Heimwerker

Keine Trennung zwischen online und offline


Grenzenlose Vernetzung, digitale Konsumenten und die Innovationskraft des Scheiterns - mit u.a. diesen Themen und Trends befasste sich die diesjährigen GfK-Tagung in Nürnberg. Erstmalig diskutierten dabei Experten der Marktforschungsgesellschaft mit Unternehmensvertretern zu Entwicklungen, die unter anderem den DIY-Markt bewegen. Welche Möglichkeiten und Herausforderungen die Vernetzung mit sich bringt, treibt alle Branchen um.
"Durch mobile Kommunikation gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Arbeit und Freizeit", erläuterte Professor Dr. Norbert Bolz. Damit benannte der Medienwissenschaftler die Licht- und Schattenseiten der vernetzten Gesellschaft: Wenn das Smartphone das Büro ersetzt, gehen flexibles Arbeiten und ständige Verfügbarkeit Hand in Hand. Auch werde in Zeiten des "information overload" Aufmerksamkeit zu einem knappen Gut.

Wie gehen Heimwerker beim Kauf eines Elektrowerkzeugs vor? Informieren sie sich online über Produkte und Marken, schauen sie Youtube-Tutorials oder lassen sie sich im Baumarkt zum Kauf inspirieren? Das hat die GfK in einer Studie untersucht. Eine der wesentlichen Erkenntnisse stellten Markus Wittmann, Head of POS Measurement Germany der GfK, und Bernd Müller, Robert Bosch, in ihrem Vortrag vor: "Für 80 % der Käufer ist die User Journey digital." Im DIY-Markt gebe es keine Trennung in Online- und Offline-Kanäle mehr, so das Resümee.

Mit dem Innovationsbegriff selbst beschäftigte sich Prof. Dr. Reinhold Bauer. Der Leiter des Lehrstuhls für Wirkungsgeschichte der Technik an der Universität Stuttgart zeigte: Nicht Innovationen sind der Königsweg in eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft. Vielmehr sei das innovatorische Scheitern der Regelfall. Deshalb könne "Fehlschlagforschung" zu einem besseren Verständnis technischer Entwicklung beitragen.
aus BTH Heimtex 10/16 (Handel)