Haustex/B+L-Kundenbarometer: Frottier – Teil 2

Bewegung im Frottier-Markt


Hamburg. Auch in diesem Jahr steht außer Frage, welches Unternehmen sich als bester Frottier-Lieferant im Bettenfachhandel profilieren konnte. Es ist, wie in den beiden Jahren zuvor, erneut Cawö. Aber die Mitbewerber zeigen sportlichen Ehrgeiz und machen dem Unternehmen in einigen Kategorien ernsthaft Konkurrenz. Cawö liegt zwar in der Gesamtnote weiter unangefochten auf Platz eins, die meisten Kategorien konnte diesmal aber Weseta/Fischbacher für sich entscheiden.

Im vergangenen Jahr konnten sich fünf Firmen als Sieger in zumindest einer der 16 näher untersuchten Einzelkategorien eintragen, diesmal sind es sogar sechs. Das ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage im Bettenfachhandel. Regelmäßig befragt die Haustex über das beauftragte Marktforschungsunternehmen B+L Marktdaten in Bonn ein breites Panel an Bettenfachhändlern zu ihrer Meinung über acht ausgewählte Lieferanten in den wichtigsten Sortimentsbereichen, in diesem Fall im Frottier-Sortiment.

Dass die näher untersuchten Unternehmen in dieser Umfrage nicht auch sämtlich unter den Top-8 nach Verbreitung zu finden sind (siehe Umfrage Teil 1), liegt daran, dass vor der eigentlichen Befragung festgelegt werden muss, welche acht Lieferanten näher untersucht werden sollen. Als Entscheidungshilfe liegen unter anderem die vorjährigen Ergebnisse der Marktverbreitung zugrunde. Essenza Home und Rhomtuft wurden jedoch neu in die Befragung nach den Verbreitungsanteilen aufgenommen, konnten also für die Detail-Analyse noch nicht berücksichtigt werden. Im nächsten Jahr sieht die Sache dann schon wieder anders aus. Das Problem: Es agieren auch auf dem Frottiermarkt mehr als acht interessante Unternehmen, die es wert wären, näher untersucht zu werden. Es gibt andererseits auch gute Gründe, sich bei der Befragung nur auf acht Firmen zu beschränken. Die Festlegung auf die acht in der aktuellen Umfrage untersuchten Firmen kann darum nur einen Kompromiss verschiedener Faktoren darstellen.

Doch zurück zu den Detail-Ergebnissen. Im letzten Jahr konnte Cawö neun der insgesamt 16 Einzelkategorien als Sieger für sich entscheiden. In diesem Jahr gelingt dem Unternehmen nur in vier Kategorien eine Titelverteidigung. Zumindest bei der Zahl der Erstplatzierungen in den Einzelkategorien hat diesmal Weseta/Fischbacher die Nase vorn, denn die Schweizer können sechsmal Platz eins für sich in Anspruch nehmen, vier mehr als in der letzten Umfrage. Egeria steigert ebenfalls die Zahl der Kategorie-Siege, von zwei auf drei. Zumindest in einer Kategorie ganz oben stehen die Firmen Morgenstern, Möve/Frottana und Ross.

Insgesamt gibt es in acht Kategorien einen neuen Erstplatzierten, acht können also ihren Titel verteidigen. Weseta gelingt der Sprung auf Platz eins bei der Freundlichkeit des Unternehmens, der Lieferzuverlässigkeit, der Qualität des Innendienstes und der Reklamationsbearbeitung. Egeria kann diesmal zusätzlich bei der Kulanz und den Konditionen als Sieger punkten. Dafür überflügelt Morgenstern Egeria diesmal bei der Frage nach der Lieferschnelligkeit. Ross schließlich gelingt Platz eins bei der Qualität des Außendienstes.

Bei 15 Kategorien steht beim Kategorie-Sieger eine eins vor dem Komma. Die Schulnote eins wurde zweimal vergeben, sie geht jeweils an Weseta bei der Produktqualität und der Freundlichkeit. Nur bei der regelmäßig, in allen Sortimenten, besonders kritisch bewerteten Kategorie der Verkaufsförderung steht eine Note 3 für den Sieger Möve zu Buche.

