Anker Gebr. Schoeller GmbH + Co. KG

Marke macht Markt

Seit anderthalb Jahren setzt Anker sein Markenkonzept im Großhandel konsequent um. Der Erfolg ist riesig. Alle Partner verzeichnen wachsende Umsätze mit Teppichboden im hochwertigen Objektsegment. Jetzt wird erweitert, mit der ersten kompletten Fliesen-Kollektion.

Gewagt und gewonnen. So lautete das Fazit für Teppichbodenhersteller Anker auf seiner Jahrespressekonferenz am Firmensitz in Düren. Seit anderthalb Jahren zieht der Objektspezialist sein neues Markenkonzept im für ihn wichtigsten Vertriebskanal, dem deutschsprachigen Großhandel, konsequent durch. Seit Anfang 2015 geht jeder Quadratmeter Teppichboden, der die traditionsreichen Werkshallen im rheinländischen Düren verlässt, über den Großhandel ausschließlich unter der Marke Anker in den Markt. Zudem verpflichtet man die Grossisten, sich bei Objektbelägen ab einem Abgabepreis von 35 EUR/m2 auf die Produkte aus dem Hause Anker zu fokussieren.

Diese Strategie war nicht ohne Risiko. Denn Großhandelshäuser lassen sich traditionell nicht gerne das Sortiment bestimmen und in ihren Freiheiten beschneiden. Daher war die Skepsis anfänglich groß. Heute, 18 Monate später, ist Zustimmung und Lob an deren Stelle getreten. "Allen Partnern im Großhandel hat unser neues Konzept mehr Umsatz gebracht", bilanziert Erwin Landherr, Finanz- und Vertriebsgeschäftsführer.

Das bestätigen Anker-Partner wie Christina Engelhard, Geschäftsführerin der Engelhard-Gruppe, sowie Martin Geiger, Geschäftsführender Gesellschafter von Alois Geiger Söhne. Mit Ausnahme von zwei bundesweit tätigen Großhändlern machen alle wichtigen, regional, aber auch bundesweit tätigen Bodenbelags- und Heimtextiliengrossisten bei dem Konzept von Anker mit.

Schulungen für den Außendienst des Großhandels

Gewonnen haben also beide Seiten - Großhandel und Lieferant. Dafür haben die Partner viel investiert und so eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Basis für die neue, intensivere Geschäftsbeziehung geschaffen. Dabei überlässt Anker nichts dem Zufall. Das Konzept ist bis ins letzte Detail konzeptionell durchdacht und wird konsequent von der Produktentwicklung bis zum Raumausstatter, der das kleine und mittlere Objekt bearbeitet, durchgezogen.

Der Hersteller hat beispielsweise den Außendienst des Großhandels nach Düren eingeladen. "Wir haben die Mitarbeiter einerseits intensiv geschult und mit der Idee, dem Konzept und den konkreten Kollektionen und Produkten vertraut gemacht", erklärt Entwicklungs- und Produktionsgeschäftsführer Gerd Hoffe und fügt hinzu: "Uns ist aber vor allem wichtig, dass wir jeden Einzelnen begeistern und überzeugen können, dass er bei uns alles bekommt, um im Objektgeschäft mit Teppichboden Umsatz machen zu können. Und ich denke, das haben wir in den vergangenen anderthalb Jahren geschafft."

Leicht verständliche Objektkollektionen

Der Grund dafür sind im Kern die beiden zusammen mit dem neuen Marken- und Vertriebskonzept entwickelten Kollektionen Object Pro und Cube. Mit ihnen wird die Markenstrategie erfolgreich im Markt umgesetzt. Cube enthält das komplette Sortiment des Objektspezialisten. Der orangefarbene, würfelförmige Koffer ist vor allem auf der dazugehörigen weißen Säule für den PoS ein Blickfang. In der Kollektion Object Pro hält Anker die umsatzträchtigsten Objektartikel - alle lagerhaltig - zu einem einheitlichen Preis bereit.

Die beiden Serien sind einfach in der Handhabung sowie frisch und modern in ihrer Aufmachung. Didaktisch sind Cube und Object Pro über Farben aufgebaut. Der Fachverkäufer könne den Endkunden durch ein einfaches Ausschlussverfahren schnell zu dem Teppichboden führen, der seinen Wünschen und Bedürfnissen entspricht.

"Die beiden Kollektionen sind selbsterklärend und geben sowohl Endkunden als auch Fachverkäufern Orientierung, Struktur und Sicherheit. Sie wurden konzipiert unter der Annahme, dass der Entscheider, mit dem der Großhandelskunde im kleineren bis mittleren Objekt zu tun hat, wenig bis keine Ahnung hat von Teppichboden", sagt Thomas Riesmeier von der Agentur Helsynki, der Anker bei Marketing und PR berät.

Nach seinen Angaben werden die beiden Konzept-Kollektionen im dreistufigen Vertrieb exzellent angenommen. "Was wir uns vorgestellt haben, geht auf und funktioniert", stellt Riesmeier zufrieden fest. Und noch mehr: Die Verantwortlichen haben den Eindruck gewonnen, dass Art und Inhalt des Konzeptes insgesamt für einen ganz neuen Auftritt von Anker im Großhandel und bei deren Kunden sorge.

