Nachgefragt bei Thomas Pfeil

"Handwerker sollten ihre Maschinen regelmäßig warten lassen"


In seiner Werkstatt gibt Thomas Pfeil, Kundendienst und Verkaufsservice bei Lägler, Einblick in den Wartungs- und Reparaturbetrieb des schwäbischen Schleifmaschinenspezialisten.

Parkett Magazin: Welche Maschinen kommen bei Ihnen am häufigsten zur Reparatur und was muss in der Regel ausgetauscht werden?

Thomas Pfeil: Das ist die Hummel. Kunden schicken uns Maschinen, die von einem Jahr bis zu vierzig Jahren alt sind. Manche Maschinen sehen wir öfter. Aber es gibt auch Kunden, die kommen nur alle 20 bis 30 Jahre. Typische Ersatzteile sind die Schleifwalze und die Spannwalze vom Aggregat sowie Keilriemen und Räder.

Warum sind die Räder so wichtig?

Wenn die Räder unrund laufen, überträgt sich das auf das Schleifbild. Die Räder sind heute aus dem gleichen Material wie vor vielen Jahren, aber im ganzen anders gestaltet. Der Handwerker kann sie mittlerweile schnell und nur mit einer Schraube wechseln.

Wenn es um kleinere Maschinen wie Randschleifer geht, was haben die für Sorgen?

Da sind es meistens Verschleißteile wie Kohlebürsten, Keilriemen und Riemenscheiben.

Wie kommen die Maschinenüberhaupt zu Ihnen nach Güglingen?

Entweder werden sie mit einer Spedition angeliefert - diesen Bring- und Abholservice bieten wir auch selber an - das ist eigentlich recht preiswert. Oder die Handwerker bringen ihre Maschinen zur Wartung mit, wenn sie in unserem Hause ein Premium-Schleif-Training absolvieren.

Sollte eine Maschine erst in die Wartung gegeben werden, wenn sie nicht mehr läuft?

Nein, es gibt vorgesehene Wartungsintervalle. Normalerweise steht der nächste Termin auf einem Stempel, der auf die Maschine geklebt wird. Diese Prüfung kann man auch bei einem Elektrofachmann durchführen lassen. Der würde dann einen neuen Stempel anbringen. Oft kommen Maschinen aber viele Jahre lang überhaupt nicht in den Service. Erst wenn gar nichts mehr geht, treffen sie bei uns ein. In der Maschine sind Abschaltstifte eingebaut, und wenn die Kohlebürsten verbraucht sind, stoppt das Gerät.

Die jüngere Trio-Mehrscheibenmaschine sieht man nicht so häufig in der Reparatur?

Die Trio gibt es seit 1993. Daher erhalten wir durchaus auch diese Maschine zur Wartung. Da geht es meist um Keilriemen, Filterpatrone und die Klettbeläge der Schleifteller. Und Reinigung ist bei der Trio ein ganz großes Thema. Plötzlich dreht sich nichts mehr, weil alles mit Staub zugesetzt ist. Das könnten die Bediener natürlich selber reinigen, aber viele machen es nicht.

Wie steht es um die Anforderung einer ordentlichen Staubabsaugung?

Das wird bei allen Maschinen auch überprüft. Verschleiß kann sich beim Lüfterrad einstellen. Die Flügel nutzen sich im Laufe der Jahre ab, werden im Durchmesser kleiner und erzeugen nicht mehr die gewünschte Luftströmung. Übrigens zeigen wir auch beim Premium-Schleif-Training den Austausch von Verschleißteilen. Die praktische Wartung der Maschinen ist ein großer Teil der Schulung.
aus Parkett Magazin 06/16 (Wirtschaft)