HDM: Neuaufstellung nach Restrukturierung

"Wir mussten uns neu erfinden"

Das Jahr 2016 war für HDM ereignisreich. Im Januar hatte die Geschäftsführung Antrag auf Einleitung eines Restrukturierungsverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Binnen acht Monaten wurde der Sanierungsplan umgesetzt und HDM neu formiert. Jetzt präsentiert sich das Unternehmen schlanker, mit neuen Vertriebsstrukturen und zahlreichen Neuheiten.

Märkte ändern sich, auch wir mussten uns neu erfinden", beschreibt Dirk Dammers, geschäftsführender Gesellschafter von HDM in Moers, das Geschäftsjahr 2016. Dahinter steckt ein wahrer Kraftakt: Anfang Januar hatte das Familienunternehmen beim zuständigen Amtsgericht Kleve Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Unter anderem die Pleite von Großkunde Praktiker sowie Margenverluste in den Hauptabsatzbereichen in Deutschland hatten den Anbieter von Holz- und dekorativen Holzprodukten für den Innenausbau in finanzielle Schieflage gebracht. HDM bedient die Vertriebsschienen Fachhandel, DIY, Objekt und Industrie mit einem umfangreichen, vielgestaltigen Produktportfolio für Boden, Wände und Decken, ferner mit Massivholz, Möbel- und Bauteilen.

Nach der Genehmigung des Sanierungsplans wurden innerhalb von acht Monaten Maßnahmen zur Optimierung und Neuausrichtung von HDM durchgeführt. Die Fertigungsprozesse wurden rationalisiert, Führungsstrukturen verschlankt, Servicebereiche ausgelagert und Kostensenkungsprogramme aufgelegt. Die Belegschaft in den drei Werken wurde von 250 auf 215 reduziert, der Außendienst in Deutschland von Handelsvertretern auf Reisende umgestellt. Der Vertrieb soll für verschiedene Marktbereiche im In- und Ausland noch weiter ausgebaut werden.

Im September waren alle Planziele erreicht und das Insolvenzverfahren wurde aufgehoben. Jetzt fühlt man sich in Moers "fit for the future", wie das Programm für 2016 hieß. "Das Potenzial für uns ist aufgrund des umfangreiches Sortiments riesengroß", sagt Dammers.
aus Parkett Magazin 01/17 (Wirtschaft)