Auch wenn es Weseta gelingt, mit sechs Kategorien zwei mehr als Cawö für sich zu entscheiden, die im Ranking nach der Gesamtnote insgesamt konstantere und beste Performance attestieren die Bettenhändler Cawö mit der Note 1,83. Sie errechnet sich als arithmetisches Mittel aus den 16 Einzelnoten und ist im Falle Cawö eine 2+ als Schulnote, nur unwesentlich schlechter als im letzten Jahr, als man auf eine 1,78 kam. Das bedeutet in der Gesamtwertung nach Noten Platz eins und die Titelverteidigung für das Unternehmen aus Emsdetten.

Platz zwei nach der Durchschnittsnote erreicht diesmal Weseta. Die Schweizer können sich mit der Gesamtnote 1,99 diesmal ganz knapp vor Morgenstern schieben, im letzten Jahr auf dem zweiten Platz positioniert. Der Unterschied zu Cawö: Weseta kommt in zehn Kategorien auf einen der ersten drei Plätze, Cawö in 12. Allerdings kann sich Weseta in der Gesamtnote verbessern, denn im letzten Jahr erreichte man eine ebenfalls gute 2,07.

Morgenstern hat sich in der Gesamtnote ebenfalls verbessert, von 2,06 auf 2,01, muss sich diesmal aber trotzdem mit dem dritten Rang anfreunden, da Weseta sich noch einen Tick mehr verbessern konnte. In acht Kategorien platziert sich das norddeutsche Unternehmen unter den besten drei Lieferanten. Neben einem ersten Platz erntet man vier zweite und drei dritte Plätze.

Auch Möve/Frottana schneidet in dieser Befragung mit Note 2,04 besser ab als vor zwölf Monaten mit 2,10. Trotzdem bleibt es in der Notenwertung bei Platz vier. Wie Morgenstern kommt Möve in acht Einzeldisziplinen unter die Top-3.

Egeria rangierte zuletzt auf Platz sieben, mit Note 2,18. Dank einer doch deutlichen Verbesserung auf 2,09 gelingt der Sprung auf Platz fünf. Drei Kategorien-Siege, dazu je ein zweiter und ein dritter Platz springen diesmal unter dem Strich heraus.

Ross hält seine Note mit 2,16 nach 2,15. Damit bleibt das Unternehmen auch auf Platz sechs. HK Kleinman ist die Firma mit der stärksten Verbesserung in der Note, sie erreicht eine 2,18 nach 2,30. In der Platzierung bleibt das Unternehmen allerdings nach wie vor auf dem siebten Rang.

Platz acht ist diesmal Dyckhoff vorbehalten. Das Unternehmen aus Rheine verschlechtert sich in der Gesamtnote, warum auch immer, um drei Zehntel - das ist deutlich. Darum erreicht man mit Note 2,43 nach 2,12 nur den letzten Platz.

Wir nehmen regelmäßig auch ein Ranking nach Punkten vor. Für den ersten Platz bekommt ein Unternehmen acht Punkte, für den zweiten sieben und für den achten nur noch einen Punkt. Mitunter ergeben sich beim Vergleich zwischen Gesamtnote und Punktzahl unterschiedliche Platzierungen für die Firmen. So auch letztes Jahr in der Frottier-Umfrage, wo Dyckhoff und Egeria nach Punkten etwas besser abschnitten, Ross dagegen etwas schlechter. In diesem Jahr nun ist die Rangfolge in beiden Rankings identisch. Cawö erzielt mit 104 Punkten erneut ein dreistelliges Ergebnis und kann sich weiterhin zum elitären Klub der 100er zählen. Man muss in den Augen der Händler schon einen verdammt guten Job machen, um mindestens 100 Punkte zu erreichen.

Weseta kann im Jahresvergleich um 16 Punkte zulegen und kommt mit nun 89 Punkten der 100er-Schwelle recht nahe und landet auch hier auf dem zweiten Platz. Morgenstern verharrt bei 87 Punkten, während Möve/Frottana im Vergleich zum letzten Jahr um zwölf Punkte auf 79 Punkte zulegen kann Auch Egeria kann sich verbessern, von 68 auf 74 Punkte, bestätigt damit Platz fünf in der Notenwertung. Wie bei den Noten gelingt Ross auch nach Punkten eine klare Steigerung auf 67 Punkte, nach 59 bei der letzten Umfrage. Von 44 auf 52 Punkte kommt HK Kleinmann. Als fast dramatisch ist die Entwicklung bei Dyckhoff zu bewerten, dessen Punktzahl sinkt um mehr als die Hälfte von 73 auf nur noch 34 Punkte. In elf von 16 Kategorien der letzte Platz, da sind nicht viele Punkte zu machen.

