Casa 2016 in Salzburg

Österreich - ein Markt für hochwertiges Parkett

7.620 Besucher aus dem In- und Ausland nutzten die österreichische Raumausstattungsmesse Casa vom 27. bis zum 30. Januar 2016 in Salzburg als Informations- und Orderplattform. 150 Aussteller präsentierten ihre aktuellen Kollektionen, darunter mehr als 50 Anbieter von Bodenbelägen. Parkett Magazin war vor Ort und sah sich um.

Im Vergleich zu den großen internationalen Messen in Frankfurt und Hannover ist die alle zwei Jahre stattfindende Casa in den Zwischenjahren zur Bau in München klein, fein und regional zu sehen. Zum Charme der Messe gehört ihr entspanntes Ambiente. Wer hier herkommt, hat konkrete Ziele. So sind die Gänge eher leer, während auf den Ständen reger Betrieb herrscht. Eine Tatsache, die Aussteller schätzen. Sie haben Zeit, ihren Kunden in die Augen zu blicken und den Kontakt zu manifes-tieren oder mit Überzeugung Neukunden zu gewinnen.

Das Geschäft im Alpenstaat funktioniert aus langer Tradition über Vertrauen und dem persönlichen Kontakt mit regionalen Mitarbeitern im Außendienst, wie die Aussteller mehrfach betonten. Das Potenzial an hochwertigen Hotelprojekten und gut situierten privaten Bauherren macht Österreich zum umkämpften Markt. Der Preis eines Produktes spielt eine Rolle, doch nicht die erste. Die Geografie Österreichs ist hinsichtlich der Logistik eine Herausforderung. Regionale Großhändler wie Landegger, Sonnhaus, Inku und Polland sind daher die Lokalmatadore in Halle 4.

Laut den Ergebnissen einer Besucherbefragung während der Messelaufzeit kommen sehr viele Stammbesucher (58,6 %) auf das Salzburger Messegelände. Mehr als die Hälfte (54,7 %) der Fachbesucher waren selbständige Unternehmer; hinzu kommen 6 % Geschäftsführer. Dies erklärt auch die hohe Entscheiderqualität von insgesamt 77,3 %. Laut Befragung interessierten sich die Besucher nach Möbel- und Dekorstoffen (45,7 %) übrigens besonders für Bodenbeläge und Parkett (38 %). Mit rund 50 Ausstellern in diesem Bereich erwies sich die diesjährige Casa erneut als Magnet für Verarbeiter und Architekten aus Österreich, Süddeutschland, Südtirol, Tschechien und Ungarn. Fünf österreichische Parkett- und Laminatanbieter stellen wir im Folgenden genauer vor.


Sylvia und Harald Froschauer von der Hafro Holz-agentur setzen bei der Kollektion Surface auf Weiblichkeit im Marketing. Die individuelle Haptik seiner Holzoberflächen zielt mit Emotionalität besonders auf Kaufentscheiderinnen. Wer die Authentizität eines Holzbodens mit gealterter Oberfläche bei "Dry-Aged" oder gesägt bei "Reptilskin" spürt und liebt, entscheidet spontan. Der Preis spielt dann eine untergeordnete Rolle, erklärt Harald Froschauer, der sich guter Umsatzzuwächse im letzten Jahr erfreute.

Admonter, die Parkett-Marke aus dem aus dem Stift Admont, spricht im Marketing den Endverbraucher direkt an über eine Markenplatzierung in Radio und Print. "Kundenmagazin und Produktkatalog sind visuell attraktiv mit Referenzfotos ohne Rendering und Photoshop gestaltet", betont die österreichische Vertriebsmannschaft, hier im Bild Manfred Koller, Werner Stadtler, Adrian Capellari. Das Stift als drittgrößter Waldbesitzer Österreichs liefert mit dem in eigenen Wäldern geschlagenen Holz spezielle Produkte in fünf Gruppen: Boden, Platten, Türen, Stiegen und Akustikplatten. Stia verknüpft Produkt und Dienstleistung eng und beschränkt den Vertrieb daher auf wenige Partner sowie den eigenen Außendienst, der projektbezogen agiert.

Wimmer Holz vertreibt exklusiv für Österreich die Marke Karelia von Kährs. "Karelia war nach dem Zusammenschluss mit Kährs vom österreichischen Markt verschwunden und soll nun wiederbelebt werden", erklärte Georg Ziller, Leiter des Wiho-Fachmarkts, hier ganz rechts im Bild neben seinen Kollegen Phillip Wörndl und Thomas Wimmer. Als rein westeuropäisches Produkt mit tiefen Strukturen und ansprechenden Optiken wird es vermarktet. Zudem produziert Wimmer als Laubholzspezialist in seinem Sägewerk Massivparkett als Halbfertigprodukte in Lohnfertigung.

Bawart Parkett: Das österreichische Familienunternehmen sieht sich als klassischer Nischenanbieter. Bawart fertigt nach individuellen Kundenwünschen: Tafelparkett und Dielen in Dreischicht oder Massivholz. Viele Holzarten, Strukturen und Oberflächen stehen zur Auswahl. Für Verleger und Architekten ist Christoph Bawart darüber hinaus kompetenter Partner in der Fertigung von Sonderteilen und Reparaturstäben für die Renovierung historischer Böden.

Kaindl Flooring zeigte sich auf der Casa am Gemeinschaftsstand des Einkaufsverbundes Besko mit zwei Neuheiten im Bereich Laminat: Die klassische Landhausdiele Endgrain mit tiefer Synchronprägung zeigt durch den Wechsel von Lang- und Stirnholzdekoren eine Optik am Boden, die sich "in Echtholz nicht darstellen" ließe, betonte Gebietsverkaufsleiter Roland Eisenberger. Zudem setzt Kaindl mit Fishbone einen Trend mit einem eleganten Boden in französisch Fischgrät.
aus Parkett Magazin 02/16 (Wirtschaft)