MKS Funke: Seminar Untergrundvorbereitung für Bodenleger

So geht effizientes Entfernen von Altuntergründen


Im Mai kamen 22 Bodenleger nach Bocholt, um sich bei MKS Funke über das effiziente Entfernen von Altuntergründen für eine fachgerechte Untergrundvorbereitung zu informieren. Sie erhielten praktische Tipps, welche Maschinen- und Schleifmitteltechnik für das Schleifen bis aufs feste Korn des mineralischen Untergrundes in Frage kommt. Objekteur Damian Kupczak von DK Flooring berichtete seinen Bodenleger-Kollegen, warum er in Schleiftechnik investiert.

Schleifmaschinen- und Schleifmittelhersteller MKS Funke lädt regelmäßig Bodenleger zum Seminar Untergrundvorbereitung ins eigene Schulungszentrum ein. Der Bedarf ist nach Einschätzung von Geschäftsführer Andreas Funke stark gestiegen. Dies zeigen auch die gut gebuchten Seminare im zweiten Halbjahr 2015 und im ersten Halbjahr dieses Jahres. Dabei spielt der Ausbau von hartnäckigen Verlegewerkstoffen eine Rolle, aber auch der Kommentar zu DIN 18365 Bodenbelagarbeiten. Dort wird unter Punkt 4.2.4 gefordert, alte Schichten vor dem Aufbau einer neuen Fußbodenkonstruktion restlos zu entfernen: "Altuntergründe wie bereits genutzte Bodenbeläge, Fliesen und Beschichtungen stellen grundsätzlich keine normgerechten Untergründe dar." Als besonders effektiv in der Entschichtung haben sich Diamant-Schleifmittel und PKDs erwiesen, die kurzen Prozess machen mit Altklebstoffen, Spachtelmassen und Beschichtungen.

Jeder Besucher des Seminars Untergrundvorbereitung bei MKS Funke kann und soll die Schleifmaschinen und Schleifmittel ausprobieren. Dafür bietet das Schulungszentrum in Bocholt ideale Voraussetzungen. In einer großen Halle auf dem MKS-Gelände stehen diverse Testflächen mit Beton, Estrich und Industrieböden zur Verfügung, die von den Anwendungstechnikern mit verschiedenen Klebern und Beschichtungen für späteres Abschleifen präpariert werden.

Bevor es auf die Testflächen geht, steht Theorie auf dem Programm. Dafür geht es im Schulungsgebäude eine Treppe in einen Seminarraum hinauf. Die Anwendungstechniker Thomas Zeisler, Stephan Fleer und Michael Wirges stellten Schleifmaschinen und diverse -mittel vor. Letztere sind dreiteilig aufgebaut: Sie bestehen aus einer Trägerplatte, der Bindung aus Metall und den Diamanten oder wahlweise PKDs. Die Abkürzung steht für polykristalliner Diamant, sprich ein künstlich hergestellter Diamant. "Das ist eigentlich spezieller Graphitstaub, der unter hohem Druck in eine entsprechende Form gepresst wird", erklärt Fleer. Ganz wichtig: Bei den PKDs muss unbedingt die aufgedruckte Schleifrichtung eingehalten werden. "Dreht die Plakette falsch herum, platzt sie ab, weil sie keinen Halt hat", so Zeisler.

Know-how in Diamant-Schleiftechnik

Das Know-how für die Schleifmittel liegt grundsätzlich in Händen von MKS Funke, die die Werkzeuge nach ihren Vorgaben fertigen lassen. Dafür muss man die richtigen Diamanten, die Körnung und deren Anordnung auswählen. Bei den Bindungen gibt es hauptsächlich drei farblich gekennzeichnete Varianten: weich, mittel und hart, die sich auf den Verschleiß und die Standzeit des Schleifmittels auswirken.

Da die Zahl der verfügbaren Schleifelemente mit rund 60 sehr breit gefächert ist, gibt Zeisler den Teilnehmern folgende Faustformel an die Hand: Bei harten Untergründen weiche Bindungshärte der Schleifmittel wählen und umgekehrt. Zeisler erklärte den Hintergrund: Habe ich einen harten Boden, z.B. einen hochgeflügelten Betonboden und ein hartes Werkzeug, gibt der Boden wenig Material frei." Zeislers Begründung lautet: "Mit einem hartgebundenen Diamanten erzeugt man kaum Abrieb, es kommt kein Material nach, das die Wärme abtransportiert." Stattdessen erzeuge man immer mehr Hitze, der Diamant bricht nicht richtig, sondern wird rund. Die Folge: Es wird eigentlich mehr poliert als geschliffen.

Ein anderer Extremfall entsteht dann, wenn bei einem weichen Boden, z.B. einem verregneten Betonboden, eine weiche Bindung eingesetzt wird. "Die Bindung gibt dann viel von dem Diamanten nach. Der aggressive Untergrund schneidet einem den Diamanten regelrecht aus der Bindung raus", erklärte Zeisler diesen fürs Schleifen ebenfalls ungünstigen Fall.

Erfahrung zahlt sich aus

Die Anwendungstechnik von MKS Funke berät die Kunden individuell, welche Schleifmittel bei der konkreten Baustelle zum Erfolg führen. "Letztlich kann man mit vier unterschiedlichen Schleifelementen 90 % aller Untergründe abdecken", beruhigte Zeisler die Bodenleger. Bei MKS tragen die Diamant-Schleifsegmente die Bezeichnungen Super Wings und Super Wings XC. Die zusätzlich aufgeführte Nummer (K-Zahl) gibt Aufschluss über die Körnung des Diamanten. Eine zweite Möglichkeit sind die Vigor-Split-Werkzeuge, bei denen in der Regel PKDs zum Einsatz kommen. Typischer Einsatzbereich sind Aufbauten mit weichen Altklebstoffen und/oder Spachtelmassen.

