Outdoor-Produkte

Neuer Schwung für die Gartensaison


Die Hersteller von Sonnenschutz, Outdoorstoffen, Terrassenböden und Holzschutz können optimistisch nach vorn schauen. Denn nach einer aktuellen Studie weisen alle Trendindikatoren für die Gartensaison 2017 auf Wachstum hin

Die Vorbereitungen für die Sommersaison laufen auf vollen Touren. Ob Sonnenschutz, Stoffe, Terrassen-Böden oder Holzschutz - die Branche kann von der Beliebtheit des Wohnzimmers im Freien profitieren. Die Zeichen stehen auf Wachstum, wie das Kölner Marktforschungsinstitut Marketmedia24 in seinem Branchen-Spiegel Outdoor-Living 2017 prognostiziert: "Alle Trendindikatoren sprechen für neuen Schwung."

In der Prognose der Markexperten für dieses Jahr signalisieren die Vorzeichen, dass sowohl der Gesamtmarkt als auch die Teilmärkte ihre Umsätze erhöhen: "Das Leben und Wohnen draußen steht hoch in der Gunst der Konsumenten. An dieser Haltung ändert auch eine wenig einladende Wetterlage nichts. Der sich immer weiter professionalisierende Grillboom ist ebenso ein Indiz dafür wie die Ganzjährigkeit des Themas eine Chance ist, die allerdings nur von wenigen stationären Anbietern konsequent genutzt wird."

Ihre grundsätzlich positive Einschätzung teilt Johannes Welsch, Geschäftsführer des Industrieverband Garten (IVG): "Der Outdoor-Living-Trend ist und bleibt ungebrochen. Unsere Gesellschaft sehnt sich nach einem ,erdenden’ Hobby im Trubel des Alltags. Der Garten als grüner Rückzugsort bietet sich besonders gut an, bedient er doch alle Sehnsüchte nach Ruhe und Bodenständigkeit."

Selbst schlechtes Wetter dürfte nach Meinung der Marketmedia24-Experten allenfalls verzögernde Wirkung auf die guten Aussichten für die diesjährige Sommersaison haben. "Es ändert sich nichts an der Grundeinstellung der Konsumenten, sich draußen schön einzurichten", ist Eva Barth-Gillhaus überzeugt, Autorin des Outdoor-Living-Branchenspiegels und Netzwerkpartnerin von Marketmedia24. Dr. Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer beim Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB), pflichtet ihr bei: "Unsere Kunden sind bereit, in Heimwerkerprojekte in Haus und Garten zu investieren."

Wie im Innenbereich, liegen auch bei der Einrichtung des Wohnzimmers im Grünen natürliche Materialien im Trend, kristallisierte sich im vergangenen Jahr bei der internationalen Gartenmesse Spoga+Gafa in Köln heraus. Am deutlichsten wird dies beim neu interpretierten Country-Look, der auf Materialien wie Geflecht und Teak setzt. Weiter an Bedeutung gewinnen modulare Sofa- und Lounge-Landschaften, modern interpretierte Klassiker wie Hollywood-Schaukeln erleben ein Comeback.

Immer mehr Anhänger gewinnen Outdoor-Teppiche, die auf Balkon und Terrasse nicht nur unschöne Böden kaschieren. Sie erhöhen auch die Wohnlichkeit im Freiluftbereich. Aus den USA schwappt ein Trend nach Deutschland: Hängematten zum Entspannen im eigenen Garten und in öffentlichen Parks. Die Designs der Gartenmöbel werden nach Erkenntnissen der Gartenmesse verspielter. Kunterbunte Sessel sind ebenso zu erwarten wie Sofa-Puzzles, deren Module sich individuell zusammenstellen lassen. Dazu passen Tiermotive auf Accessoires und floral Muster auf Kissen. Farblich rückt Taupe in den Blickpunkt. Die Kombination aus Braun und Grau verkörpert unaufdringliche Eleganz, die sich in das Grün der Natur einfügt. Auch der Metallic-Look zeigt sich draußen.

Ob Garten oder Balkon - Marketmedia24 fand heraus, dass sich die Einrichtungswünsche gleichen. Dabei bleibe der Einrichtungsbedarf der geschätzten 55 Mio. Balkonbesitzer ein wichtiger Marktmotor. Dieses Segment werde zunehmend über Vertriebswege bedient, für die Outdoor-Möbel nicht zum Kerngeschäft zählen. Wichtigster Vertriebskanal bleiben jedoch mit mehr als 33 % Bau- und Heimwerkermärkte.

Der stationäre Handel sei nach wie vor Anlaufstelle Nummer 1 für die Käufer von Outdoor-Produkten. Zwar hat der Distanzhandel im Internet nach Auskunft von Marktmedia seinen Umsatz von 2011 bis 2017 um 58 % gesteigert. Sein Marktanteil liegt aber bei lediglich 8 %. Als Vorteil bezeichneten die Marktforscher, dass der stationäre Handel selbst auf allen Kanälen aktiv sei. Zudem überzeuge er durch Trendnähe und emotionale Flächen.

cornelia.kuesel@snfachpresse.de
aus BTH Heimtex 04/17 (Handel)