Reckert Werkstatt Möbel

Wasserbetten in deutscher Handwerksqualität


Borken. Mit Sitz im westfälischen Borken produziert Reckert Werkstatt Möbel seit 1987 Wasserbetten und konventionelle Schlafsysteme in unterschiedlichsten Formen und Größen. Von den Erzeugnissen "Made in Germany" konnten sich Besucher einer Produktschau im Unternehmen jetzt überzeugen.

Er braucht keine Massen, um zufrieden zu sein. Martin Reckert, Geschäftsführer von Reckert Werkstatt Möbel, reicht eine überschaubare Zahl an Gästen, wenn er regelmäßig ins westfälische Borken-Weseke einlädt. In seinen Firmenräumen zeigt er, was er hat. Auf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gibt es Wasserbetten und konventionelle Schlafsysteme zu sehen - und das vom Feinsten. Dies ist nicht nur ein Spruch. Wenn Reckert sagt: "Wir sind Handwerker", dann meint er "deutsches Handwerk" - mit der Qualität, die man ursprünglich damit verbindet.

Reckert hat einen speziellen Ruf in der Branche, und damit kann er gut leben. Keine Mitgliedschaften in Verbänden, keine Präsenz auf Textil- oder Möbelweltmessen, keine Modetrends. Abhängigkeiten sind nicht Sache des gelernten Tischlers. Den Gegenwert von Provisionen zahlt er lieber seinen Mitarbeitern oder sich selbst, die Standmiete spart er.

Es ist nicht so, dass er nie auf Messen war. Auch Reckert präsentierte sich auf internationalen Ausstellungen - zuletzt vor zehn Jahren. "Irgendwann", so der Unternehmer, "haben wir einen Strich drunter gemacht." Für ihn stand der Aufwand, internationale Betten-Messen zu beschicken, in keinem Verhältnis mehr. Zu jener Zeit, etwa 2006 oder schon kurz vorher, gewöhnte sich die Wasserbettenbranche zunehmend daran, nicht jedes Jahr alle Aussteller vorzufinden. In loser Abfolge präsentiert sich das Segment heute noch auf den einschlägigen Ausstellungen. Konventionelle Matratzensysteme sind häufig mit im Gepäck.

Auch Reckert hat diesen Trend mitgemacht, wenigstens den einen: Konventionelle Matratzensysteme sind Teil seines Sortiments geworden. Dass Hardside-Wasserbetten inzwischen stiefmütterlich behandelt werden, kann er nicht nachvollziehen. "Neben dem Softside hat dies seine Daseinsberechtigung", postuliert der Fachmann und zeigt in seinen Räumen Beispiele für eine gefällige Umsetzung.

Dass es in der Nähe jemanden gibt, der in Sachen Schlafraumausstattung gut drauf ist, das hat sich in der Region Borken herumgesprochen. Auf Regionalmessen gibt das Reckert-Team Einblicke in seine Philosophie der Bettentechnik und hochsoliden Detailverarbeitung; für hohe Fehlertoleranz bei seinen Produkten ist Martin Reckert gerade nicht bekannt.

Dem Wasserbettenhandel ist der Unternehmer treu, aber nicht allein davon abhängig. Die Zeichen der Zeit hat Reckert erkannt, ist in Deutschland, Holland, Italien und der Schweiz Objektausstatter und kann dank seiner versierten Tischler- und Polsterer-Crew ganze Hotels einrichten - Bettenvollsortiment mit Kissen, Zudecken und Textil inklusive. Im Objekt-Segment, so Reckert, stelle er auch schon mal auf Fachmessen aus. Hotel und Gastro - eine andere Welt mit differenzierter Perspektive, wie er meint.

Ab und zu schaut Reckert trotzdem auf den Weltmessen vorbei, wenn Betten präsentiert werden. Als Gast. In guter Gesellschaft anderer Hersteller und Lieferanten wird schon mal ein Schwätzchen gehalten oder ein Bier getrunken, auch mit den Händlern. Den letzteren, die ihm schon seit vielen Jahren die Treue halten, ist er dankbar. "Wenn ich jemanden schon über zehn Jahre beliefern darf, dann ist das doch ein Zeichen."
aus Haustex 06/16 (Wirtschaft)