Egger

Konzentration auf höherwertige Beläge zahlt sich aus


Angesichts eines "herausfordernden Marktumfeldes" war Ulrich Bühler mit den knapp 1,2 Mrd. EUR Umsatz der Egger Gruppe in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2016/17 (31. Oktober) zufrieden - auch wenn die Österreicher damit 0,3 % unter dem Vorjahreswert liegen. "Die leichten Einbußen sind rein währungsbedingt", so der Vertriebs- und Marketingvorstand bei der Pressekonferenz zur Münchner BAU.

Für die Division Retail Products, die das Fußbodengeschäft betreibt, wird die Marktlage als "unverändert schwierig" beschrieben: Stagnation in West- und Zentraleuropa, unveränderte Überkapazitäten bei Laminatböden und daraus resultierender Preisdruck. Zumindest soll sich die Lage in Osteuropa 2017 entspannen. Der Sparten-Umsatz ging mit 168,2 Mio. EUR (-0,1 %) geringfügig zurück, was auf einen strategischen Rückzug aus nicht rentablen Geschäften im DIY-Bereich in Deutschland, Frankreich, den Benelux-Ländern, Rumänien und Russland zurückgeführt wird. Im Vertriebskanal Handel konnte der Umsatz dagegen um 2,6 % gesteigert werden. Die Konzentration auf höherwertige Warengruppen macht sich deutlich in der Ertragsentwicklung bemerkbar: So schoss das EBITDA der Egger Retail Products im ersten Halbjahr 2016/17 um 45,5 % nach oben auf 17,6 Mio. EUR.

In München rückte Egger seinen 2016 eingeführten Designboden Design+ Flooring in den Fokus. Die Eigenentwicklung zielt auf den Einsatz im gewerblich-öffentlichen Raum und soll dort mit Widerstandsfähigkeit, ansprechender Optik, leichter Pflege und Umweltfreundlichkeit neue Kundengruppen erschließen. 20 zeitgemäße Holz- und Steindekore stehen für verschiedenste Anwendungsbereiche von Hotellerie und Gastronomie über Büros und Shopdesign bis zu Arztpraxen, Apotheken und sogar Feuchträumen zur Auswahl. Den Träger des kompakten, 5 mm starken Bodens bildet ein doppelt versiegeltes, hochverdichtetes - und damit feuchtigkeitsbeständiges - Ultra Wood Fibre-Board (UWF). Die Nutzschicht besteht aus thermoplastischem Polyurethan (TPU). Eine sogenannte Memory-Funktion gleicht Verformungen aus, die etwa durch Möbelfüße hervorgerufen wurden.
aus BTH Heimtex 02/17 (Wirtschaft)