Faxe ist unter dem Dach von Esbjerg Paints gewachsen

Traditionsmarke profitiert von umfassender Entwicklungsexpertise

Laugen, Öle und Pflegemittel für Holz im Innen- und Außenbereich - dafür steht die 1926 gegründete dänische Marke Faxe. Dass das Sortiment in den letzten Jahren stark ausgebaut wurde, liegt nicht zuletzt an den erweiterten Möglichkeiten, die sich unter dem Dach des Mutterhauses Esbjergs Paints im Süd-westen von Jütland bieten. Ein Kompetenzschwerpunkt liegt auf industrieller Oberflächentechnik.

Seit der Farbenproduzent Esbjerg Paints den Holzpflegeanbieter Faxe vor neun Jahren übernommen hat, wird das gesamte Faxe-Sortiment am Standort desUnternehmens in der Hafenstadt Esbjerg im südwestlichen Jütland hergestellt. Neben der Anlage für Laugen, Öle und Pflegemittel beherbergt das Farbenwerk einen großen Produktionsbereich für verschiedene Industrielacksysteme: Hergestellt werden zum einen Metallfarben - in erster Linie Fahrradrahmenlacke sowie markenkonforme Reparaturlacke, etwa für die Landmaschinen von Fendt, John Deere oder Massey Ferguson - , zum anderen Betonfarben, die für Anstriche in Parkhäusern und Beschichtungen von Industrieböden jeglicher Art zum Einsatz kommen.

Luis Batista, der für Holzpflegeprodukte zuständige Verkaufsleiter beim detuschen Generalimporteur Barth & Co., bewertet die Fokussierung von Esbjerg auf verschiedene Nischenprodukte durchaus positiv: "Die Übernahme durch Esbjerg Paints hat der Marke Faxe sehr gut getan, allein weil die Laborkapazitäten - mit aktuell sieben Mitarbeitern - eine ganz andere Dimension haben." Überhaupt sei die in puncto Holz, Metall und Stein innerhalb einer Fabrik vereinte Expertise für Neuentwicklungen von großem Vorteil. Als vollstufig aufgestelltes Unternehmen verfügt Esbjerg Paints nicht nur über eine gut ausgestattete Forschungs- und Entwicklungsabteilung, sondern auch über eigenes Know-how im Bereich Anwendungstechnik.

Kernmärkte für die Faxe-Produkte sind die nordischen Länder und die Benelux-Staaten sowie Deutschland, Österreich und die Schweiz. In der DACH-Region fungiert Barth & Co. seit mittlerweile acht Jahren als exklusiver Distributor. Abnehmer im deutschsprachigen Raum sind in erster Linie der Holz- und Bodenbelagshandel sowie der ökologisch orientierte Fachhandel, aber auch die Industrie. Barth liefert die Waren ab seinem Kommisionierungslager in Korschenbroich am Niederrhein.

Industrielle Oberflächentechnik im Kommen

Außer unter der Originalmarke oder als Private Label werden Faxe-Produkte zunehmend auch in Industrieverpackungen an Parketthersteller vertrieben. Während der dänische Hersteller es im Öl-Segment mit einem starken, seit langem etablierten Wettbewerb zu tun hat, sieht Luis Batista eine Stärke der Marke Faxe vor allem in den vorhandenen Technologien für farbliche Behandlungen mit Laugen. "Wir waren die Ersten, die walzfähige Laugen für die maschinelle Verarbeitung in den Markt eingeführt haben", betont er. Neben großen Produktionsanlagen betreibe nahezu jeder Hersteller für Testläufe und geringere Losgrößen auch kleinere Maschinen, bei denen die Laugen je nach Anlagenkonfiguration mittels gegenläufigen Walzen aus Moosgummi auf das Holz aufgetragen und anschließend mit Pads und Zylinderbürsten bearbeitet werden.

Während die handelsüblichen Laugen bislang dünnflüssig eingestellt waren, sind die Produkte für industrielle Anwendungen thixotrop (tropfgehemmt), quasi wie ein Gel, eingedickt. Die Reaktion und Färbung der Produkte ist identisch, nur in Bezug auf die Grammaturen gibt es leichte Unterschiede. Batista: "Thixotrop ist grundsätzlich kein Fehler, auch nicht auf der Baustelle, wenns beim Auftragen mit der Rolle nicht spritzt und tropft."

Neu im Lieferprogramm ist zum Beispiel die kürzlich vorgestellte Patinalauge. Um eine gealterte, patinierte Optik zu erzielen, wird das Holz aufgrund einer Reaktion der Lauge mit den Inhaltsstoffen der Eiche in einem Auftrag grau gefärbt, für eine intensivere Patina kann die Lauge auch zweimal aufgetragen werden. In Kombination mit den Combicolor-Produkten von Faxe sind darüber hinaus noch weitere Optiken möglich.

Die abschließend maschinell aufgebrachten Industrieöl-Systeme sollen nicht nur positive Gebrauchseigenschaften aufweisen, sondern auch ein schnelles Verpacken des Parketts beim Hersteller ermöglichen. Neben UV- und Hybrid-Ölen, die derzeit von der Industrie wieder stärker favorisiert werden, empfiehlt man bei Barth vor allem die bewährten Oxi-Öl-Systeme von Faxe: Ein schnelles Verpacken sei dank der guten Trocknungseigenschaften dieser oxidativ wegschlagenden Oberflächenbehandlungsprodukte ebenso möglich. Sein gesamtes Lieferprogramm für industrielle Oberflächentechnik hat Faxe mittlerweile auch in einer eigenen Produktbroschüre zusammengestellt (www.faxe.de).

After Sales-Geschäft im Fokus

Trotz der Erfolge im Industriegeschäft bleibt der Fokus auch auf dem After Sales-Markt mit den Pflege- und Reinigungsprodukten, der immer noch den Bärenanteil am Umsatz mit Faxe ausmacht, unterstreicht das Unternehmen. Diese Position stärken soll die kontinuierliche Weiterentwicklung altbewährter Produkte ebenso wie Erweiterungen und Neuentwicklungen. Jüngste Beispiele sind etwa das Pflegeöl Plus, die Holzbodenseife in grau oder das gänzlich neue Spezialfleckenspray für alkalische Flecken.


Esbjerg Farve- & Lakfabrik A/S
Energivej 13
6700 Esbjerg/Dänemark
www.esbjergpaints.com

Gegründet: 1889
Geschäftsführer: Kjeld Clausen
Mitarbeiter: 45
Marken: Faxe (Holzbehandlung und Pflegeprodukte), Esbjerg Paints (Lacksysteme), Arsinol (Außen-Holzschutzfarben), Efadeck
(industrielle Betonböden)
Segmente: Industrie (25 %), Großhandel (40 %), Einzelhandel (20 %), Private Label (15 %)

Faxe-Generalimport DACH:
F.W. Barth & Co. GmbH
Fuggerstr. 25
41352 Korschenbroich
www.faxe.de
aus Parkett Magazin 04/16 (Wirtschaft)