Dazu beigetragen hat sicherlich auch, dass sich der Anker-Außendienst zusammen mit den Vertriebskollegen des Großhandels auf den Weg gemacht hat zu deren Abnehmern in Fachhandel und Handwerk: Bis heute hat man mehr als 1.000 gemeinsame Kundenbesuche hinter sich bei Raumausstattern, Einzelhändlern, Malern und Bodenlegern.

Das Anker-Konzept endet an dieser Stelle jedoch nicht. Alle Verkaufspunkte, die sich für eine Kollektion entschieden haben, werden kontinuierlich direkt von Anker versorgt mit aktuellen Informationen zu Konzept, Produkt, Vermarktung und dem jeweils regionalen Objektmarkt. Auch nicht selbstverständlich für Teppichboden im Großhandelsvertrieb und deswegen bemerkenswert: Anker fordert für jede Kollektion eine Kostenbeteiligung von 125 EUR.

Nicht nur das qualitative, sondern auch das quantitative Ergebnis kann sich sehen lassen: Heute sind 10.500 Koffer der zusammen mit dem Markenkonzept Anfang 2015 lancierten Kollektion Object Pro in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Markt platziert. Speziell der Großhandel hat zudem 4.500 Exemplare der ebenfalls neuen Serie Cube zur Verfügung.

Object Pro und Cube als Teppichfliesen

Seit Anfang diesen Jahres versorgt Anker seine bevorzugten Partner mit einer Erweiterung des Vertriebskonzeptes. Beiden Kollektionen - Cube und Object Pro - werden unter gleichem Namen Fliesen-Serien an die Seite gestellt: Cube Tiles und Object Pro Tiles. Bis zum Sommer hat Anker 3.500 Exemplare (3.000 Object Pro Tiles, 500 Cube Tiles) im deutschsprachigen Markt verteilt.

Beide Serien folgen in Aufmachung und Prinzip ihren "großen Brüdern". Cube Tiles beispielsweise umfasst alle gängigen Objektteppichböden aus dem Hause Anker als Fliese aufgeteilt in vier Einzelkarten mit getufteten Schlingen und Velours, dem Web-Klassiker Perlon Rips sowie weiteren, modernen Flachgeweben.

Während die Webfliesen mit einem EVA-Rücken ausgestattet sind, werden die Tufting-Artikel mit einer Bitumen-Ausführung hergestellt. Alle 180 Kollektionspositionen sind lagerhaltig. Zudem sind die meisten von ihnen auch als Bahnenware verfügbar, so dass Fliesen und Bahnenware in Objekten kombiniert werden können. Wie auch bei den Hauptkollektionen Cube und Object Pro verwendet Anker spinndüsen gefärbtes Econyl-Garn.

Dabei ist Cube Tiles die erste komplette Fliesenkollektion von Anker überhaupt. Diese Ergänzung ist folgerichtig. Der Markt für die Teppichfliese im deutschen Objektgeschäft wächst seit einigen Jahren stetig. Davon partizipiert auch Anker. Schon heute trägt das modulare Produkt rund ein Fünftel bei zum Gesamtumsatz der Dürener.

Das Fliesensortiment ist für den Markt nicht allein aufgrund der Vielfalt interessant. Anker stattet die Produkte auch mit technischen Eigenschaften aus, die entscheidend sein können bei der Auftragsvergabe, betont Geschäftsführer Landherr. Dazu zählt für ihn etwa der spezielle Akustikrücken oder die so genannte Klimafliese. Ihr Rücken ist perforiert. Damit wird die Klimatisierung von Räumen über den Boden ermöglicht. Anker, beziehungsweise die Beschichtungstochter Pikumag, verfügt für diese Technik über ein Patent und kann sie als einziger Lieferant anbieten.

jochen.lange@snfachpresse.de


Daten + Fakten
Anker Gebr. Schoeller GmbH +Co. KG
Zollhausstraße 112 52353 Düren
Tel.: 02421 / 8 04-0
Fax: 02421 / 8 04-200
anker@anker-dueren.de
www.anker.eu

Beiratsvorsitzender: Aurel Schoeller
Geschäftsführung: Gerd Hoffe (Marketing, Entwicklung, Technik), Erwin Landherr (Vertrieb, Finanzen, Verwaltung)
Vertriebsleitung Deutschland: Erwin Landherr
Leiter Luftfahrt: Alexander von Fuchs-Nordhoff
Leiter Export Objekt: Filip Geldhof
Leiter Kundenzentrum: Karlheinz Werker

Gründungsjahr: 1854
Umsatz 2015: 54,6 Mio. EUR
Exportquote: 39 %
Großhandelsquote: 44 %
Mitarbeiter (inkl. Tochterunternehmen): 335, davon 17 Auszubildende, 8 in der Design- und Enwticklungsabteilung, 34 im Vertrieb inkl. 4 Key-Account-Manager
Tochterunternehmen:
-Pikumag, Kahla bei Jena (Beschichtungswerk)
-Gebr. Thelen, Stolberg bei Düren (Streichgarn-Spinnerei)
aus BTH Heimtex 09/16 (Wirtschaft)