Akzo Nobel Deco GmbH

Anregungen für eine erfolgreiche Zukunft


Zur Sikkens Fachhandelstagung in Bad Nauheim kamen rund 150 Gäste. Schwerpunktthemen waren die Markenpolitik von Akzo Nobel, die Herausforderungen durch das Internet und Strategien für den E-Commerce.

Die zweitägige Fachhandelstagung, zu der die Akzo Nobel Profi-Marke Sikkens ins Hotel Dolce nach Bad Nauheim eingeladen hatte, kann von dem Farbenhersteller als voller Erfolg verbucht werden. Die Zahl von knapp 150 Gästen, darunter Fach- und Großhändler sowie Malerbetriebe aus ganz Deutschland, übertraf alle Erwartungen. Auf einem markenübergreifenden Marktplatz, in Vorträgen und Workshops gab es unter anderem Informationen über das Markenkonzept von Akzo Nobel sowie die jeweiligen Vorteile von Online- und stationärem Handel. "Lacke und Lasuren sind unsere Stärken. Sie sind aber sehr beratungsintensiv. Deshalb ist der professionelle Facheinzelhandel für uns ein starker Partner", betonte Stefan Klinker, Vertriebsleiter Deco Trade, in seiner Begrüßungsrede.

Er bezeichnete es als richtig, dass sich Akzo Nobel von seiner Großhandelssparte getrennt hat. "Das schafft Klarheit im Markt", meinte Klinker und hob hervor, dass das Unternehmen kräftig in die Vertriebsorganisation seiner Marken investiert habe. Ziel sei es gewesen, dem Fachhandel umfängliche maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können. Eine wichtige Rolle würden dabei in Zukunft außer Lacken und Farben auch Dispersionen spielen.

Ganz neu im Sortiment sind eine Mischmaschine und ein Markenregal für einen professionellen Auftritt am Point of Sale. Die einzelnen Regalebenen sind mit Produktinfoschildern und endverbrauchergerechten Basisinformationen versehen. Darunter befinden sich jeweils Schubladen für Echtmuster.

Beratungsintensive Marken für den Profi

Nach Auskunft von Stefan Dreesmann, Brand-Manager Sikkens, führt Akzo Nobel auf dem deutschen Markt sieben Marken, wobei Sikkens die Premium-Marke für den Profi ist. Außerdem gibt es die Malermarken Herbol und Consolan, die Consumer-Marken Molto und Dulux sowie Xyladecor (Holzschutz) und Hammerite (Metallschutz). "Viele Facheinzelhändler sind Malerhändler. Sie könnten außer den Profi-Marken auch begrenzt beispielsweise Xyladecor oder Dulux anbieten, die weniger Beratung benötigen", meinte Dreesmann. Aufgrund des umfassenden Angebots mit unterschiedlichen Anwendungsgebieten und Zielgruppen könne sich der Maler-Händler ein individuelles Sortiment von nur einem Anbieter - Akzo Nobel - zusammenstellen. Über alle Marken hinweg geht Dreesmann davon aus, dass wasserverdünnbare Lacke und Lasuren die lösemittelhaltigen Produkte ersetzen.

Aber nicht nur die Hinwendung der Verbraucher zu gesundheitlich unbedenklichen Produkten stellt die Branche vor Herausforderungen. Vor allem der Siegeszug des Internets und damit der Onlineshops zwingt den Handel dazu, seine Strategien zu überdenken. In einem humorvoll vorgetragenen Dialog priesen die Referenten Anja Henke, Inhaberin von AH-Verkaufstraining & Personalentwicklung, und Ralf Pispers, Geschäftsführer der Agentur .Dotkomm Rich Media, die jeweiligen Vorteile des stationären und des Onlinehandels. Das Fazit: Beide Vertriebswege haben ihre Berechtigung, können einander ergänzen und eine starke Gemeinschaft im Kampf um Kunden bilden.