Cawö/Joop

In zwölf von 16 Kategorien auf dem Treppchen der besten drei Lieferanten, da kann man wirklich nicht meckern. Viermal Erster, siebenmal Zweiter und einmal Dritter. Ebenso wenig bei einer Durchschnittsnote 1,83, was einer 2+ nach Schulnote entspricht. Nach wie vor ist die Achillessehne des Unternehmens, wenn man so will, die Kategorien Kulanz und Reklamationsbearbeitung. Eine 1,86 bei Kulanz und eine 2,04 bei Reklamationsbearbeitung sind für sich gesehen im wahrsten Sinne gute Ergebnisse, allerdings reicht es in den Platzierungen damit nur zu Rang fünf beziehungsweise sechs. Bereits in der letzten Umfrage waren diese Kategorien diejenigen mit den "schlechtesten" Platzierungen. Die beste Note ist eine 1,47 für die Freundlichkeit gegenüber dem Handel, auch wenn es damit nur zu Platz zwei reicht. Klammert man die Verkaufsförderung einmal aus (2,85), die bei allen untersuchten Unternehmen zu den am schlechtesten benoteten Kategorien gehört, ist bei Cawö eine 2,17 für die gewährten Konditionen die am wenigsten gut benotete Einzeldisziplin. Nicht umsonst grüßt das Unternehmen seine Mitbewerber von der Spitze.

Weseta/Fischbacher

Die Schweizer haben sich in den drei Umfrage-Durchläufen in der Note kontinuierlich verbessert. Man begann mit der Note 2,13, um sich über eine 2,07 jetzt auf 1,99 zu verbessern. Entsprechend ist Platz zwei im Gesamt-Ranking der Lohn. Bei fünf Disziplinen steht eine zwei vor dem Komma, einmal eine drei. Ergo sind zehn Kategorien mit einer eins vor dem Komma benotet. Im Grunde sensationell ist die Benotung der Produktqualität: Mit einer 1,18 hat das Unternehmen die wahrscheinlich beste Benotung aller Unternehmen über alle Einzelkategorien in allen inzwischen zwölf Umfragen erreicht. Das ist ohne Zweifel sehr gut. Platz eins erreicht das Unternehmen außerdem in den Kategorien Freundlichkeit, Vertriebspolitik, Lieferzuverlässigkeit, Reklamationsbearbeitung und Qualität des Innendienstes. Zwei Kategorien haben eine noch bessere Bewertung verhindert. Im Preis/Leistungsverhältnis kommt das Unternehmen lediglich auf Platz sieben, die mit 2,62 bewertete Verkäuflichkeit der Ware reicht nur zum letzten Platz. Bei den Schwachpunkten des letzten Jahres, Kulanz und Reklamationsbearbeitung, hat sich Weseta dafür enorm verbessert. Kam man zuletzt bei der Kulanz auf Rang acht, steht Weseta dort jetzt auf Platz zwei. Bei der Reklamationsbearbeitung hat man sich vom siebten auf den ersten Platz katapultiert. Das Unternehmen scheint sich die Umfrage und die Bewertung seiner Kunden durchaus zu Herzen genommen zu haben.

Morgenstern

Reichte es im letzten Jahr noch knapp zum zweiten Platz nach Durchschnittsnote, so reicht es diesmal nur zum dritten Platz, knapp hinter Weseta, mit dem man den Platz getauscht hat. Und dabei gelingt es dem Unternehmen, seine Note von 2,06 auf 2,01 zu verbessern. Auch nach Punkten liegt man mit 87 knapp hinter den 89 von Weseta. In Sachen Lieferschnelligkeit macht Morgenstern keiner der sieben Mitstreiter etwas vor, mit Note 1,56 ist das Unternehmen nicht zu toppen. Zweite Plätze erntet man in den Kategorien Preis/Leistungsverhältnis, Verkäuflichkeit der Ware, Lieferzuverlässigkeit und Zukunftsperspektiven. Immerhin Platz drei springt in drei Einzeldisziplinen heraus: Sympathie des Unternehmens, Reklamationsbearbeitung und Qualität des Innendienstes. Die Qualität des Außendienstes kann da nicht ganz mithalten, eine um fast eine Note schlechtere Bewertung reicht nur zu Platz sieben, und ist zusammen mit den Konditionen die schlechteste Platzierung des Unternehmens. In 13 Kategorien erreicht Morgenstern eine Schulnote zwischen 2+ und 2-. Neben dem Außendienst werden nur noch Verkaufsförderung und Markenstärke mit einer 3 bewertet.

