Europäischer Parkettleger Wettbewerb 2016 mit hohem Niveau

Die duale Ausbildung trägt europaweit Früchte


Vor zehn Jahren wurde der gemeinnützige Verein "Europäische Förderung der Ausbildung von Parkettleger und Fußbodentechnik", kurz EUFA P+F, gegründet und hat seitdem länderübergreifend viel für den Branchennachwuchs bewegt. Ein inzwischen sehr beliebtes und viel genutztes Instrument ist der "Europäische Wettbewerb der Parkettleger". Die elfte Auflage organisierten EUFA und Lvh.apa, der Südtiroler Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister in Bozen.

Was die EUFA P+F, der gemeinnützige Verein "Europäische Förderung der Ausbildung von Parkettleger und Fußbodentechnik" leistet, war unmittelbar beim diesjährigen "Europäischen Wettbewerb der Parkettleger" zu sehen, der in Bozen in Südtirol stattfand. Für den Beobachter war es bewunderswert, mit welchem Elan und welcher Begeisterung dreizehn junge Männer aus Deutschland, Österreich, Südtirol, Polen, Rumänien, Tschechien, Ukraine und Weißrussland in diesem Jahr zum 11. Europäischen Parkettlegerwettbewerb antraten. Alle hervorragend ausgebildet, stellten sie in zwei Tagen harter Arbeit ihr Können unter Beweis. Das Niveau war durchgängig hoch, auch bei den Kollegen aus Osteuropa. Polen ging als Titelverteidiger ins Rennen, Weißrussland und die Ukraine haben das von der EUFA geförderte duale Ausbildungssystem mit Berufsschulen in Minsk und Kiew bereits importiert, traten aber in diesem Jahr aber noch außer Konkurrenz an.

Schließlich hatte die Jury entschieden: Der 1. Platz und damit die Europameisterschaft 2016 ging an Lukas Tribus aus Südtirol. Platz 2 und damit Silber gewann Johann Egger aus Bayern. Auf dem dritten Platz positionierte sich wieder ein Südtiroler: Georg Rottensteiner. Es gibt hier nur Gewinner: "Jeder, der an so einem Wettbewerb teilnimmt, gewinnt auf jeden Fall Erfahrung ", betont Paul Fisch-naller, Bodenleger Obmann im Lvh.apa, dem Südtiroler Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister, der die Meisterschaft zusammen mit der EUFA ausrichtete. Ausdrücklich bedankte er sich bei den Sponsoren aus Industrie und Handel, ohne deren Unterstützung diese Veranstaltung nicht machbar wäre. Gerd Lanz, Präsident des Lvl.apa, hob die duale Ausbildung als Erfolgsmodell für eine solide Zukunft im Handwerk hervor. Zudem gebe es in Ländern mit hohem Ausbildungsstand weniger Jugendarbeitslosigkeit. "Das hohe Ausbildungsniveau und die Austragung eines Leistungswettbewerbs auf europäischer Ebene bringen Image," sieht EUFA-Präsident Heinz Brehm den Gewinn für das Handwerk. Auch seitens der Industrie wurde auf die Notwendigkeit gut ausgebildeter Anwender hingewiesen. "Nur mit gut ausgebildeten Handwerkern werden unsere Produkte fachgerecht angewandt", erklärte Sponsor Mapei.

Die nächste Europameisterschaft der Parkettleger steht 2018 im weißrussischen Minsk an. Begeistert von der dualen Ausbildung im Handwerk hat sich Ivan Rak , Repräsentant von Uzin in Weißrussland, für sein Land als Austragungsort der nächsten EM stark gemacht. Nach Bozen wurde Rak von Aliaksandr Volkau begleitet, Lehrer an der Berufsschule in Minsk. Er hat den weißrussischen Teilnehmer Dzimity Pisarau ausgebildet, der nach der dreijährigen Handwerkausbildung vor zwei Jahren mit dem Studium des Bauwesens am Minsker Fachkolleg begonnen hat. Wie Rak gegenüber Parkett Magazin offenbarte, funktioniere der Export von Produkten nur in Verbindung mit dem "Export" von Ausbildung. "Uzin als Hersteller hochwertiger Produkte hat daher das Berufsbild des Bodenlegers in Weißrussland und der Ukraine vor gut fünf Jahren angeschoben." In der Ausbildung zum Bodenleger sind Parkett-, Boden- Estrich- und Fliesenleger integriert. Erst im dritten Ausbildungsjahr entscheiden die Auszubildenden ihre konkrete Fachrichtung. In Zusammenarbeit mit der EUFA wurde die duale Ausbildung praxisgerecht umgesetzt. EUFA unterstützte fachlich und organisatorisch. Rak sieht in solider Handwerksausbildung die Chance, in Weißrussland einen Mittelstand zu schaffen und Arbeitslosigkeit vorzubeugen. "Ausbildung ist Prävention" meint Rak und hat ehrgeizige Pläne: Er will in Minsk eine eigene Initiative gründen, die "Bodenakademie", die ähnlich der EUFA Berufsausbildung fördert.

Europäischer Parkettlegerwettbewerb 2016
Organisatoren: EUFA P+F, Lvh.apa
Teilnehmer: Dreizehn aus acht Ländern - Konstantin Blum, Johann Egger (Deutschland), Christian Aigner, Thomas Hofmacher (Österreich), Marcin Wozniak, Michal Kwietniewski (Polen), Iosif Stefan (Rumänien), Lukas Tribus, Georg Rottensteiner (Südtirol/Italien), Kvacov Valeri, Dominik Kodovsek (Tschechien), Oleksandr Kovalenko (Ukraine), Dzimitry Pisarau (Weißrussland)
Sponsoren: Mapei, Murexin, Bauwerk, Pedross, Joka Britex, Weitzer, Hafro, Unikor, Junckers, Schönox, Saicos, Recoll, Wakol/Loba, Forbo, EUFA, Lägler, SN-Verlag, Uzin

1. Platz und Europameister Lukas Tribus, Südtirol
2. Platz Johann Egger, Deutschland
3. Platz Georg Rottensteiner, Südtirol
aus Parkett Magazin 03/16 (Wirtschaft)