Haustex/United-Research-Kundenbarometer: Frottier Teil 1

Wer Frottier führt, hat auch Cawö – meistens


Hamburg. Erneute Bestandsaufnahme nach einem Jahr für die wichtigsten Frottierlieferanten des Bettenfachhandels. Wie vor Jahresfrist und in allen vorhergehenden Umfragen ist Cawö erneut und unangefochten der am weitesten verbreitete Frottier-Lieferant. Knapp neun von zehn befragten Händlern führen Produkte der Marken Cawö und Joop. Aber Morgenstern scheint derzeit auch erfolgreich unterwegs zu sein, konnte seinen Abstand zur Nummer eins deutlich reduzieren. Auf den folgenden Plätzen gibt es einige Verschiebungen.

Geht es um die reine Verbreitung der Frottier-Lieferanten im Bettenfachhandel, ist für Cawö das Ende der Fahnenstange so gut wie erreicht. 88 Prozent der 154 befragten Händler führen Produkte der Marken Cawö und/oder Joop in ihrem Haus. Im letzten Jahr lag dieser Wert bei 87 Prozent. Man kann aber nicht im Umkehrschluss annehmen, dass 88 Prozent aller Bettenhändler ihre Ware von Cawö beziehen, denn schließlich führt nicht jeder Händler diesen Sortimentsbaustein in seinem Geschäft. Aber wenn jemand Frottier in den Regalen liegen hat, kann man fast davon ausgehen, dass Cawö dort vertreten ist.

Während sich Cawö in der Verbreitung gegenüber der letzten Umfrage kaum steigern konnte, legte das Unternehmen
Morgenstern doch recht beachtlich zu. Vor Jahresfrist erreichte man in der Verbreitung mit 43 Prozent gerade mal den halben Wert des Marktführers. Nur zwölf Monate später erreicht das norddeutsche Unternehmen eine Verbreitung von 60 Prozent - und das, obwohl man für den Süden der Republik bis vor Kurzem noch nicht einmal einen Außendienstmitarbeiter hatte. Doch auch so konnte man die Lücke zur Nummer eins im Fachhandel verkleinern.

Im letzten Jahr hatten wir Rhomtuft erstmals mit in die Umfrage nach der Verbreitung aufgenommen, da zahlreiche Händler von sich aus dieses Unternehmen als wichtigen Lieferanten nannten - auch wenn Rhomtuft eigentlich für Badteppiche steht und nur am Rande für Handtücher. Das war überraschend, aber gut so, denn mit einem Verbreitungsgrad von 23 Prozent zählte das Unternehmen auf Anhieb zu den Unternehmen mit einer nennenswerten Verbreitung. In diesem Jahr hat Rhomtuft sogar noch einmal einen deutlichen Sprung nach oben vollziehen können. Ein Verbreitungsgrad von 34 Prozent lässt das Unternehmen auf Rang drei in der Verbreitung enden, nach Rang sechs 2016. Jeder dritte Händler mit einem Frottiersortiment führt diese Marke.

Essenza Home mit seinen Marken wie Essenza, Esprit, Marc OPolo oder Pip Studio haben wir im letzten Jahr auch das erste Mal in die namentliche Abfrage zur Verbreitung aufgenommen. Damals erreichte das Unternehmen mit einem Anteil von 28 Prozent Rang drei. Zwar kann sich Essenza Home diesmal sogar auf eine Verbreitung von 30 Prozent steigern, kommt aber dennoch nur auf den vierten Rang hinter Rhomtuft, da das Unternehmen aus Emmerthal stärker zulegen konnte.

Ähnlich wie bei Essenza verhält es sich bei Egeria. In der Verbreitung kann das Unternehmen sich um immerhin vier Punkte von 25 auf 29 Prozent verbessern, muss in der Platzierung dennoch einen Schritt zurück gehen und landet auf Platz fünf nach Platz vier. Die Firma Ross legt ebenfalls um vier Punkte zu und kommt auf 26 nach 22 Prozent im Verbreitungsgrad. Das reicht, um sich einen Platz weiter nach vorne zu schieben, von Rang sieben auf sechs.

Um ganze drei Plätze besser kann sich Möve/Frottana postieren. Zuletzt auf Rang zehn eingeordnet, landet das Unternehmen diesmal auf Rang sieben: Das Ergebnis einer nachhaltigen Steigerung im Verbreitungsgrad von zwölf auf 21 Prozent. Mit dieser Entwicklung haben wir bei der Festlegung der Firmen, die im zweiten Teil der Umfrage detailliert analysiert werden sollen, nicht gerechnet. Im kommenden Jahr ist Möve/Frottana darum wieder ein starker Kandidat für die Detailuntersuchung.

HK Kleinmann gehört zu den wenigen Firmen, die in der Verbreitung Federn lassen mussten. Der Prozentsatz ging von 25 auf nur noch 19 zurück. Entsprechend sackt das Unternehmen von ehemals Rang vier auf Rang acht ab.

Feiler ist zwar kein Frottier-Anbieter im klassischen Sinn, vielmehr profiliert man sich als Produzent hochwertiger Chenille-Produkte. Dennoch ist es sinnvoll, das Unternehmen hier mit in die Umfrage zu nehmen. Wie in der letzten Ausgabe der Haustex im Interview des Monats zu lesen war, ist das fränkische Unternehmen vor allem im Export stark, möchte aber den heimischen Markt auch stärker bedienen. Erste Früchte scheinen diese Bemühungen bereits zu tragen, denn der Verbreitungsgrad verbesserte sich von zwölf auf 19 Prozent. Damit rangiert man auf Platz acht wie HK Kleinmann, verbessert sich allerdings um zwei Platzierungen gegenüber dem Vorjahr.

Auch das Schweizer Unternehmen Weseta mit seiner Frottier-Lizenzmarke Fischbacher hat seine Verbreitung leicht ausbauen können, von 16 auf 18 Prozent und erreicht damit Platz zehn. Vossen aus Österreich desgleichen, von elf auf 13 Prozent und läuft dadurch knapp hinter Weseta durchs Ziel. Dyckhoff aus Rheine hingegen verliert rund ein Drittel an Verbreitung, der Rückgang von 17 auf elf Prozent lässt das Unternehmen von Rang acht auf Rang zwölf zurückfallen. Nur marginale Bedeutung haben die Firmen Schlossberg und Framsohn im einstelligen Prozentbereich. Im letzten Jahr wurde auch noch Herka genannt, in diesem Jahr trafen die Interviewer allerdings keinen unter den 154 Händlern, der diese Marke bei sich führt.

Haustex/United-Research-Handelsumfrage
So lief die Befragung

1. Das Haustex/United-Research-Kundenbarometer Frottier-Lieferanten besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 15 am meisten verbreiteten Marken. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.

2. Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert neun vorab ausgewählte Lieferanten. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat United Research eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.

3. Insgesamt wurden im Februar dieses Jahres in ganz Deutschland 154 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm zurückgegriffen, der die Mitglieder der vier Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören. Bei der Umfrage wird auf ein Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen.
aus Haustex 04/17 (Wirtschaft)