Ungünstige Wechselkurse erschweren Chemiefaser-Export


Die deutsche Chemiefaserindustrie konnte von 2002 auf 2003 die Produktionsmenge beinahe halten; es wurde nur ein leichter Rückgang von 0,8% auf 929.000 t verbucht. Das erklärt Bernd Sassenrath, Vorsitzender der Industrievereinigung Chemiefaser (IVC). Dabei entfielen 79% auf synthetische und 21% auf zellulosische Chemiefasern. Unter den synthetischen Fasern musste Polyester Einbußen von 3,5% hinnehmen, blieb aber dennoch mengenmäßig die Nummer 1. Es folgen die zellulosischen Fasern mit 190.000 t (+3,3%), Polyacryl mit unverändert 188.000 t und Polyamid mit 182.000 t (-2,7%).

Spürbarer waren die Einbrüche im Umsatz: Der sank 2003 um 3,6% auf 2,7 Mrd. EUR; die Zahl der Beschäftigten sogar um 7,1% auf 13.100. Insbesondere die Polyester-Filamentgarne litten unter sinkender Nachfrage; behaupten konnten sich hingegen Spinnfasern aus Polyester und Polyacrylnitril sowie Spinnfasern und Filamente auf zellulosischer Basis. Gründe für die Nachfragerückgänge: SARS im asiatischen Raum, der Irak-Krieg und der vorübergehende Kostenanstieg bei petrochemischen Rohstoffen. Außerdem erschwerten die ungünstigen Wechselkurse von EUR zu USD den Export in den Dollar-Raum; auch für 2004 rechnet die Industrievereinigung nicht mit einer nachhaltigen Verbesserung. Dennoch konnte die Exportmenge um 2,0% auf 813.600 t ausgebaut werden, während die Chemiefaserimporte um 2,4% auf 434.500 t sanken. Als Exportregion steht Westeuropa mit 62% an erster Stelle, gefolgt von Asien mit 13%.

Seit Anfang des Jahres 2004 hat die IVC übrigens Zuwachs aus Österreich: Die Lenzing AG sowie die Lenzing Lyocell GmbH sind nun offizielle Mitglieder der Industrievereinigung; eine Satzungsänderung ermöglicht nun Unternehmen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum den Beitritt.
aus BTH Heimtex 08/04 (Fasern, Garne)