Haustex/B+L-Kundenbarometer: Frottier – Teil 1

Eine Marke dominiert den Fachhandel

Hamburg. Mit der Umfrage im Bettenfachhandel zu den bevorzugten Lieferanten im Frottier-Sektor schließt der dritte Umfragezyklus des Haustex Kundenbarometers. Wenig überraschend, ist bei der Frage nach der Verbreitung der Sieger des letzten Jahres in diesem Jahr auch wieder der Sieger - mit einem erneut traumhaften Wert. Zu stark positioniert ist Cawö derzeit gemeinsam mit seiner Lizenzmarke Joop, als dass ihm ein anderes Unternehmen in dieser Hinsicht den ersten Rang hätte streitig machen können. Auf den Plätzen dahinter hat es allerdings einige Veränderungen gegeben, nicht zuletzt, da wir drei Firmen neu in die Umfrage aufgenommen haben, von denen zwei gut abgeschnitten haben.

Es sei an dieser Stelle noch einmal betont, dass die Haustex mit dieser Umfrage nicht den Anspruch einer repräsentativen Marktstudie für den gesamten Frottier-Markt stellt. Der inhabergeführte Bettenfachhandel ist nur ein Marktsegment unter mehreren. Schließlich wird Frottier auch sehr erfolgreich im großflächigen Möbelhandel und bei den Versendern abgesetzt. Unternehmen, die in diesen Bereichen ihren unternehmerischen Schwerpunkt haben, müssen sich darum in unserer Umfrage für ihren Gesamtmarkt nicht unbedingt zutreffend bewertet finden. Für den Bettenfachhandel gilt dies angesichts einer Fallzahl von insgesamt 150 Interviews allerdings schon.

Rund 87 Prozent der 150 Befragten aus dem Bettenfachhandel führen Frottierprodukte aus dem Hause Cawö. Diesen Wert muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Im Grunde antwortete fast jeder Bettenfachhändler auf die Frage, ob er Ware der Marken Cawö oder Joop führt, mit einem ja. Das ist eine bärenstarke Marktstellung, die es in dieser Form weder bei der Bettwäsche, noch den Bettwaren oder den Matratzenanbietern gibt. Dabei ist es nicht so, dass es auf dem Frottiermarkt keine anderen Anbieter gäbe, wie die nebenstehende Liste beweist.

Platz zwei erreicht die Firma Morgenstern samt ihrer Lizenzmarke Bugatti mit einem Verbreitungsgrad von 43 Prozent. Neueinsteiger in die Liste der Top-15-Lieferanten ist Essenza Home. Der Grund: Regelmäßig erkundigt sich das von der Haustex beauftragte Marktforschungsunternehmen B+L in Bonn auch immer danach, ob wir außer den namentlich abgefragten Lieferanten eventuell andere nicht berücksichtigt haben. Das geschieht bei jeder Umfrage, egal für welches Sortiment. Im vergangenen Jahr wurde das eine oder andere Mal Essenza als weiterer Lieferant genannt, öfter als bei der ersten Umfrage. Das gleiche galt für die Firma Rhomtuft. Beide Unternehmen haben wir darum in diesem Jahr in die namentliche Abfrage mit aufgenommen. Und siehe da, beide Firmen konnten sich bei der Verbreitung in der oberen Tabellenhälfte positionieren.

Essenza Home erreicht einen Wert von 28 Prozent. Das überrascht nur auf den ersten Blick, denn mittlerweile ist Frottier bei den durch das Unternehmen vertriebenen Marken ein wichtiger Sortimentsbestandteil: Pip Studio, Marc OPolo, als Neuzugang im letzten Jahr Esprit und natürlich auch Essenza selbst. Jeder vierte Befragte führt Frottier-Produkte zumindest von einer der genannten Marken und wird darum unter Essenza Home einrangiert.

Egeria, zuletzt auf Platz drei, wird mit einem Anteil von 25 Prozent durch Essenza Home auf Platz vier verdrängt. Gleichauf mit ebenfalls 25 Prozent Verbreitungsgrad liegt das im schwäbischen Bisingen angesiedelte Unternehmen HK Kleinmann. Neben der unter eigenem Namen geführten Kollektion zählen die Lizenzen von Rosina Wachtmeister und Guy Laroche zu den wichtigen Umsatzträgern. In der Umfrage von 2015 erreichte Kleinmann einen Anteil von 22 Prozent.

Knapp dahinter liegt mit Rhomtuft der zweite Neueinsteiger, eher bekannt durch seine umfangreiche Badteppich-Kollektion (auch unter der Joop-Lizenz), aber auch mit einem nennenswerten Handtuch-Sortiment am Markt. Mit einem Verbreitungsgrad von 23 Prozent erreicht das niedersächsische Unternehmen den sechsten Rang. Die Firma Ross verlor im Vergleich zur letzten Umfrage knapp sechs Prozentpunkte und erreichte einen Verbreitungsgrad von 22 Prozent. Das bedeutet nach Platz vier im vergangenen Jahr diesmal Platz 7.

Dyckhoff legte prozentual zwar leicht zu, von 15 auf 17 Prozent, trotzdem reichte es wegen der Neueinsteiger nur zu Platz acht nach Platz sieben. Das Schweizer Unternehmen Weseta, das seine hochwertigen Produkte zu einem großen Teil unter der Lizenzmarke Fischbacher vertreibt, büßte gegenüber dem letzten Jahr fünf Prozentpunkte ein und hat jetzt noch einen Verbreitungsgrad von 16 Prozent. Das Unternehmen verliert auf diese Weise drei Plätze und kommt nur noch auf Platz neun. Möve/Frottana kommt mit seinen beiden Marken auf 12 Prozent, annähernd so viel wie im letzten Jahr. Dennoch reicht es wegen der beiden Neuzugänge in der Umfrage nur noch zu Platz zehn.

Gerundet ebenfalls 12 Prozent erreicht Feiler, der Experte für hochwertige Chenille-Produkte, das dritte Unternehmen, das erstmals in dieser Umfrage nach seiner Verbreitung untersucht wurde. Einen in Prozentpunkten leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr gelang der Marke Vossen. Sie kam auf elf nach acht Prozent Verbreitungsgrad. Die drei übrigen Lieferanten haben lediglich prozentual einstellige Anteile. Schlossberg aus der Schweiz erreicht acht Prozent, unverändert gegenüber der letzten Umfrage. Framsohn aus Österreich, zuletzt mit einem Anteil von acht Prozent, kommt nur noch auf fünf Prozent. Herka, ebenfalls ein österreichisches Unternehmen, stagniert bei drei Prozent.

Haustex/B+L-Handelsumfrage - So lief die Befragung
1. Das Haustex/B+L-Kundenbarometer Frottier-Lieferanten besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 15 am meisten verbreiteten Marken. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.

2. Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert acht vorab ausgewählte Lieferanten. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat B+L eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.

3. Insgesamt wurden im Februar dieses Jahres in ganz Deutschland 150 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm zurückgegriffen, der die Mitglieder der vier Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören. Bei der Umfrage wird auf eine Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen.
aus Haustex 03/16 (Wirtschaft)