Vielfach bedienen sich Kunden digitaler Medien, um Objektbilder an die Techniker von MKS zu schicken. Diese können Unsicherheiten dann unmittelbar ausräumen. "Man entwickelt schnell ein Gefühl dafür, welches Werkzeug bei welchem Untergrund passt. Zeislers Tipp für den Bodenleger ist das Anlegen von Testflächen. Mit Hilfe einer Schieblehre misst man die Höhe des Schleifelements, schleift eine Fläche von 5 oder 10 m2 und misst dann erneut und kann den Verschleiß auf eine größere Fläche hochrechnen und einordnen.

Drei Kategorien an Schleifmaschinen

Die Wahl der richtigen Schleifmaschine ist abhängig vom angestrebten Einsatzbereich. Mit der Eraser 270 hat MKS Funke eine Maschine für den klassischen Bodenleger entwickelt, die für Flächen von ungefähr 50 bis 125 m2 pro Tag gedacht ist. Die kraftvolle, von 230 V gespeiste Maschine hat eine Arbeitsbreite von 270 mm und wartet mit praktischen Extras auf wie abnehmbares Fahrgestell, einklappbarer Bedienhebel, Tragegriffe, Vibrationsdämmung und randgängige Absaughaube. Vorteil: Sie ist leistungsstark und lässt sich dennoch leicht transportieren.

Wer eine Einscheiben-Allroundmaschine bevorzugt, für den ist die MKS Cleanstar eine Option, mit der sich wahlweise die Reinigung oder Untergrundvorbereitung von Böden ausführen lassen. Der gedämpfte und sehr laufruhige Grobschliffteller ermöglicht entweder die Aufnahme von Metallwerkzeugen oder von PKD-Segmenten.

Richtig große Maschinen tragen bei MKS den Namen PDG und eine Nummer für die Arbeitsbreite. Mit der PDG 5000 lässt sich nicht nur die Untergrundvorbereitung ausführen, sondern auch Estrich und Beton schleiftechnisch bearbeiten. So entstehen hochglänzende Beton- und Design-Estrichböden, wie sie immer stärker in Einkaufszentren, Museen und in Shops nachgefragt werden.

Staub absaugen - manchmal mehr als man denkt

Mindestens genauso wichtig wie die richtige Maschinenwahl ist die Logistik für die Staubentsorgung, da bei der Untergrundvorbereitung große Mengen von abrasivem und grobem Staub anfallen. Absauganlagen und Staubabscheider gibt es in unterschiedlichen Größen von M-Jet 2-56 (20 Liter, 2.300 W) bis Bull (75 Liter, 6,3 kW). Praktische Details: Die Anschaffung eines Vorabscheiders bewirkt, dass der Filter der Absauganlagen geschont und der Zeitaufwand für die Entleerungsvorgänge optimiert wird. Longopack-Endlossäcke erlauben außerdem eine berührungslose und saubere Staubentsorgung.

MKS Funke verfügt über ein großes Ersatzteillager und eine eigene Werkstatt. "Falls eine Maschine repariert werden muss, geschieht das bei uns in Bocholt", berichtete Stephan Fleer. Anfang des Jahres nutzte Geschäftsführer Andreas Funke die sich bietende Gelegenheit und übernahm eine benachbarte Halle, sodass die Lager- und Werkstattkapazitäten fast verdoppelt werden konnten.

Erfahrungsbericht eines Objekteurs

Objekteur Damian Kupczak erzählte seinen Berufskollegen während des Seminars, welche Erfahrungen er mit der Diamantschleiftechnik von MKS Funke gemacht hat. In der Anfangszeit habe er alte Spachtelmassen und zu weichen Estrich mit Epoxidprodukten versucht zu retten. Kupczak machte zudem Erfahrungen mit zu klein dimensionierten Maschinen, mit denen man irgendwann zum Ziel eines verlegereifen Untergrundes gekommen sei. Besonders schlechte Erfahrungen machte er mit geliehenen Maschinen, die in der Regel leicht defekt waren und seinen Gewinn komplett auffraßen. "Irgendwann war mir klar, dass ich in eigene Maschinentechnik investieren musste, weil ich auf diese Weise viel flexibler war", berichtete Kupczak.

Als erstes schaffte sich der Objekteur einen fahrbaren Stripper an, der in zwei Stunden 500 m2 Altbeläge entfernt. Für die Beseitigung von Altklebern kam im nächsten Schritt eine PDG 5000 von MKS Funke hinzu, "weil wir in großen Flächen unterwegs sind". Ein professionelles Absaugsystem werde von vielen Kunden positiv bewertet. Überzeugt ist Kupczak von den Schleifmitteln: "Wir setzen fast ausschließlich die schwarzen und die orangenen Schleifmittel ein, wobei wir auf einen Werkzeugeinsatz pro m2 von 25 bis 30 Cent kommen - das kriegt man mit keiner Kupferscheibe oder Schleifpapier hin."

MKS Funke im Überblick
MKS Funke GmbH
Im Fisserhook 28
46395 Bocholt
Tel.: 0 28 71 / 24 75-0
Fax: 0 28 71 / 24 75-50
info@mks-funke.de
www.mks-funke.de

Geschäftsführer: Andreas Funke

Produkte: Schleifmaschinen, Schleifmittel und Industriesauger

Weitere Termine fürs Seminar Untergrundvorbereitung:
-23.09.2016
-07.10.2016
-10.11.2016

Info und Anmeldung: beate.ledwig@mks-funke.de
Tel.: 0 28 71 / 24 75 21
aus FussbodenTechnik 04/16 (Marketing)