Wieder weniger Bodenbeläge in Deutschland produziert


2015 ist die Produktion von Bodenbelägen in Deutschland erneut gesunken. Erfreulich ist die Tatsache, dass in den meisten Produktgruppen die Durchschnittspreise erhöht werden konnten.

In der Statistik zur Produktion von Bodenbelägen in Deutschland für 2015 gibt es mit Blick auf die Menge nur zwei Warengruppen, die den Vorjahreswert übertroffen haben: Laminatböden (+0,1 %) und textile Bodenbeläge (+0,3 %). Entsprechend haben beide ihren Anteil an der insgesamt produzierten Menge steigern können. Auf Laminatböden entfielen 50,7 % (2014: 50,1 %), auf Teppichböden und -fliesen 21,5 % (21,2 %).

Dass die beiden größten Produktgruppen die Produktionsmengen halten konnten, lässt den Rückgang insgesamt moderat ausfallen. Um 1,1 % auf 368,5 Mio. m2 ist die deutsche Bodenbelagsproduktion gesunken, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes und eigene Berechnungen ergeben. Das ist der geringste Rückgang der letzten drei Jahre, auch wenn der Negativtrend noch nicht gestoppt ist. 2014 lag das Minus bei 3,8 %, im Jahr 2013 bei 1,6 %.

2015 haben elastische Beläge 2,1 % an Produktionsvolumen eingebüßt. Heterogene PVC-Beläge und Linoleum gingen zurück, Gummi- und homogene PVC-Beläge legten zu. Für Parkett weist die Statistik Einbußen von 5,8 % aus. Größter Verlierer sind die keramischen Bodenbeläge mit -8,8 %.

Die Entwicklung beim Produktionswert ist im Wesentlichen ein Spiegel der Entwicklung bei der Produktionsmenge. Insgesamt ist der Wert um 1,2 % gesunken und lag 2015 bei 2,7 Mrd. EUR. 2014 betrug das Minus 3,0 %. Einzige Produktgruppe mit einem höheren Produktionswert sind Laminatböden (+0,8 %). Die Steigerung liegt über derjenigen der Menge, ergo wurden höhere Preise erzielt.

Zwar haben Parkett (-4,6 %), keramische (-5,6 %) und elastische Bodenbeläge (-1,2 %) jeweils insgesamt einen niedrigeren Produktionswert zu verzeichnen. Aber auch hier wurden höhere Durchschnittspreise erzielt. Bei den textilen Belägen steht der leicht gestiegenen Produktionsmenge (+0,3 %) ein niedrigerer Produktionswert (-0,8 %) gegenüber.
Der höchste Durchschnittspreis - Preis ab Werk - ließ sich 2015 für Stabparkett erzielen. Mit 30,92 EUR/m2 liegt es weit vor Mehrschichtparkett (24,53 EUR/m2) und Gummibelägen (23,00 EUR/m2). Die niedrigsten Quadartmeterpreise haben Nadelfilz (5,39 EUR), Laminatböden (4,83 EUR) und heterogene PVC-Beläge (4,70 EUR) aus deutscher Produktion.

An dieser Stelle ist es Usus geworden, auf die Mängel in den Zahlen des Statistischen Bundesamtes hinzuweisen; die fehlende Trennung von Wand- und Bodenbelägen bei elastischen und keramischen Belägen, den Einschluss von Produkten für die Automobilindustrie bei den textilen Belägen oder die Angabe der Mengen für Gummibeläge nach Gewicht statt nach Quadratmetern. Wir bemühen uns, diese Schwächen auszugleichen. Weil wir das schon seit Jahren tun, sind die Zahlen insgesamt miteinander vergleichbar und geben die Entwicklung der Bodenbelagsproduktion in Deutschland wider.

thomas.pfnorr@snfachpresse.de
aus BTH Heimtex 07/16 (Bodenbeläge)