Junge Meister: Parkettlegermeister Maik Tomaszewski aus Kamen

Jungmeister in der Anwendungstechnik


Nach dem Abitur startete Maik Tomaszewski seine berufliche Laufbahn mit der Lehre als Parkettleger im elterlichen Betrieb. Nach bestandener Meisterprüfung wollte er seinen Horizont erweitern und wechselte als Anwendungstechniker zu Mapei.

Die Arbeit macht dem 25-Jährigen richtig Spaß. "Man lernt extrem viel dazu", sagt Maik Tomaszewski mit Begeisterung zu seiner Tätigkeit in der Anwendungstechnik. Dabei ist er in die Erprobung und Vermarktung von neu entwickelten Produkten eingebunden. Physikalische Eigenschaften und Verarbeitungsvorteile testet das Unternehmen auch auf der Baustelle. Da ist er vor Ort, derzeit speziell bei Lacken. Als Mann der Praxis unterhält er sich mit dem ausführenden Handwerker und dem Architekten auf Augenhöhe. "Hätte ich nur theoretische Kenntnisse, würde die Zusammenarbeit nicht funktionieren, denn dann fehlte das Vertrauen", hört er aus Gesprächen heraus. Mit seiner Qualifikation kann er jedoch Systemaufbauten und Produktempfehlungen glaubhaft vermitteln.

Die Produktpalette des Bauchemieherstellers deckt den Bereich Fußbodentechnik von der Untergrundvorbereitung bis zur Oberflächenversiegelung ab. "Die einzelnen Komponenten sind aufeinander abgestimmt und funktionieren damit in der Anwendung sicher", beschreibt Tomaszewski den Vorzug des Systemgedankens. Die Produktvielfalt bestimmt auch sein Aufgabengebiet. "Damit lerne ich Fußbodentechnik in voller Tiefe kennen und bin nicht nur auf einen Bereich beschränkt." Bundesweit unterwegs, informiert der Fachmann bei Seminaren von Großhändlern oder Kooperationen sowie auf Verbandstagungen über die spezifischen Eigenschaften und Anwendungen der Produkte.

Das ist natürlich etwas ganz anderes, als das handwerkliche Arbeiten auf der Baustelle. Obwohl der junge Handwerksmeister das Erfolgserlebnis bei Fertigstellung eines schönen Parkettbodens manchmal vermisst, genießt er bei seiner Aufgabe das enorm breite Spektrum und die abwechslungsreiche Tätigkeit. "Im Arbeitsalltag eines Parkettlegers in Nordrhein-Westfalen ist Stabparkett heute selten", weiß er von Zuhause. Und die Verlegung von Fertigparkett empfindet er als Standard. Daher denkt er nicht über einen eigenen Betrieb nach. Im Gegenteil, um seine Position in der Industrie zu festigen und auszubauen, plant er ein berufsbegleitendes BWL-Studium über die Abendschule. "Solange noch keine Familie da ist, habe ich Zeit", meint er und freut sich auf die Weiterbildung.

Viele Tipps und Kniffe gelernt

An seine Ausbildungszeit zum Parkettlegermeister in Ehingen denkt Maik Tomaszewski gerne zurück. Auch wenn die für die Prüfung vorgegebene Arbeitsprobe es in sich hatte. "Auf handwerklich hohem Niveau waren Rundungen anzuarbeiten, die in der Praxis kaum vorkommen", erinnert er sich. Doch mit den praktischen Tipps und Kniffen von Ernst Müller waren alle gut vorbereitet, lobt er seinen damaligen Lehrer. "Er hat uns quasi ehrenamtlich unterstützt; oft saßen wir mit ihm noch bis nach neun Uhr abends zusammen." Ein Tipp, den er gern weitergibt: Beim Kleber die Hälfte des Deckels abschneiden - so kann man beim Auftragen die Kelle besser abstreichen.

In dem Vollzeitkurs sind die 16 Teilnehmer eng zusammengewachsen. Etwa zehn waren designierte Betriebsnachfolger. "Wenn ich beruflich bei einem in die Nähe komme, verabreden wir uns meist zum Abendessen", freut sich der Anwendungstechniker über seine Kontakte. In seinem Beruf erhält er von den ehemaligen Mitstreitern natürlich auch immer wieder Anrufe mit Baustellenfragen. So reißt der Kontakt nicht ab. Maik Tomaszewski ist froh, dass die Handwerkskammer Ulm den Kurs in Vollzeit anbietet und er sich so ganz aufs Lernen konzentrieren konnte. "Das macht die Sache einfacher", sagt er im Nachspann.
aus Parkett Magazin 02/16 (Handwerk)