Gleich zu Anfang hob Anja Henke hervor, dass der Einkauf vor Ort ein Erlebnis für alle Sinne sei. "Farbe ist Gefühl, man muss sie sehen, fühlen, riechen", sagte sie. Produkt- und Erklär-Videos seien dagegen anonym, ließen keinen spontanen Dialog zu.

Pispers konterte umgehend: Soziale Medien seien Teil der digitalen Transformation. "Und Facebook ist Emotion. Dort kann man sich sofort mitteilen." Für das optische Erlebnis empfahl er die Nutzung von Apps wie die von Sikkens, mit deren Hilfe der Kunde seine Wohnung ganz individuell in verschiedene Farbtöne tauchen kann. Auf Youtube könne er sich ebenfalls inspirieren lassen - und das bequem vom Sofa aus. Mittlerweile seien im Netz sogar individuelle Beratungen möglich.

Laden und Webshop ergänzen sich

Selbst die Lieferzeiten, eine Stärke des Geschäfts vor Ort, würden im Internethandel immer kürzer. Und auch bei Rücksendungen hätten die Onlineshops aufgeholt. "Online ist blitzartiger Kundenservice, er wird zunehmend individuell", gab sich Pispers überzeugt.

Manch ein Facheinzelhändler überlegte anschließend, seine Waren künftig sowohl im Ladengeschäft als auch Online anzubieten. Doch Pispers warnte im Workshop "Kanalübergreifend in die Zukunft" vor nicht ausgereiften Entscheidungen und Schnellschüssen: Wer sich für den Webshop entscheide, müsse diesen professionell und mit Manpower betreiben. Voraussetzung für das Funktionieren seien zudem ausreichend Personal und eine gute Shop-Plattform. Die gleiche Professionalität ist nach Ansicht des Experten auch für eine Webseite nötig. Hier komme es insbesondere darauf an, dass die Seite auch auf dem Smartphone funktioniere.

Eine wichtige Rolle spielten die Sozialen Medien, allen voran Facebook. "Mann kann nicht schneller und günstiger mit seinen Kunden kommunizieren", meinte Pispers. Er riet dazu, immer einen Aufhänger für Veröffentlichungen zu suchen. Als Beispiel nannte er die Einschulungen nach den Sommerferien. "Renovieren Sie mit uns die Kinderzimmer" könne es in dieser Zeit heißen. Anlässe dieser Art gebe es reichlich, um Kunden zum mitmachen aufzurufen.

Farbtöne sind sicherlich ein Thema, über das sich bei Facebook diskutieren lässt. Die brandneuen Colour Futures 2016 stellte Designerin Christine Gottwald vom Akzo Nobel "Atelier der Farbe" vor. Goldocker ist die Farbe des Jahres. Außer der kompletten Studie, die gegen Schützgebür im Sikkens-Shop bestellt werden kann, gibt es nun auch eine Mini-Broschüre unter dem Titel "Farbtrends 2016", die den Teilnehmern der Fachhandelstagung überreicht wurde. Sie dient in Beratungsgesprächen als Orientierungshilfe.
cornelia.kuesel@snfachpresse.de


Webseite und Onlineshop
Ralf Pispers von der Agentur .Dotkomm Rich Media gibt dem Fachhandel diese Empfehlungen für das Betreiben einer Webseite oder eines Onlineshops:

Webseite
-Manpower, persönliche Kompetenz
-erstklassige Fotos
-regionaler Bezug
-Kontakt- und Response-Möglichkeiten (Telefonnummer, Whats-App, Online-Beratung)
-Blog-Integration
-externe Verlinkungen
-responsive Webdesign, damit die Webseite auch auf mobilen Endgeräten funktioniert

Onlineshop
-gute Shop-Plattform nutzen
-Beratung zu allen Produkten per Telefon, Chat usw. anbieten
-gängige Zahlungsarten anbieten
-Fotos, Beschreibungen, Preis- und Verfügbarkeitsinformationen
-Kundenbewertungen mit einbinden
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