Strauss Innovation:

Totenglöckchen für Warenhauskette


Langenfeld. Der Insolvenzverwalter der Warenhauskette Strauss Innovation, Rechtsanwalt Dr. Dirk Andres von der Kanzlei AndresPartner, hatte Anfang Dezember schlechte Nachrichten für die Mitarbeiter des Unternehmens: Er werde den Geschäftsbetrieb von Strauss Innovation stufenweise einstellen und mit dem Abverkauf beginnen, teilte er ihnen mit. Von der Schließung sind rund 670 Arbeitnehmer in den bundesweit 57 Filialen und der Verwaltung betroffen.

Trotz intensiver Bemühungen habe kein Investor gefunden werden können, der das Unternehmen und die Belegschaft übernimmt, teilte Andres mit. "Ohne die Unterstützung durch einen oder mehrere Investoren ist es uns aufgrund von wirtschaftlichen und insolvenzrechtlichen Vorgaben nicht möglich, Strauss Innovation dauerhaft weiterzuführen", so Andres, der seit dem Insolvenzantrag Ende September 2016 mit seinem Team intensiv an einer Fortführungslösung gearbeitet hat.

Dem endgültigen Aus von Strauss Innovation ging ein langes Siechtum voraus. Seit 2014 mussten für das Unternehmen drei Insolvenzanträge gestellt werden. 2014 hatte das Unternehmen in einem sogenannten Schutzschirmverfahren versucht, sich aus eigener Kraft zu sanieren. Als dies scheiterte, musste Strauss im Juni 2015 Insolvenz anmelden. Die Kette mit ihrem Sortiment aus Kleidung, Haustextilien, Lebensmitteln und Kleinwaren wurde dann im November 2015 aus der Insolvenz von der Deutschen Mittelstandsholding in Frankfurt übernommen. 20 der vorher 77 Filialen bundesweit wurden seitdem geschlossen. Die Mitarbeiterzahl sank von etwa 1100 auf rund 670. Doch auch diese Maßnahmen konnten das Unternehmen nicht retten.

Es ist geplant, den Geschäftsbetrieb in den meisten der 57 Filialen bis Ende Februar 2017 aufrechtzuerhalten. Dies gelte auch für die Filialen, deren Mietvertrag bereits zum 31. Dezember 2016 gekündigt sei, heißt es. Hier kommt es allerdings darauf an, ob die jeweiligen Vermieter einer Verlängerung des Geschäftsbetriebs um einige Wochen über das Jahresende hinaus zustimmen. Andernfalls wird der Geschäftsbetrieb dort bereits zum 31. Dezember 2016 eingestellt. Verhandlungen zu Interessenausgleich und Sozialplan laufen.
aus Haustex 01/17 (Wirtschaft)