Möve/Frottana

Auf einem soliden vierten Platz landet erneut das Unternehmen aus dem sächsischen Großschönau. Die Durchschnittsnote 2,04 liegt sechs Hundertstel über dem Vorjahreswert, nach Punkten verbesserte man sich um zwölf auf 79. Die Verkaufsförderungsmaßnahmen werden mit der Note 2,82 bewertet. Das ist zwar etwas schlechter als im letzten Jahr, aber da die meisten anderen Unternehmen in dieser Kategorie ebenfalls strenger bewertet worden sind, reicht es erneut zur Top-Platzierung in dieser Kategorie. In Sachen Reklamationsbearbeitung und Markenstärke erreicht Möve den zweiten Rang. Auf Platz drei kommt das Unternehmen bei der Freundlichkeit, der Produktqualität, Vertriebspolitik, Kulanz, und den Zukunftsperspektiven. Bei der Freundlichkeit schrammt man mit der Note 1,50 nur knapp an der Schulnote 1 vorbei, sie ist die am besten bewertete Kategorie des Unternehmens. Aus dem Rahmen der allgemein positiven Tendenz fallen drei Kategorien etwas heraus. Bei der Liefergeschwindigkeit (Rang 7) sollte man einen Zahn zulegen, auch Konditionen und Qualität des Innendienstes (Rang 8) können im Vergleich zum Wettbewerb optimiert werden.

Egeria

Nach Punkten erreichten die Tübinger schon im letzten Jahr Platz fünf, diesmal auch in der Gesamtnote. In der Punktwertung legt Egeria um sechs auf 74 zu, in der Gesamtnote von 2,18 auf 2,09. Immerhin in fünf Disziplinen landet man auf dem Siegertreppchen, dreimal ist man sogar das Maß aller Dinge unter den acht Frottier-Anbietern: Beim Preis/Leistungsverhältnis verteidigt Egeria seinen Titel mit einer leicht verbesserten Note 1,81. Bei der Kulanz schnappt man Dyckhoff den Titel mit Note 1,73 weg. Mit Note 1,86 holt sich Egeria außerdem die Führung bei den Konditionen von Cawö. Auf der anderen Seite hat man die Führung bei der Liefergeschwindigkeit an Morgenstern abgeben müssen und kommt dort nur noch auf Rang zwei. Rang drei erreicht man bei der Frage nach der Markenstärke, hinter Cawö und Möve mit Note 2,50. Einen letzten Platz gibt es bei Egeria im Konzert der Acht nicht, wohl aber drei siebte Plätze. An der Warenqualität, der Verkäuflichkeit der Ware und der Reklamationsbearbeitung kann das Unternehmen im Vergleich zu den anderen noch etwas drehen.

Ross

Die Gesamtnote 2,16 ist für Ross nur marginal schlechter als letztes Jahr (2,15) und bedeutet erneut Platz sechs. Nach Punkten verbessert sich das Unternehmen allerdings von 59 auf 67 und klettert dadurch im Punkteranking von Platz sieben ebenfalls auf Platz sechs. Die Qualität des Außendienstes ist nach der Bewertung der Händler beispielhaft, denn die Note 1,76 bedeutet Platz eins in dieser Kategorie. In Bezug auf die Lieferzuverlässigkeit kommt man auf einen dritten Rang. In sechs Kategorien steht bei der Note eine 1 vor dem Komma, in vierzehn wird man vom Handel mit der Schulnote 2 belohnt. Dass die Markenstärke die Note 2,88 beziehungsweise Platz fünf erhält - geschenkt. Eine 4+ beziehungsweise 3,56 als Note für die Verkaufsförderung und damit nur Platz sieben als schlechteste Bewertung trübt jedoch ein wenig den ansonsten rundum soliden Auftritt der Firma.

