So sehen Studenten das Bettenfachgeschäft der Zukunft


18 Studierende, ein Thema: Wie soll das Bettenfachgeschäft des Jahres 2026 aussehen? Professor Dr. Andreas Kaapke hatte den Auftrag vom Bettenring erhalten und ließ in einem Integrationsseminar an seiner Hochschule sechs Gruppen gegeneinander antreten. Eine Jury kürte die besten drei Präsentationen, die in Bremerhaven vorgestellt wurden.

In ihrem Sieger-Konzept gingen Katja Degen, Armin Hauth und Rik Gellermann (Foto) davon aus, dass es auch in zehn Jahren noch die Struktur der Einkaufsgenossenschaft geben werde: "Es ist eine Stärke des Bettenrings, dass jeder Händler in seiner Region stark vertreten und verwurzelt ist", so das Team. Das von den jungen Leuten konzipierte Fachgeschäft des Jahres 2026 hat eine Größe von 750 Quadratmetern, liegt in einer B-Lage und peilt als Zielgruppe Konsumenten mit langfristiger beruflicher Bildung an: im Schnitt das Jobeinstiegsalter von Hochschulabsolventen mit einem Einkommen ab 40.000 Euro im Jahr. Zwei bis vier Verkäufer kümmern sich um die Kunden: drei Fachberater plus Inhaber.

Das Sortiment ist auf die Kernkompetenz Schlafen reduziert: Matratzen, Betttechnik, Topper, Bettwaren und -wäsche. Möbel und Accessoires gibt es dort nur bei Bedarf und über Kooperationspartner. Im Erdgeschoss siedelt das Team die Rezeption, den Wartebereich mit Café und Kinderkino sowie höchstens zwei bis drei Liegeflächen mit Showroomcharakter an, im Obergeschoss ein Schlaflabor mit Laservermessung, optischer Wirbelsäulen- und Haltungsvermessung und VR-Brillen, durch die der Kunde sein künftiges Schlafzimmer betrachten kann, das er zuvor am "Touch-Tisch" mit 3D-Technik zusammengestellt hat.

Die Abgrenzung zum Wettbewerb erfolgt in dem Konzept durch besondere Services wie Probeschlafen im Eigenheim, 24-stündige Terminvergabe oder eine kostenlose Matratzenreinigung für treue Kunden, einen Zufriedenheitscheck nach drei Wochen oder die Möglichkeit eines Abos, durch das alle zwei Jahre neue Kissen und Decken geliefert werden. Und auch das Marketing wurde überarbeitet: Neben regionalen und überregionalen Werbemitteln sehen die Studierenden noch viele Möglichkeiten und Maßnahmen, um die Marke Dormabell bundesweit zu stärken.

Alles nur Zukunftsmusik? Keineswegs. Neben einigen vielleicht noch ungewöhnlichen Maßnahmen steckten hierin - wie in den beiden anderen Präsentationen - viele bedenkenswerte Ideen. Und auch solche, die leicht umsatzbar sind. Eine davon erhielt den spontanen Applaus der Bettenring-Mitglieder: die Schaffung eines neuen, zeitgemäßen Dormabell-Logos. Das scheint aus Sicht der Fachhändler schon mal ein erster, notwendiger Schritt Richtung Zukunft zu sein.
aus Haustex 07/16 (Handel)