IHD Dresden untersuchte Beständigkeit von thermisch modifizierten Hölzern (TMT)

Guter Schutz gegen holzzerstörende Pilze?


Wie widerstandsfähig Hölzer gegenüber zerstörerischen Pilzen und Insekten sind, damit beschäftigt sich am Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) die Dipl.-Biologin Katharina Plaschkies. Zwar wird die biologische Dauerhaftigkeit idealerweise durch Erdkontakt der Hölzer im Freilandversuch gemäß EN 252 ermittelt, doch liefern Laborversuche schnellere Ergebnisse und erlauben gemäß EN 350 eine vorläufige Klassifizierung der Dauerhaftigkeit. Um Umweltbedingungen wie die Auswirkung von Niederschlägen zu simulieren, werden die Prüfkörper vor dem Pilztest einer Auswaschung nach EN 84 unterzogen.

Die Wissenschaftlerin stellte Prüfergebnisse von insgesamt 23 thermisch modifizierten Laubhölzern und 12 Nadelhölzern vor. Bei den Laubhölzern handelte es sich um 18 Produkte TMT Esche und fünf Produkte TMT Buche. Bei den Nadelhölzern wurden sechs Fichte-Produkte, fünf Kiefer-Proben und ein Holz der Southern Yellow Pine miteinander verglichen.

Die höchste Dauerhaftigkeitsklasse (DHK) 1 erreichte in den meisten Fällen TMT Esche. In jeweils drei Proben ging es in die Klassen 2 und 3. TMT Buche wurde in Klassen 1, 2 und 4 eingestuft. Wenn es Abweichungen bei den genutzten Pilzarten gab, lagen die Dauerhaftigkeitsklassen in der Regel nicht mehr als eine Klasse auseinander. Eine Ausnahme bildet hier ein Produkt aus TMT Esche, bei dem die Ergebnisse zu Dauerhaftigkeitsklasse 1 und 3 führten. Während bei den TMT-Buche-Produkten stets ein stärkerer Pilzabbau durch den Weißfäulepilz Trametes versicolor als durch den Braunfäulepilz Coniophora puteana beobachtet wurde, war bei den TMT-Esche-Produkten kein bevorzugter Abbau durch einen der genannten Pilzstämme zu beobachten.

Bei den TMT Nadelhölzern erreichten Produkte aus Kiefer Dauerhaftigkeitsklassen von 1 bis 5, die Produkte der TMT Fichte von 2 bis 5 und das Southern-Yellow-Pine-Holz die DHK 3. Bei 10 von 13 Produkten war der durch den Pilz Rhodonia placenta erreichte Masseverlust höher und damit maßgeblich für die Klassifizierung. Die Abbauunterschiede zum Braunfäulepilz Coniophora puteana erwiesen sich als teilweise extrem hoch.
aus Parkett Magazin 06/16 (Wirtschaft)