Sarah Maier:

Mutige Unternehmerin mit Weitblick


"Füße am Boden, Hände am Markt, Kopf in der Zukunft": Die Stuttgarter Möbeldesignerin Sarah Maier zeigte den Bettenfachhändlern in Bremerhaven, dass es sich mit Mut und Ideen auszeichnen kann, Dinge hinter sich zu lassen, um eine Zukunft zu haben. "Ich habe großen Spaß an Leistung" sagte die 39-jährige ehemalige Synchronschwimmerin, die mit 28 Jahren ohne Erfahrung und gegen ihre Lebensplanung den elterlichen Betrieb übernehmen musste.

Der Großvater hatte als Schreiner begonnen, hochwertige Möbel zu bauen, die Mutter machte aus der Firma in Markgröningen ein Möbelhaus, für das die Tochter schließlich am gegebenen Standort keine Zukunft mehr sah. "Mir war klar: In fünf Jahren wird es meine Firma nicht mehr geben. Der existierende, alt eingesessene Handel stirbt." Sie spürte die große Verantwortung für die Mitarbeiter, wusste aber auch: "Man darf keine alten Glaubenssätze mit sich schleppen, deretwegen man dringend notwendige Schritte zurückstellt."

Sarah Maier ließ das Möbelhaus hinter sich und schuf in Stuttgart-Feuerbach in einem ehemaligen Industriebau einen neuen Betrieb, der hochwertiges Handwerk und ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis miteinander verbindet. Und sei es, dass es einen wöchentlichen Mittagstisch gibt, zu dem Kunden und solche, die es vielleicht einmal werden, in urban-wohnlicher Atmosphäre zusammenkommen, durch den ebenfalls wöchentlichen Newsletter der Chefin auf dem Laufenden gehalten. Sarah Meier rät zum Mutigsein und nutzt dafür den Begriff des Möglichkeitsbewusstseins:

Im Ergebnis stand der Umzug des Unternehmens an den neuen Standort und mit einer neuen Ausrichtung. "Erfolg braucht eine Marke", so Maier, die seither ihren Namen und ihr Gesicht mit ihrer guten handwerklichen Arbeit für das Marketing einsetzt. Der Mittagstisch ist eines der Mittel, das zusammen mit dem Newsletter Kunden bindet, die Onlinepräsenz kommt hinzu und ist doch mehr als eine Visitenkarte ihres Geschäftes. Sarah Maier schreibt über viele Dinge, die sie bewegen. "Man muss authentisch sein und Vertrauen schaffen", lautet ihr Credo. "Denn wir kaufen primär, weil wir Vertrauen empfinden." Dazu gehöre es auch, kritisch zu sein und Stellung zu nehmen, Meinung zu bilden: "Denn nur dann wird man gehört."

Wenn die potenziellen Kunden den Weg in ihr Geschäft gefunden haben, kommt bei Sarah Maier irgendwann der entscheidende Punkt, an dem es vom Schauen in die konkrete Beratung geht - die sie dann in Rechnung stellt. "Da trennt sich schnell die Spreu vom Weizen", ist ihre Erfahrung. Leistung soll sich eben nicht nur lohnen, sondern auch vom Kunden honoriert werden. Da gibt sich Sarah Maier durchaus Selbstbewusst: "Ich finde, dass ich es wert bin, dass mein Kunde mich schätzt."

www.sarahmaier.de
aus Haustex 07/16 (Handel)