Studie zur Nadelholzsägeindustrie:

Ungenutzte Potenziale in Weiterverarbeitung und bei Nebenprodukten


Die Sägebranche denkt um, nutzt aber bei weitem noch nicht alle Potenziale. Das hat eine vom Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) in Auftrag gegebene Studie ergeben. Rund 2.000 Betriebe zählt der heterogene Industriezweig in Deutschland. Die Studie "Die Nadelholzsägeindustrie 2014/ 2018" erklärt zur Versorgungslage, dass im Vergleich zu 2010 deutlich mehr Umfrageteilnehmer ihren Rundholzbedarf decken konnten. "Das ist keine Folge erhöhter Verfügbarkeit, sondern der bewussten Reduktion der Kapazitäten geschuldet", erklärt DeSH-Geschäftsführer Lars Schmidt. Viele Betriebe hätten verstanden, dass Erlöse nicht weiter über die Menge, sondern über eine höhere Wertschöpfung und das Besetzen von Nischen zu erzielen sind. Nichtsdestotrotz streben einige Betriebe laut Studie bis 2018 eine erneute Produktionssteigerung an: "Die Erwartungen hinsichtlich Preis- und Mengenentwicklung sind da leider widersprüchlich", sagt Schmidt.

Die Potenziale einer qualitativen und spezialisierten Produktionspolitik seien noch längst nicht ausgeschöpft, konstatieren die Experten. So verfügten lediglich 30 % der Betriebe über eine eigene Weiterverarbeitung. Die Verwertung von Nebenprodukten spielt vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Dabei gelte es, anhand der Marktentwicklungen Bereiche zu finden, in denen man sich sinnvoll gegenüber der Konkurrenz abgrenzen könne.

Neben der anhaltenden Sorge um Rohstoffsicherung und Überkapazitäten tauchten als Herausforderungen Probleme bei der Feuerversicherung und der Mangel an Fachkräften auf. Darüber hinaus stellt die Studie fest, dass die Sägeindustrie insbesondere bei der Implementierung von Management-Tools und der vernetzten Wertschöpfung im Sinne der Industrie 4.0 noch am Anfang stehe.

Die 60-seitige Studie kann von Teilnehmern kostenlos über den Verband bezogen werden. Für andere Verbandsmitglieder kostet sie 150 EUR, Nichtmitglieder bezahlen 250 EUR. Kontakt: info@saegeindustrie.de
aus Parkett Magazin 05/16 (Wirtschaft)