HK Kleinmann

In der letzten Frottierumfrage hatte das Unternehmen die Rote Laterne sowohl nach Durchschnittsnoten als auch nach Gesamtpunktzahl. Diese kann man in diesem Jahr an Dyckhoff weiterreichen, denn in beiden Rankings hat sich das Unternehmen deutlich verbessert. Die Note steigt von 2,30 auf 2,18, bei den Punkten steht ein Plus von acht auf 52 zu Buche. Im vergangenen Jahr gelangte HK Kleinmann zwar dreimal unter die Top drei in einer Einzeldisziplin, dafür sprang aber auch neunmal nur der achte Platz heraus.

Das ist diesmal ganz anders: Nur einmal unter den ersten Drei, Platz zwei bei den Konditionen, aber auch nur einmal auf Platz acht, bei der Reklamationsbearbeitung. Wurde zuletzt das Abschneiden in Bezug auf Sympathie des Unternehmens und die Produktqualität kritischer betrachtet, so stellt sich Angelegenheit diesmal doch ganz anders dar. Bei der Sympathie verbessert man sich um mehr als eine halbe Note von 2,70 auf 2,16, die Produktqualität steigt von 2,41 auf 2,05. Was auch immer das Unternehmen unternommen hat, um die Werte derart zu verbessern. Damit liegt man zwar immer noch auf Rang 7 beziehungsweise Rang 6, ist aber nicht mehr so weit entfernt von den Branchen-Kollegen. Ein vierter Platz, vier fünfte und fünf sechste Plätze belegen eine klare Aufwärtstendenz am Firmensitz in Bisingen.

Dyckhoff

Von Aufwärtstendenz kann man bei Dyckhoff leider nicht sprechen. Gewiss muss man bei einem Verbreitungsgrad von 17 Prozent und einer damit verbundenen relativ geringen Fallzahl von 27 Interviews immer mit einer gewissen Streuung in der Bewertung rechnen. Aber die Verschlechterung der Endnote um drei Zehntel von 2,12 auf 2,43 gibt doch zu denken. Entsprechend die Verringerung der Gesamtpunktzahl von 73 auf 34. Die Verkäuflichkeit der Ware (Note 2,00) und die Konditionen (Note 2,09) sind zwei Kategorien, die bei Dyckhoff mit jeweils Platz drei positiv hervorstechen. Außerdem liegt man bei der Reklamationsbearbeitung noch in der oberen Tabellenhälfte. Dafür landet man aber auch in elf Kategorien auf dem achten und letzten Platz. Dabei sind die Noten für sich gesehen gar nicht mal so schlecht. Eine Schulnote im 2er-Bereich gibt es schließlich in elf Kategorien. Wesentliche Ursache für den Abfall in der Benotung sind die Verkaufsförderung (Note 3,90) und die geringe Markenstärke (3,55). Bereinigt um diese zwei Noten sähe die Situation schon etwas günstiger aus. Dennoch sind die Mitbewerber in den meisten Kategorien in diesem Jahr besser bewertet.

Die Unterschiede liegen im Detail

Eine weitere Form der Umfrage-Auswertung nehmen wir in Form aggregierter Benotungen vor, zusammengefasst nach unterschiedlichen, für den Handel relevanten Kriterien. Für den einen ist der Faktor Mensch bei der Auswahl der Lieferanten besonders wichtig, für den anderen der Faktor Geld. Im Nachfolgenden geben wir dazu eine Handreichung.

Zum Faktor Geld zählen wir das Preis/Leistungsverhältnis der Ware, die Konditionen, die Kulanz und Reklamationsbearbeitung. Ganz vorne liegt unter diesem Aspekt Egeria, vor Morgenstern und Weseta/Fischbacher, die gemeinsam auf Rang zwei liegen. Egeria lag im letzten Jahr auf Platz zwei, Morgenstern und Weseta/Fischbacher sind Neueinsteiger in dieser Kategorie.

Alles beim Alten bleibt in der Kategorie Mensch. Fasst man Sympathie des Unternehmens, seine Freundlichkeit, die Qualität von Innen- und Außendienst zusammen, steht wie zuletzt Cawö/Joop ganz oben auf dem Treppchen. Und auch die Reihenfolge dahinter bleibt unverändert: Weseta vor Ross.

