8 Fragen an Georg Sondermann, Geschäftsführer Sondermann Profile (Sonpro)

"Unser Vorteil ist Herzblut"


Das Unternehmen Sondermann Profile sorgt in der Branche für Gesprächsstoff. Hinter dem Kürzel Sonpro steckt Georg Sondermann, Bruder des ehemaligen Küberit-Geschäftsführers Frank Sondermann. Im Mai 2015 gegründet, startete man bereits drei Monate später mit der Produktion von Bodenbelagsprofilen am Standort Drolshagen. Zielgruppe sind Bodenbelagsgroßhandel und -industrie. Das bestehende Sortiment an Aluminumprofilen soll in den kommenden Monaten um weitere Materialien ergänzt werden.

FussbodenTechnik: Herr Sondermann, wie kann man sich die Produktion bei Sonpro in Drolshagen vorstellen?

Georg Sondermann: Wie in vielen südwestfälischen Betrieben fing alles ganz bodenständig in einer Garage an. Ich entwickelte Produkte und legte Werkzeuge aus. Die ersten Spezialmaschinen konstruierte und baute ich mühsam in etwas größeren Räumlichkeiten selbst. In den letzten Monaten sind wir in größere Räumlichkeiten umgezogen und haben die Produktion auf viele Artikel ausgeweitet. Meine Mitarbeiter meinen, ich sei bei der Qualitätskontrolle zu penibel.

FT: Wie viel haben Sie bereits in Sonpro investiert?

Sondermann: Die Investitionen waren für uns erheblich, denn wir sehen sie sehr langfristig für die nächsten Jahrzehnte. Wir sind gut aufgestellt und verfügen dabei über ein breites Fachwissen. Große Fußbodenproduzenten haben bereits komplett auf Sondermann-Profile umgestellt, wenn es so weiter geht, werden wir unsere Investitionen noch ausweiten.

FT: Welche Schwerpunkte setzen Sie bei den Produkten?

Sondermann: Anfangs entwickelte ich unsere Systeme Sonwood und Sonvin, die erhebliche Vorteile gegenüber veralteten Profilen für Hartboden- und Vinylbeläge bieten. Beide Problemlösungen sind sowohl bei der Bodenverlegung wie bei der Treppensanierung zukunftsweisend. Neben den neuen Profilsystemen haben wir viele andere neue einteilige Winkel-, Übergangs-, Anpassungs- und Abschlussprofile fertiggestellt. Sie warten auf ihre Auslieferung. Ein Beispiel sind unsere biegbaren Sontex-Profile für die kreative Bodenverlegung. Abgerundet wird unser Sortiment durch die neuen Treppenprofile Sonstair.

FT: Wie viele Mitarbeiter hat Ihr junges Unternehmen?

Sondermann: Gestartet bin ich mit meiner Ehefrau alleine. Die Anfangsphase war sehr zeitintensiv. Da die Aufbauphase geglückt ist und wir seit Januar 2016 ausliefern und kontinuierlich weiterwachsen, konnten die ersten Mitarbeiter eingestellt werden. Darunter sind sogar ehemalige Kollegen. Weitere Mitarbeiter werden schrittweise folgen.

FT: Auf der Domotex wurde bekannt, dass Meisterwerke zu den Kunden von Sonpro zählt. Welche namhaften Bodenbelagshersteller beliefern Sie sonst noch?

Sondermann: Ja, Meisterwerke hat die Produktvorteile unserer Entwicklungen als erstes erkannt, aber auch weitere Bodenbelagshersteller, die von unserer technischen Kompetenz und Lieferfähigkeit überzeugt sind. Sie freuen sich über unsere Problemlösungen sowie Prototypen mit Alleinstellungsmerkmalen. Die Zahl der Anfragen und Kunden nimmt stetig zu.

FT: Wie sehen Ihre Vertriebswege und Ihr Außendienst aus?

Sondermann: Wir schützen unsere Kunden beim Vertrieb und wollen nur ausgewählte Partner, die wie wir die gleiche Denkweise im Vertrieb haben. Aktuell sind alle Chefsache, wodurch schnelle Entscheidungen getroffen werden, denn ich entwickle jedes Produkt selbst und liefere den Prototypen kurzfristig.

FT: Setzen Sie bei den Bodenbelagsprofilen mehr auf Design oder Funktion?

Sondermann: Sowohl als auch, wobei für mich als Techniker und passionierter Handwerker die Funktion ganz oben steht. Ich will zufriedene Kunden und montiere jedes neue Produkt mehrmals selbst, bevor ich mit der Serienproduktion starte. Meine Frau achtet bei den Prototypen mehr aufs Design.

FT: Welche Vorteile haben Sie als junges Unternehmen gegenüber Traditionshäusern?

Sondermann: Unter anderem der schnelle Entscheidungsweg, die besseren Produktideen und unsere umfassende Kompetenz. Fremdgesteuerte Firmen, und mögen sie noch so alt sein, werden weitere Kunden verlieren, denn ihnen fehlt das nötige Herzblut und jegliche Verbundenheit.
aus FussbodenTechnik 03/16 (Wirtschaft)