Bostik: Schulungstour gastiert im Bremer Weserstadion

Willi Lemke zum Anfassen


Mit Willi Lemke, Felix Magath und Fredi Bobic über die Fußball-Bundesliga diskutieren - die Schulungstour von Verlegewerkstoffhersteller Bostik macht es möglich. Rund 100 Boden-, Parkett- und Fliesenleger kamen im Schnitt in die bekannten Fußballstadien und zu attraktiven Automobilherstellern, um hinter die Kulissen zu blicken und Fachinformationen von bekannten Sachverständigen mitzunehmen. Aufgrund des großen Erfolgs geht die Schulungstour 2016 mit sechs zusätzlichen Terminen weiter. FussbodenTechnik war im Bremer Weserstadion dabei.

Als Bostik-Geschäftsführer Olaf Memmen im Herbst 2014 die ersten Termine der Schulungstour vorstellte, hatte er nicht mit einem derartigen Erfolg gerechnet. Aus den ursprünglich vier geplanten Terminen in drei Fußballstadien und bei Porsche werden jetzt insgesamt zehn Veranstaltungen. Die Mischung aus attraktiven Seminarorten, Fachinformationen von bekannten Sachverständigen wie Richard Kille und Heinz-Dieter Altmann sowie bekannten Gesichtern aus der Welt des Fußballs begeisterte im Schnitt 100 Teilnehmer pro Event. Olaf Memmen gesteht: "Die Schulungstour ist so beliebt, dass einige Termine bereits überbucht sind und wir eine Warteliste führen." Es lohnt sich also, sich schnell zu entscheiden. Wann hat man schon die Möglichkeit, ehemalige Trainer aus der Fußball-Bundesliga wie Felix Magath oder Ex-Manager wie Fredi Bobic oder Willi Lemke aus nächster Nähe zu erleben. 2016 wird auch Extremsportler Joey -Kelly einer der Gastredner sein.

Sinnvolle Zweiteilung der Gewerke

Jede Schulungstour-Station ist bei den Fachinformationen zweigeteilt: Während der Sachverständige Richard Kille die Parkett- und Bodenleger auf den neuesten Stand brachte, übernahm Heinz-Dieter Altmann diesen Part bei den Fliesenlegern. Im Anschluss führten Oliver Kursawe und Robert Kolbeck durch die ebenfalls aufgesplitteten anwendungstechnischen Informationen. Erst zum Promi-Vortrag - in Bremen war es der ehemalige Werder-Manager Willi Lemke - kamen die Berufsgruppen wieder zusammen, um anschließend noch eine exklusive Tour hinter die Kulissen des Weserstadions zu machen.

Kille und Altmann gaben wertvolle Tipps

Richard Kille wies die Boden- und Parkettleger auf die neue DIN 18560, Stand November 2015, hin und machte auf die dort geänderte zulässige Restfeuchte bei Calciumsulfatestrichen aufmerksam. Mussten diese Estriche bei der Belegreife bisher 0,3 CM-% aufweisen, so reicht neuerdings 0,5 CM-%. Da gleichzeitig der Ort der Estrichentnahme aus dem "unteren Drittel (das kennt jeder Parkettleger)" auf den "gesamten Estrichquerschnitt" verändert wurde, sprach Kille von einer "doppelten Anhebung" der Werte. Dass diese Normänderung hohe Wellen in der Bodenbranche geschlagen hat, zeigt die Tatsache, dass die Technische Kommission Bauklebstoffe (TKB) im Industrieverband Klebstoffe (IVK) in ihren bekannten TKB-Merkblättern weiter an den bisherigen Werten festhalten will. Für Parkett- und Bodenleger könnte dies auch auf der Baustelle für Konfusion sorgen , wenn sich ein Bauherr auf die gültige DIN18560, und der Bodenleger auf das TKB-Merkblatt beruft. Kille mahnte die Parkett- und Bodenleger zur Vorsicht.

Der Sachverständige erläuterte außerdem die Durchführung der CM-Messung und gab für jeden Schritt Tipps: Er empfahl beispielsweise eine Folie auf die Stelle der Entnahmeorte zu legen und mit einem Bohrhammer um den eigenen Schuh herum zu bohren, bis man einen Kreis von ungefähr 10 cm Durchmesser erreicht hat. Die Folie diene nur dazu, dass die losen Estrichstücke nicht unangenehm umherfliegen. Die obere Estrichkappe legt Kille beiseite und füllt von dem übrigen Estrichmaterial reichlich in einen Klarsichtbeutel. Aus diesem kann die Feuchtigkeit nach dessen Verschluss nicht mehr entweichen.

Der Sachverständige empfahl den Handwerkern außerdem, das CM-Gerät einmal im Jahr zu kalibrieren. Ein Teilnehmer gab zu, dass er das in den letzten 30 Jahren noch nicht gemacht hätte. Das Kalibrieren übernehmen in der Regel die Hersteller des CM-Gerätes oder der Werkzeughändler.

Gastredner Willi Lemke faszinierte die Boden- und Parkettleger

Nach den Fachvorträgen durften sich die Handwerker über einen echten Sportsmann freuen: Willi Lemke (69). Der frühere Manager des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen und heutige Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport schlug eine Brücke zwischen Leistungssport, Management, Hilfsprojekten und Handwerk. Er widmete sich Themen wie Teamgeist, Motivation, Zielen und Erfolgen, aber auch dem Umgang mit Erfolgsdruck und Konkurrenz. Diese ließen sich aus dem Leistungssport ins Wirtschaftsleben und Handwerk übertragen.

Lemke vermittelte die positiven Werte des Sports und zeigte Parallelen auf - ein sehr spannender Auftritt, den man am 14. April 2016 noch einmal im Hamburger Millerntorstadion live erleben kann. Lustige Anekdote am Rande: Lemke vereinbarte per Handschlag mit einem Fliesenleger den Einbau einer neuen Fußbodenheizung in seinem Badezimmer.
aus FussbodenTechnik 01/16 (Marketing)