entwickelt (siehe Seite 30). Es beschreibt textile Einrichtungswelten, die zum Wohlfühlen einladen und einen Ort der Ruhe bilden. Technik und Wissenschaft bleiben dabei nicht außen vor, sondern übernehmen eine wichtige Rolle, wenn sie mit den textilen Materialien ein Symbiose eingehen. Der Zusatz "4.0" gibt einen Hinweis darauf, bezieht er sich doch auf den Begriff der "Industrie 4.0" mit ihrer zunehmenden Vernetzung. Die Herausforderung für den heimtextilen Bereich besteht darin, Wege zu finden, Natürliches mit Künstlichem sinnvoll zu verbinden. Bei aller Freude über neue Technologien sollen Naturmaterialien und handgefertigte Produkte ihren Platz im Designregal der Zukunft haben.

Das zugehörige Trendbuch ist diesmal dreigeteilt. Das Editorial stellt den übergreifenden Trend Well-Being 4.0 vor und erklärt ihn. Hier haben Informationen über therapeutische Textilien und die Farben des Wohlbefindens ebenso ihren Platz wie die Themen Handwerk als Luxus oder die Ressourcen des Meeres. Im eigentlichen Trendbuch werden anhand von Materialien, Designs und Farben die vier Trendthemen Protect (schützen), Energise (mit Energie versorgen), Nourish (ernähren) und Enrich (veredeln) beschrieben. Hinzu kommt eine Farbpalette, die das Spektrum der neuen Trendfarben vorstellt.

Prominente Rückkehrer bei Betten und Matratzen

Gestärkt wird auf der Heimtextil 2016 auch der Produktbereich Bed (Hallen 8 bis 11). Mit den beiden Firmen Rössle & Wanner und Frankenstolz haben sich zwei große Anbieter aus dem Segment Matratzen und Bettsysteme zu einer Rückkehr nach Frankfurt entschlossen. Damit ist der Messeleitung ein echter Coup gelungen, denn im Gegensatz zu Bettwaren und Bettwäsche findet man die deutschen Hersteller aus diesen beiden Produktgruppen sonst eher auf der im Anschluss stattfindenden Kölner Möbelmesse.

Rössle & Wanner präsentiert sich mit einer Sonderausstellung in der Galleria 1. Frankenstolz wird in Halle 8 zu finden sein. Rund um die Themen "Guter Schlaf" und "Schlaf im Wandel der Lebensjahre" informiert auch die Schlafkampagne in der Galleria 0.

Schon eine Tradition ist der Nachwuchswettbewerb "Young Creations Award: Upcycling", den die Heimtextil bereits zum vierten Mal ausgeschrieben hat. Studierende und Absolventen der Fachrichtungen Design und Innenarchitektur waren aufgefordert, Upcycling-Ideen für den Interieurbereich zu kreieren - also aus Abfallmaterialien höherwertige Produkte zu schaffen. Erstmals konnten auch Meisterschüler und Jungmeister des Raumausstatterhandwerks teilnehmen. Der Zentralverband Raum und Ausstattung (ZVR) ist als Partner der des Wettbewerbs dabei.

In Halle 4.2 werden während der Messe ausgewählte Wettbewerbsbeiträge zu sehen sein. Am 12. Januar um 16.30 Uhr findet die Preisverleihung an die Sieger statt. Deren Objekte, Unikate, Prototypen oder Raumkonzepte müssen zu mindestens 30 % aus Textilien bestehen.
aus BTH Heimtex 12/15 (Wirtschaft)