CarpetXL persönlich

Anoshirvan Haghnazari


Anoshirvan Haghnazari führt in dritter Generation das Frankfurter Teppichfachgeschäft Haghnazari Teppiche. Vor dem Eintritt in den elterlichen Betrieb und dessen Übernahme absolvierte Haghnazari sein Studium zum Bauingenieur an der TU Darmstadt sowie zum Immobilienökonom an der European Business School in Wiesbaden und arbeitete in dem Beruf bis 2013. Seitdem wurde das Fachgeschäft mit hohem persönlichem Engagement konzeptionell und baulich komplett modernisiert.

Wie sind Sie in die Teppichbranche gekommen?
Teppiche haben schon immer zu meinem Leben gehört. Mein Großvater war seit 1932 in der Teppichbranche tätig, und mein Vater eröffnete in Frankfurt ein Teppichhaus, das sich auf ausgewählte alte und antike Teppiche spezialisiert hatte. So kam es, dass ich mit sehr exklusiven Perserteppichen aufgewachsen bin.

Was fasziniert Sie an der Branche?
Mich haben schon immer die Knüpfkunst und das Design der alten, traditionellen Perserteppiche fasziniert: Jedes Stück ist einmalig und erzählt seine eigene Geschichte. Heute ist die Branche noch spannender geworden, da die aktuellen Designer mit ihren teilweise umwerfenden Gestaltungen dem Teppich zusätzliche Facetten geben.

Welches ist in Ihren Augen der wichtigste Trend?
Durch die stetig steigende Zahl guter, moderner Teppichdesigns ist das Interesse der Menschen am Teppich gestiegen. Wichtig aus Sicht des Handels ist es, diese Entwicklung durch eine trendige, zeitgemäße Präsentation hervorzuheben, die das Besondere und Exklusive des Teppichs unterstreicht. Mit den verstaubten Konzepten und Präsentationen der Vergangenheit kann man heute keinen Kunden mehr begeistern, deshalb habe ich viel in die Gestaltung unseres neuen Showrooms investiert.

Welche Entwicklung erwarten Sie im Teppichhandel?
Mittelfristig gehe ich davon aus, dass das Interesse an sehr exklusiven traditionellen Teppichen wieder ansteigt. Die Zahl der klassischen Teppichhäuser wird aber in meinen Augen weiter zurückgehen.

Haben Sie einen Lieblingsteppich?
Einen speziellen Lieblingsteppich habe ich nicht. Dafür gibt es viel zu viele Designs, die ich liebe - sowohl bei den modernen als auch bei den traditionellen Teppichen.
aus Carpet Magazin 04/16 (Handel)