Who is who in der Anwendungstechnik

Wie funktioniert der Rückbau von elastisch verklebtem Parkett?


Mit den stark wachsenden Marktanteilen elastischer Klebstoffe, insbesondere zur Verklebung von Mehrschichtparkett, stellt sich auch die Frage des späteren Ausbaus. Wenn als Argument für eine vollflächige Parkettverklebung neben den Komfort-, Akustik- und Gestaltungsvorteilen immer auch die Langlebigkeit und Renovierbarkeit mit Recht herausgestellt werden, gilt es doch zu bemerken, dass viele Parkettböden nach einiger Zeit der Nutzung komplett ausgetauscht werden. Sei es wegen einer Neugestaltung, geänderter Nutzung oder schlicht anderen Vorlieben neuer Bewohner. Tatsache ist, dass eine Vielzahl durchaus fest liegender Böden wieder entfernt und in den meisten Fällen durch einen neuen Parkettboden ersetzt wird. Auch schwere Beschädigungen oder Wasserschäden können den Austausch eines ansonsten noch fest liegenden Bodens notwendig machen.

Der Hintergrund: Herausreißen stellt höheren Aufwand dar

Während man bei einer konventionellen, d.h. harten oder hartplastischen Verklebung in der Regel mittels Stemm- oder Nageleisen durch reine Körperkraft oder maschinell unterstützt, mit mehr oder weniger Gewalt die alten Böden herausriss, ist dies bei einer elastischen Klebung nur noch schwer möglich. Durch die elastische Mechanik des Klebstoffbetts werden nicht nur die auf den Untergrund wirkenden Spannungen des Holzes wirksam "abgefedert", sondern auch die zur Entfernung des Parketts eingesetzten Kräfte. Hinzu kommt, dass selbst bei extremen Schäden am Parkett die eigentliche Verbindung Holz-Klebstoff-Untergrund meist noch intakt ist. Das bis dahin einfache Herausreißen eines alten Holzfußbodens stellt nun einen höheren Aufwand dar, der in ungünstigen Fällen sogar den Zeitaufwand seiner eigentlichen Verlegung überschreiten kann.

Mein Tipp: Maschinelles Aufschneiden der Klebstofffuge

Da elastische Klebstoffe bei dennoch fester Verbindung zu Parkett und Untergrund relativ weich sind, bieten sich zur Entfernung des Parketts Techniken an, die durch ein Aufschneiden der Klebstofffuge das Parkett ablösen. Dies kann durch scharfe Klingen geschehen, die unter die Parkettebene geschoben werden. Idealerweise erfolgt dies maschinell, mit speziell geformten Schneidwerkzeugen und durch hydraulisch mit Luftdruck oder elektrisch betriebene Werkzeuge. Zu nennen ist hier der luftdruckbetriebene "Hammer", der mit einer speziellen Zackenklinge ausgerüstet ist und eine zügige Entfernung eines elastisch geklebten Bodens ermöglicht.

Aber auch handgeführte Stripper oder Aufsitzstripper, die ansonsten zur Entfernung elastischer oder textiler Beläge eingesetzt werden, können zur Ablösung eines elastisch geklebten Parketts eingesetzt werden. Hierzu ist es sinnvoll, das Parkett quer zur Verlegerichtung in der Tiefe des Holzes einzuschneiden. Die Abstände der Schnitte hängen von der Eindringtiefe des Strippers bzw. der scharfen Klinge ab. Ohne Einschnitte in der Fläche würde sich das Gerät beim Entfernen größerer Parkettelemente verklemmen. Ein Nachhebeln wie bei druckluftbetriebenen, lanzenartigen Geräten ist hier selten möglich.
aus FussbodenTechnik 06/16 (Personalien)