Das Image eines Unternehmens, einer Marke ist im Verkauf nicht zu unterschätzen. Auch unter diesem Aspekt steht Cawö ganz vorne, wie im letzten Jahr gefolgt von Möve/Frottana. Eine Veränderung auf Platz drei: hier verdrängt Egeria Weseta/Fischbacher vom Treppchen.

Bei der Warenversorgung muss es fluppen, denn wo Warenlücken herrschen, kann auch kein Umsatz erzielt werden. Unter Dienstleistung untersuchen wir deshalb, wer besonders gut bei den Punkten Lieferzuverlässigkeit und Lieferschnelligkeit ist. Diesmal hat Morgenstern unter diesem Aspekt die Nase vorn und kommt auf Platz eins. Cawö, im letzten Jahr auf Platz eins, muss sich diesmal mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Egeria schubst Morgenstern vom dritten Platz.

Die Produktqualität und die Verkäuflichkeit wird unter dem Begriff Produkt subsummiert. Cawö/Joop kann hier seinen Titel verteidigen. Neu dabei sind Morgenstern auf Platz zwei und Weseta auf Platz drei. Die Schweizer stehen zwar bei der Qualität ganz weit vorne, müssen sich aber in Sachen Verkäuflichkeit hinter den sieben Mitbewerbern einreihen: darum nur der dritte Platz.

Die Vertriebspolitik und die Zukunftsperspektiven bewerten wir unter dem Titel Zukunft. Hier hat sich gegenüber der letzten Umfrage gar nichts verändert. Cawö steht erneut ganz oben auf dem Siegerpodest, dahinter folgen wie im letzten Jahr Weseta und Morgenstern auf den Plätzen.

Messestandort fürs Matratzensortiment

Der eine oder andere mag sich daran erinnern, dass es Zeiten gab, zu denen auf der Frankfurter Heimtextil-Messe das gesamte Sortiment für Bettengeschäfte abgebildet wurde, einschließlich der Matratzen und Schlafsysteme - Boxspring war damals noch nicht wirklich ein Thema. Diese Zeiten sind bekanntlich vorbei, der Fachhändler darf seit Jahren zwei Messen besuchen, um sich über das aktuelle Angebot zu informieren. Ist das gut so, oder hätten Sie es lieber anders? Wir erkundeten darum in unserer Zusatzfrage, auf welcher Messe der Bettenfachhandel seine Matratzen am liebsten ordern würde.

Das Ergebnis ist ziemlich eindeutig. 50 Prozent der Befragten gaben an, dass für sie die Heimtextil der geeignete Messestandort ist, um sich über Neuheiten im Matratzen-Bereich zu informieren. Nur 25 Prozent bevorzugen dafür den aktuellen Messeplatz, die imm Cologne. Auf zwei Befürworter der Heimtextil kommt somit nur ein Anhänger der Kölner Möbelmesse. Vergleichsweise stark für eine vermeintlich lokale Messe präsentieren sich in dieser Frage die ABK Open, deren Domäne eigentlich die modischen Artikel sind. Immerhin 16 Prozent sprechen sich für den Messestandort Halle in Westfalen aus. Die Leitmesse-Schlafen des MZE haben dafür relativ wenig Befragte auf dem Schirm, auch wenn der Verband im letzten Jahr mit dem Wechsel nach Göttingen ein Neustart gelang. Nur drei Prozent sprechen sich für diesen Standort aus. Sechs Prozent interessieren die großen Messen allenfalls am Rande, sie verlassen sich auf ihren Einkaufsverband, informieren sich und ordern auf den Hausmessen. Befragte man den Möbelhandel, würde wahrscheinlich ein anderes Ergebnis herausspringen.

Haustex/B+L-Handelsumfrage - So lief die Befragung
1. Das Haustex/B+L-Kundenbarometer Frottier-Lieferanten besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 15 am meisten verbreiteten Marken. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.

2. Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert acht vorab ausgewählte Lieferanten. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat B+L eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.

3. Insgesamt wurden im Februar dieses Jahres in ganz Deutschland 150 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm zurückgegriffen, der die Mitglieder der vier Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören. Bei der Umfrage wird auf eine Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen.
aus Haustex 03/16 (Wirtschaft)