DLS – Die Leitmesse schlafen

Mehr Aussteller und mehr Besucher


Göttingen. Am neuen Standort Göttingen entwickelt sich die Leitmesse Schlafen weiterhin positiv. Der MZE als Veranstalter zog nach der zweiten Auflage seines Messe-Parks in Göttingen ein positives Fazit. Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung im besonderen Ambiente der Lokhalle war erneut der Schlaf-Bereich mit allein 165 Ausstellern. Abgerundet wurde die Messe durch Möbel, Heimtextil-Sortimente und die Küchen-Ausstellung, die in diesem Jahr erstmals im Angebot war.

Die Zahl der Aussteller konnte der MZE nach eigenen Angaben um rund 35 Prozent auf 165 erhöhen. Zuwächse gab es auch auf Seiten der Besucher. Mit 1.040 konnte der Verband erstmals eine vierstellige Zahl verbuchen. Der stärkere von beiden Messetagen war nach MZE-Zählung der Sonntag mit 590 registrierten Besuchern, am Montag kamen immerhin noch 450. Vor einem Jahr fanden nach Verbandsangaben 950 Besucher den Weg nach Göttingen. In Summe stieg die Zahl der Messebesucher somit um rund 9,5 Prozent. Den Anteil der Besucher, die nicht dem MZE angehören, beziffert der Verband auf 40 Prozent.

Mittelpunkt des Messe-Parks war traditionell die Leitmesse Schlafen. "Als wichtige Messe der Branche präsentierte die DLS richtungsweisende Schlafsysteme, Naturholzbetten, Polsterbetten, Boxspringbetten, unterschiedlichste Unterfederungen und eine Vielfalt an Bettwaren und Haustextilien", umreißt der MZE das Sortiment.

Eindeutiges Schwergewicht bei der Leitmesse Schlafen bildeten die Anbieter von Matratzen und Schlafsystemen. Interessant wurde diese Messe durch einige Aussteller, die auf der internationalen Leitmesse der Branche, der imm Cologne, nicht ausgestellt hatten. Dazu gehören unter anderem Firmen wie Dermapur, Elastica, Goldeck, Falomo, Meise Möbel, Optimo, Sanapur, Schwarzwald HN8, Sembella, Stendebach und Werkmeister. Für den Bettenfachhandel konnte der MZE insgesamt somit einige interessante Anbieter nach Göttingen locken. Ein Besucher, als Mitglied eines anderen Verbandes der Parteinahme für den MZE unverdächtig, stellte darum auch nüchtern fest: "Für einen Bettenfachhändler ist diese Messe angesichts der Aussteller eigentlich ein Pflichttermin."

Um die zusätzlichen Aussteller auf den rund 9.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche unterbringen zu können, wurden die Nebenflächen etwas reduziert. Dabei blieb jedoch der Charakter einer großzügigen und professionell gestalteten Fachmesse erhalten. Allgemein gelobt wurden von den Ausstellern erneut das besondere Ambiente der Messehalle und die gute Infrastruktur der Messelocation, eine deutliche Verbesserung gegenüber der Weimarer Veranstaltung. Eine unkomplizierte Anfahrt der Aussteller-Fahrzeuge sorgte für eine vergleichsweise entspannte Aufbauphase. Weitere Punkte, die in den Gesprächen mit den Ausstellern lobend erwähnt wurden: Die angenehm entspannte Atmosphäre während der zwei Tage, die hervorragende Erreichbarkeit mit Auto oder Zug und natürlich die Location an sich, die einen interessanten Spannungsbogen zwischen der Werksoptik der Halle und den ausgestellten Produkten bildete.

Nicht zu vergessen der Kostenfaktor, der sowohl auf Aussteller- als auch auf Besucherseite in Göttingen wesentlich günstiger ist als beispielsweise in Frankfurt oder Köln. Die ohnehin vergleichsweise preislich günstige Göttinger Hotellerie verzichtet auf Messezuschläge, wovon beide Seiten profitieren. Und für die Fachbesucher ist der Eintritt obendrein kostenlos, einschließlich eines Caterings über den gesamten Tag. Dass man an der Qualität der Verköstigung tagsüber noch etwas arbeiten kann, steht dabei auf einem anderen Blatt. Die Abendveranstaltung ist davon ausdrücklich ausgenommen.

Vertreter der Industrie, die nicht mit einem eigenen Stand in Göttingen vertreten waren, mussten allerdings einen nicht unerheblichen Eintritt zahlen. Eine Maßnahme, so MZE-Vertriebsleiter Helmut Stauner, um möglichen Trittbrettfahrern einen Riegel vorzuschieben, die auf Kosten der Aussteller und des Veranstalter die Annehmlichkeiten der Messe für geschäftliche Zwecke nutzen wollen.

Vor Beginn der Messe herrschte bei dem einen oder anderen Aussteller Unsicherheit darüber, in welcher Stimmung die Fachhändler nach Göttingen anreisen würden. Schließlich sind die Wochen vor der MZE-Messe im Handel doch eher verhalten in der Nachfrage gewesen. Davon war dann bei den Gesprächen auf den Ständen offenkundig nichts zu spüren. Grundsätzlich berichteten die Lieferanten von guten und häufig strategisch ausgerichteten Gesprächen. Obwohl die Neuheiten in der Mehrzahl doch der imm Cologne vorbehalten bleiben, konnten einige Unternehmen dennoch Neuentwicklungen vorstellen.

Besonders erfreulich aus Sicht der Aussteller: Die DLS ist nicht nur eine Informationsmesse, in Göttingen werden auch Orders platziert. Erkennbar war aber der anderen Seite, dass die Anbieter von Schlafsystemen in Göttingen bei den Messebesuchern stärker im Fokus standen als etwa die Bettwaren-Anbieter. Denn währen die ersten ganz allgemein über einen regen Messebetrieb auf ihren Ständen über beide Tage berichteten, sah der eine oder andere Weichwaren-Anbieter bei der Besucherfrequenz noch Luft nach oben.

Am ersten Messeabend hatte der MZE Aussteller und Besucher wieder zu Messeparty geladen. Dabei setzte man auf Bewährtes, ein sehr umfangreiches Buffet und musikalische Unterhaltung durch die Gruppe Rest of Best, die es wie in der Vergangenheit auch in diesem Jahr wieder meisterhaft verstand, die Gäste zu unterhalten und zum Tanzen zu animieren.

Im kommenden Jahr findet der Messe-Park etwas später als in diesem Jahr statt. Dafür kann man sich den 25. und 26. Juni 2017 vormerken.
aus Haustex 07/16 (Marketing)