Leyendecker veranstaltete 2. Südwestdeutsches Fußbodenforum in Trier

Fachtagung mit "Mehr- und Bildungswert"


Branchentreff, Fortbildungsmaßnahme, Trendeinblick - das "2. Südwestdeutsche Fußbodenforum" präsentierte sich als vielseitiges Format, das Information und Networking verband. Die Veranstalter Holzland Leyendecker und der Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff Saar konnten sich über großen Anklang der Veranstaltung freuen. Fortsetzung folgt daher - in zwei Jahren.

Gut informiert und vernetzt zu sein, optimiert die Chancen für gute Geschäfte, weiß das traditionsreiche Holzhandelshaus Holzland Leyendecker aus Trier und lud gemeinsam mit Rolf Bickelmann, dem engagierten Obermeister der Innung Parkett und Fußbodentechnik Pfalz-Rheinhessen-Saarland und dem Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff Saar zum "2. Südwestdeutschen Fußbodenforum" in Trier ein. Komprimiert an einem Tag erhielten die Teilnehmer aktuelle Infos von kompetenten Referenten und konnten zugleich die Gelegenheit zum Austausch mit Kollegen nutzen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Leyendecker-Geschäftsführer Edwin Steffen.

Zum Einstieg befasste sich Dr. Frank Radtke, dessen gleichnamiges Unternehmen europaweit als führender Hersteller von CM-Geräten zur Feuchtigkeitsmessung gilt, mit der Feuchtigkeitsbeurteilung von Zementestrichen und riet den Handwerkern eindringlich, diese nicht "nach Bauchgefühl" vorzunehmen.

Rechtsanwalt Michael Peter, Geschäftsführer des Mitveranstalters Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff Saar, hielt ein Plädoyer gegen die "mittelstandsfeindliche Chain of Custody-Zertifzierung für Holzprodukte" des Bundes. Diese wurde inzwischen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ausgesetzt (bitte lesen Sie dazu unsere Meldung auf S. 18, Anm.d. Redaktion).

Einen fundierten Überblick über den Parkettmarkt gab Robert Bieger Geschäftsführer von Kährs Deutschland und Direktor Vertrieb und Marketing Zentraleuropa der Kährs-Gruppe. "Das Volumen fällt, aber der Wert steigt", beobachtet Kährs und folgert daraus eine steigende Nachfrage nach höherwertiger Ware. Auch der Produktmix ändere sich: "Es nimmt alles zu, was designt ist", sagte Bieger. Zugleich sollen Oberflächen so natürlich wie möglich gestaltet sein, die Haptik spiele eine immer wichtigere Rolle. Nach Beobachtung von Kährs favorisieren 60 % der Käufer von Bodenbelägen Holzoptiken, wobei nur 5 % letztlich zum Original Parkett greifen. Bieger sieht darin eine Chance für Parkettleger, ihre Kunden zu höherwertigen Produkten zu führen. Denn: "Die Menschen wollen Unverfälschtheit und Echtheit."

Neben Aussagen zu den Trends bei Farben ("Grau wird die neue Trendfarbe") und Mustern ("Der Fischgrätboden nimmt deutlich zu") gab Bieger den Zuhörern auch einen praktischen Ratschlag mit: "Legen Sie mehr Wert auf Vermarktung, denn damit verdient man auch Geld. Wecken Sie bei Ihren Kunden den Wunsch, Dinge zu haben, die andere nicht haben."

Richard A. Kille, Kopf der "IFR Sachverständigenbürogesellschaft für Fußbodentechnik und Raumausstattung", versteht sich als Berufssachverständiger und kann aus seiner Praxis nützliche Tipps geben - zum Beispiel, wie der Handwerker am besten reagiert, wenn ein Kunde sagt: "Das habe ich mir aber anders vorgestellt." Zudem referierte er über die Fallstricke der kaufrechtlichen Mängelhaftung und wies auf die große Bedeutung von Untergründen hin: "Beraten Sie Ihre Kunden in Sachen Untergründen und vermarkten Sie Untergründe, denn perfekte Untergründe sind entscheidend für die nachhaltige Kundenzufriedenheit."

Zum "Lernen aus den Fehlern anderer" animierte abschließend Prof. Dr. Andreas Rapp von der Leibniz-Universität Hannover. So riet er unter anderem dazu, Parkett nie unter falschem Namen und ohne Zulassung zu verkaufen und zu verlegen. Wenn nämlich die Leistung vom Kunden beanstandet würde, bliebe der Verleger dann auf seiner Rechnung sitzen. Ferner erläuterte er Hintergründe bei der Verfärbung von Parkett durch Ammoniak und gab seine Erfahrungen bei Silanklebstoffen weiter.
aus Parkett Magazin 04/16 (Marketing)